In Neustadt das Museum in der Tasche entdecken

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Am Eingang warten bunte Taschen darauf, von Besuchern mit auf den Rundgang durch das Museum der deutschen Spielzeugindustrie genommen zu werden.Foto: Rainer Lutz
Am Eingang warten bunte Taschen darauf, von Besuchern mit auf den Rundgang durch das Museum der deutschen Spielzeugindustrie genommen zu werden.Foto: Rainer Lutz

Das Museum der Deutschen Spielzeugindustrie in Neustadt will mit einem neuen Angebot den Museumsbesuch zum Erlebnis werden lassen.

Wenn Ferientage verregnet sind oder zu heiß, um draußen etwas zu unternehmen, dann würde Museumsleiter Udo Leidner-Haber gern die Tür aufhalten und Erwachsene mit Kindern und Jugendlichen einladen zu einer besonderen Tour durch das Museum der Deutschen Spielzeugindustrie.

"Es ist ein neues Konzept, das wir anbieten, das aber auch schon gut nachgefragt wird", sagt er und meint damit das "Museum aus der Tasche". Die bunten Taschen fallen den Besuchern gleich ins Auge, wenn sie zum Eingang hereinkommen. Jede Tasche hat den gleichen Inhalt - auch wenn sie verschiedene Farben haben.
"Kinder sollten schon so sieben oder acht Jahre alt sein, damit das Angebot für sie geeignet ist", sagt Udo Leidner-Haber. Bis zu einem Alter von etwa 13 oder 14 Jahren hält er die Mitmach-Tasche für ein attraktives Angebot. Viel Spaß haben aber auch Eltern, die mit auf die Tour durch das Museum am Hindenburgplatz gehen.


Einsatz für die Tasche

In der Tasche finden sich zehn Umschläge. Sie sind für verschiedene Stationen im Museum gedacht und dementsprechend mit Station 1 bis 10 beschriftet. Beim Rundgang finden die "Taschengänger" dann an bestimmten Stellen ein "Taschensymbol". Das ist der Moment, in dem die Tasche zum Einsatz kommt.


Wissen von der Forscherkarte

Der Umschlag für die jeweilige Station enthält eine "Forscherkarte". Auf dieser steht dann viel Wissenswertes zu der jeweiligen Station.

Neun der zehn Umschläge enthalten aber auch ganz bestimmte Materialien. Das kann ein Puppenkopf sein oder ein Bein, Granulat oder eine ganze Reihe von laminierten Teilen. Mal finden sich Stifte und Fotos, dann wieder Holzwolle und Füllwatte. Was es mit diesen Materialien auf sich hat, erschließt sich an der jeweiligen Station anhand der Forscherkarte. Nach jeder Station sollten die dazu gehörenden Materialien wieder in ihrem Umschlag und am Ende alle Umschläge auch wieder in der Tasche verstaut werden. Als Hilfe, damit nichts durcheinanderkommt, liegt natürlich auch ein Inhaltsverzeichnis für jeden Stationsumschlag in der Tasche bei.


Manches ist zum Mitnehmen

Es gibt aber auch Dinge bei dieser Tour, die mit nach Hause genommen werden dürfen. "Das ist dann auch ausdrücklich erwünscht", betont der Museumsleiter.


Modernes Konzept

Das Museum der Deutschen Spielzeugindustrie will damit einen modernen Weg im Umgang mit Museen beschreiten, die längst nicht immer Orte sein müssen, an denen die Besucher als passive Betrachter unterwegs sein müssen. Gerade Technikmuseen und Häuser mit wissenschaftlichem Anspruch setzen immer stärker auf aktives Erleben. Nicht zuletzt, weil Wissen und Kenntnisse leichter aufgenommen werden, wenn der Lernende aktiv mit ihnen umgeht. Dass damit auch gleichzeitig mehr Spaß verbunden ist, schadet weder dem Lernerfolg noch den Besucherzahlen.