Wie der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl die Entwicklung des Dormero-Hotels "Goldene Traube" und der Wöhrl-Filiale in Coburg sieht.
Wenn er von Coburg spricht, gerät der in Nürnberg lebende Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl ins Schwärmen. "Coburg ist eine unglaublich schöne Stadt", sagt Wöhrl, der die Vestestadt schon mehrfach besucht hat - in früheren Jahren auf der Suche nach einem guten Standort für eine weitere Filiale der einst von seinem Vater gegründeten Modekette Wöhrl.
Diesmal aber gilt sein Interesse gemeinsam mit seiner Frau Dagmar Wöhrl dem Hotel "Goldene Traube" mit seinem großen Festzelt auf dem Schlossplatzfest. Denn das Romantik-Hotel "Goldene Traube" gehört seit Oktober zur Hotel-Kette Dormero, die Hans Rudolf Wöhrl 2013 übernahm und die seit Jahresbeginn 2019 im alleinigen Besitz seines Sohnes Marcus Maximilian Wöhrl ist.
Bestens eingeführtes Haus
Die "Traube" entwickle sich nach der Übernahme sehr gut, freut sich Wöhrl. Zunächst habe man in Coburg ganz bewusst wenig geändert, sagt Wöhrl. Schließlich gehe es darum, die Stärken eines Standortes genau kennen zu lernen und darauf aufbauend neue Akzente zu setzen. Immerhin sei die "Traube" ein "bestens eingeführtes Hotel, in dem mehrere Jahrzehnte fantastische Aufbauleistung stecken. Die sollte man nutzen." Für das nächste Jahr kündigte er kräftige Investitionen in der "Traube" an. Derzeit sei etwa ein Drittel der verfügbaren Zimmer in einem modernen Zustand.
Die aktuelle Coburger Hotel-Diskussion und die Aktivitäten in der Coburger Hotel-Szene verfolgt Wöhrl gelassen. Ein Ibis-Hotel als Budget-Hotel könne Coburg sicherlich gut gebrauchen. Ein Neubau eines Vier-Sterne-Hotels aber würde sich in einer Stadt der Größe Coburgs nicht rechnen, ist er überzeugt. Deshalb setze die Dormero-Gruppe bei ihren Expansions-Plänen ganz bewusst auf den Kauf und die Renovierung bestehender Häuser.
Dass die "Goldene Traube" zum Jahreswechsel ihren Sterne-Koch Steffen Szabo verloren habe, sei bereits im Vorfeld absehbar gewesen. "Sterneköche sind Reisende, die irgendwann ihr eigenes Restaurant aufmachen wollen", sagt Wöhrl. Das Bestreben, unbedingt Michelin-Sterne zu erhalten, habe mehr Häuser arm als reich gemacht, ist Wöhrl überzeugt. Vor allem aber: "Man muss keinen Stern besitzen, um eine gute Küche zu haben."
"Dauerhaft in der Stadt bleiben"
Auch für die Zukunft der Wöhrl-Filiale in der Ketschengasse sieht Hans Rudolf Wöhrl gute dauerhafte Perspektiven. Die Coburger Filiale entwickle sich gut und werde "dauerhaft in der Stadt bleiben".
Während für Hans Rudolf Wöhrl der Besuch auf dem Schlossplatzfest eine Premiere war, kennt Dagmar Wöhrl "Nordbayerns größte Party" bereits aus der Vergangenheit. In ihrer Zeit als parlamentarische Staatssekretärin im Bundesinnenministerium war die CSU-Politikerin vom Coburger Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach (CSU) in die Vestestadt eingeladen worden. jb
"Ein Neubau eines Vier-Sterne-Hotels aber würde sich in einer Stadt der Größe Coburgs nicht rechnen, ist er überzeugt. Deshalb setze die Dormero-Gruppe bei ihren Expansions-Plänen ganz bewusst auf den Kauf und die Renovierung bestehender Häuser."
Ach, und in Hof - gleich viel Einwohner wie Coburg, aber deutlich schwächere Wirtschaft - lohnt sich das also?
Dort wird der alte Kaufhof bekanntlich in ein neues Dormero-Hotel (4 Sterne Superior!) umgewandelt...
Was hat Hof, das Coburg nicht hat?
Eine klamme Stadtkasse :>
Die Unterschiede zwischen Hof und Coburg sind längst nicht mehr so groß wie sie mal waren.
Ach, auf der Homepage der Stadt Coburg wird noch der Haushaltsplan von 2018 angepriesen.
https://www.coburg.de/startseite/Verwaltung-Politik/Finanzen/Haushaltsplan.aspx