Heike und Michelbach: Coburg hat Chancen

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Die Dreifachhalle am Anger soll einen Bühnenanbau erhalten, um als Interimsspielstätte fürs Landestheater zu dienen. Bisher hieß es, dass diese Interimsspielstätte keine Dauerlösung sein solle. Doch nun signalisiert der Freistaat offenbar ein Umdenken. Foto: CT-Archiv
Die Dreifachhalle am Anger soll einen Bühnenanbau erhalten, um als Interimsspielstätte fürs Landestheater zu dienen. Bisher hieß es, dass diese Interimsspielstätte keine Dauerlösung sein solle. Doch nun signalisiert der Freistaat offenbar ein Umdenken. Foto: CT-Archiv

Über den Staatszuschuss zur Interimsspielstätte des Landestheaters sollte noch einmal verhandelt werden, sagten die CSU-Abgeordneten.

Der Freistaat Bayern finanziert die Generalsanierung des Coburger Landestheaters zu 75 Prozent. Das gilt auch für die notwendige Interimsspielstätte - vorausgesetzt, diese Interimsspielstätte wird nur so lange betrieben, wie das Theater saniert wird.
Nun zeichnet sich aber ab, dass es eine Interimsspielstätte zum Preis von sechs Millionen Euro nicht geben wird. Zumindest nicht in dieser Form, auf die sich der Stadtrat festgelegt hat: Als umgebaute Dreifachhalle am Anger, indem die Sporthalle und die Tribünen durch einen Anbau mit Bühnen und Zuschauerrängen ersetzt werden. Das ganze sollte in Modulbauweise erstellt werden, für eben sechs Millionen Euro. Aber die Hersteller solcher preiswerten Temporärbauten haben sich an der Ausschreibung für die Interimsspielstätte gar nicht erst beteiligt.
Die Verhandlungen mit den Bietern, die etwas Vergleichbares bauen würden (nur teurer), laufen noch. Genaue Zahlen gibt es offiziell noch nicht, doch etliche Stadtratsmitglieder fürchten, dass es über zehn Millionen Euro werden könnten. Zehn Millionen für ein Gebäude ausgeben, das danach wieder verschwindet? Selbst, wenn man es abbauen, verkaufen und an anderer Stelle wieder aufbauen kann, wollen die CSU-Abgeordneten Jürgen Heike (Land) und Hans Michelbach (Bund) das so nicht hinnehmen: Dem Steuerzahler sei das nicht vermittelbar.
Nicht vermittelbar sei auch, dass der Freistaat 75 Prozent der Kosten für ein Gebäude zahlt, das rückgebaut wird, während er nur 25 Prozent beisteuert, wenn es stehen bleibt. Aber dafür sehen die beiden Abgeordneten nach mehreren Gesprächen mit Vertretern des Finanzministeriums nun eine Lösung, wie sie am Freitag gemeinsam erklärten. Hans Michelbach glaubt, dass der Freistaat sich bereiterklären könnte, 50 Prozent für ein dauerhaftes Gebäude zu bezahlen. Jürgen Heike mahnt gleichzeitig, dass die Stadt deutlich machen müsse, dass sie möglichst sparsam bauen will.