Beim Zweitliga-Zweiten läuft die Suche nach einem Ersatzmann für den länger ausfallenden Rückraumspieler Christoph Neuhold auf Hochtouren.
Tabellenplatz 2 nach dem ersten Rückrundenspiel weckt Begehrlichkeiten. Der HSC 2000 Coburg schnuppert Höhenluft und will 2019 nur zu gerne die Rückkehr in die stärkste Handball-Liga der Welt realisieren. Klar, dass die Gelb-Schwarzen bei dieser hervorragenden Ausgangsposition - Meister und Vizemeister der 2. Liga steigen direkt auf - in diesen Wochen nichts dem Zufall überlassen.
Beim Wäscheaufhängen verletzt
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Bevor Cheftrainer Jan Gorr seine Schützlinge nach einer kurzen Verschnaufpause am Donnerstag, 10. Januar, wieder zum ersten Training in die HUK-Arena zusammen holt, glühen derzeit hinter den Kulissen die Drähte. Der Grund: Ein Ersatzmann für den länger ausfallenden Rückraumspieler Christoph Neuhold soll her. Der Österreicher hatte sich tatsächlich beim Aufhängen seiner Wäsche am Rücken verletzt. Nach einer intensiven Diagnostik wurde ein Bandscheibenvorfall festgestellt.
"Lamentieren hilft mir nicht"
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Die erforderliche Operation beim Rückenspezialisten Dr. Arkadiusz Kosmala in Kulmbach verlief sehr gut, so dass sogar entgegen ersten Befürchtungen ein Einsatz in der laufenden Punktrunde nicht ausgeschlossen ist. Neuhold arbeitet jedenfalls mit Reha-Maßnahmen nachhaltig an seinem Comeback und ist optimistisch: "Lamentieren hilft jetzt nicht. Ich will schnellstmöglich wieder auf der Platte stehen."
Handlungsbedarf im Rückraum
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Weil der 24-Jährige, der erst zu Saisonbeginn vom Ligakonkurrenten Hamm in die Vestestadt wechselte, eine zentrale Rolle im HSC-Rückraum einnahm und nun den Großteil der Rückrunde fehlt, herrscht beim HSC Handlungsbedarf. In Handballerkreisen kursieren bereits erste Gerüchte, dass die Coburger einen erfahrenen tschechischen Rückraumspieler an der Angel hätten, der die entstandene Lücke schließen soll. Doch Jan Gorr, der in Sachen Neuverpflichtungen als Trainer und Sportlicher Leiter in Personalunion alle Fäden in der Hand hat, erteilt diesen unbestätigten Informationen eine Absage: "Wir haben bis jetzt nur Optionen im Auge. Wir bewerten momentan mehrere Kandidaten."
"Enger finanzieller Rahmen"
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Von einem unterschriftsreifen Vertrag sind die Coburger also noch weit entfernt. Und die Suche stellt sich auch als sehr schwierig heraus, denn: "Wir haben einen eng gesteckten finanziellen Rahmen, sehen andererseits aber, dass wir auf den Positionen Rückraum links und Rückraum Mitte in der Breite zu dünn aufgestellt sind. Von daher ist es eine schwierige Situation für uns", erklärt Gorr auf Tageblatt-Anfrage. Dazu kommt, dass die Coburger mit "Schnellschüssen" auf dem Transfermarkt während einer laufenden Saison nicht nur positive Erfahrungen in den letzten Jahren gemacht haben.
Till Riehn vor Comeback?
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Es gibt aber auch eine interne Lösung, noch dazu eine rasch zu realisierende und überaus günstige Variante: Diese heißt Till Riehn! Der langjährige Spielmacher kennt nach wie vor die Abläufe und Systeme - das spricht für den zuverlässigen Teamplayer. Der Publikumsliebling vergangener Tage, der vor der Saison ins zweite Glied trat und seitdem gemeinsam mit HSC-Rekord-Torschütze Ronny Göhl als Co-Trainer für die Reserve-Mannschaft in der 3. Liga mitverantwortlich ist, wäre sofort bereit. Er steht konditionell "im Saft" und Riehn war stets der "verlängerte Arm" auf der Platte für Jan Gorr. Einer Reaktivierung seines ehemaligen Musterschülers, der weiß, wie man mit dem HSC von der zweiten in die erste Liga aufsteigt, würde kaum etwas im Weg stehen.