In Ahorn sollen unvernünftige Hundehalter zur Kasse gebeten werden

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Hundekot auf einem Fußweg - in Ahorn soll damit jetzt Schluss sein! Foto: Peter Förster, dpa
Hundekot auf einem Fußweg - in Ahorn soll damit jetzt Schluss sein! Foto: Peter Förster, dpa

Bürgermeister Martin Finzel greift durch. Mittels DNA-Analyse und Videoüberwachung soll die Verschmutzung mit Hundehaufen ein Ende haben.

Ahorn-Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) stinkt es und zwar im wahrsten Sinne des Worte. Anlass seines Grolls sind die Hinterlassenschaften von Hunden. Das Thema sprach Nicole Dejosez, die an der Ahorner Schule unterrichtet, an. Die stinkenden Hundehäufchen finden sich laut Dejosez vor allem auf dem Schulhof und im Eingangsbereich der Schule. Diese müssten auch die Lehrer beseitigen, damit nicht das ganze Schulhaus stinke. Finzel ist dieses Problem nur zu gut bekannt, deshalb möchte er jetzt massiv gegen unvernünftige Hundehalter vorgehen.
"Der Schulhof ist kein Hundeklo", betonte er.
Um die uneinsichtigen Hundehalter zu entlarven, denkt der Ahorner Bürgermeister sogar an die Installation einer Videoüberwachung vor dem Schulhaus. Und Wolfgang Beyer brachte die DNA-Analyse des Hundekots ins Spiel. Auch diese schließt Finzel nicht aus. Der Bürgermeister möchte die Möglichkeiten von der Verwaltung prüfen lassen. "Wir greifen jetzt durch", betonte er mit Nachdruck. Und dies könne für unbelehrbare Hundehalter ganz empfindliche Strafen nach sich ziehen. Mit bis zu 500 Euro sollen die Halter für die Häufchen ihrer Vierbeiner zur Kasse gebeten werden und im Falle einer DNA-Analyse des Kots sollen sie auch diese Kosten tragen.


Noch ein Ärgernis

Die Hinterlassenschaften sind aber nicht das einzige Ärgernis, das Hundehalter verursachen. Auch freilaufende Hunde im Gemeindegebiet ärgern dem Bürgermeister seit langem. Oftmals kämen auch Leute aus dem Stadtgebiet, um ihre Vierbeiner frei laufen zu lassen, schilderte Finzel seine Beobachtungen. Laut Finzel gab es im Gemeindeteil Triebsdorf-Finkenau bereits Wildunfälle, zum Beispiel wurde eine "Rike" bei Tag aus dem Dickicht aufgescheucht und auf die Bundesstraße 303 getrieben wurde. "Sie hatte Bissspuren an den Läufen", so Finzel.


Minusgeschäft Verkehrsüberwachung

Seit 13 Jahren gibt es in der Gemeinde Ahorn die kommunale Verkehrsüberwachung. "Es ist ein nicht unerheblicher Kostenfaktor", so Finzel. Bei einer Gegenrechnung der Ein- und Ausnahmen für die Messungen ergibt sich demnach im Jahr 2017 ein Defizit von 1008 Euro, hinzu kommen noch die Verwaltungskosten in Höhe von 4577 Euro, so dass ein Minus von insgesamt 5585 Euro entstehe. Deswegen sollen nun Alternativen zur "Verkehrserziehung" der Raser geprüft werden. Dies könnten zum Beispiel die sogenannten Dialog-Displays mit "Emoticons" sein.

Die SPD-Fraktion möchte die Jugend in die politische Arbeit der Gemeinde einbinden. Sie beantragte deshalb, dass einmal im Quartal eine Gemeinderatssitzung am Nachmittag abgehalten werde, um Kindern und Jugendlichen die Teilnahme zu ermöglichen. Dazu sollen laut dem Fraktionsvorsitzenden Matthias Aust die Schulen angesprochen werden ,mit der Bitte, dies an Schüler und Jugendliche weiterzugeben.

Weiterhin beantragte die SPD, das gemeindliche Mitteilungsblatt an alle Haushalte kostenfrei zuzustellen. "Es ist im Interesse von Verwaltung und Politik, eine möglichst breite Verteilungsbasis sicherzustellen", begründete Aust den Antrag. Neben der kostenfreien Zustellung des Mitteilungsblattes solle auch eine "Bürger-Service-App" in die Wege geleitet werden. Über solche Apps, so Aust, könnten Informationen "in Echtzeit" zu den Bürgern transportiert werden. Als Beispiel führte Aust Push-Warnmeldungen, Informationen zu Straßensperrungen oder Terminverschiebungen an. Die Anträge sollen in der nächsten Sitzung behandelt werden.


Pächter gesucht

Die Arbeiten am Umbau des ehemaligen Freizeitzentrums zum sogenannten "Kulturbad" gehen zügig voran. Für die Gaststätte wird noch ein Pächter gesucht. Der potenzielle Pächter habe auch die Möglichkeit, eine Wohnung im Haus zu beziehen, so Finzel. Das Restaurant werde komplett saniert und auch ein Biergarten solle angegliedert werden. Für die Gastronomie ist die Gemeinde offen für alle Bewerbungen, ob nun typisch fränkisch oder beispielsweise griechisch oder italienisch, das spiele keine Rolle. Im Moment, so Finzel, sei der ideale Zeitpunkt, um sich das Objekt anzuschauen. "Interessenten können sich jetzt noch in die Gestaltung einbringen."

Martin Finzel feiert heuer ein kleines Dienstjubiläum. Er ist seit zehn Jahren Bürgermeister. Ahorns Zweiter Bürgermeister Wolfgang Beyer ließ Finzels Werdegang mit Fotos Revue passieren. Beyer selbst gehört seit 30 Jahren dem Gemeinderat an und ist seit 18 Jahren stellvertretender Bürgermeister.