Herzog Alfred und seine Familie

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James Jebusa Shannon (1865 - 1923): Alfred, Herzog von Edinburgh, und Herzogin Marie Alexandrowna mit ihren Kindern, um 1884, Öl auf Leinwand, 61 x 48 cm. Foto: Kunstsammlungen der Veste Coburg
James Jebusa Shannon (1865 - 1923): Alfred, Herzog von Edinburgh, und Herzogin Marie Alexandrowna mit ihren Kindern, um 1884, Öl auf Leinwand, 61 x 48 cm.  Foto: Kunstsammlungen der Veste Coburg

Die Veste hat einen neuen "Bewohner": Herzog Alfred ist mit seiner Familie in die Ahnengalerie des Fürsten baus eingezogen. Den Kunstsammlungen der Veste gelang es jetzt auf einer Münchner Auk tion, ein Porträt der Familie des Herzogs von Edinburgh vor maritimer Kulisse zu kaufen.

Neben Alfred (1844-1900), ab 1893 Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha, sind seine Ehefrau Marie Alexandrowna (1853-1920), Tochter von Zar Alexander II. von Russland, und drei ihrer Kinder, der Erstgeborene Alfred (1874-1899), Maria (1875-1936) und die in Coburg geborene Alexandra Louise Olga (1878-1942) dargestellt.
Entstanden ist das Bild um 1884, als Herzog Alfred noch Offizier der Royal Navy war. Es stammt von der Hand des anglo-amerikanischen Malers James Jebusa Shannon (1862-1923), der in den 1880er Jahren neben John Singer Sargent als einer der wichtigsten Porträtmaler in Großbritannien galt. Bereits mit 19 Jahren beschickte er regelmäßig die Ausstellungen der Royal Academy und porträtierte Angehörige des englischen Hofes.

Sei hasste Porträtsitzen

Seine Werke zeichnen sich durch förmliches Arrangement, lockeren Duktus und helle Farbigkeit aus, und sie schmeichelten den Dargestellten. Das dürfte Herzogin Marie gefreut haben, zumal von Shannon keine direkten Portätstu dien zu dem Bild bekannt sind.
Wie sehr die Herzogin das Porträtsitzen hasste, geht aus einem ihrer Briefe hervor. Als der Maler Carl Rudolph Sohn 1884 im Auftrag von Königin Victoria ein ganz ähnlich aufgebautes Bildnis der Herzogsfamilie anfertigte, das Shannon möglicherweise sogar als Anregung für sein Bild diente, notierte die Herzogin, sie missbillige neben den langen Porträtsitzungen den Gedanken, dass ihr rosiges Antlitz ("my pig-like face") in Gemälden der Nachwelt überliefert werden solle.
So unvorteilhaft sieht sie aber gar nicht aus, und die Kunstsammlungen freuen sich, das Gemälde, das sich in New Yorker Privatbesitz befand, jetzt in der Ahnengalerie im Fürstenbau präsentieren zu können. kw