Das oberfränkische Traditionsunternehmen Haba zieht erneut die Reißleine. Der bekannte Spielwarenhersteller trennt sich von 50 weiteren Mitarbeitern.
Die Firma Haba aus Bad Rodach im Landkreis Coburg sorgte in den vergangenen Jahren wiederholt für Schlagzeilen: 2023 geriet der traditionsreiche Spielwarenhersteller in eine schwere wirtschaftliche Krise und meldete Insolvenz in Eigenverwaltung an. Für den seit 1938 existierenden Betrieb bedeutete dies "nach den wirtschaftlichen Turbulenzen" im Vorfeld die "Chance auf einen kompletten Neustart", wie das Unternehmen seinerzeit berichtete.
In der Folge kam es zu einer umfassenden Umstrukturierung - mit drastischen Folgen für die Mitarbeiter. Im Zuge der Sanierung fielen rund 500 Arbeitsplätze weg. Nach der erfolgten strategischen Neuausrichtung konnte Haba sein Insolvenzverfahren im Frühjahr 2024 erfolgreich beenden. Angesichts der angespannten Marktlage stand das Jahr 2024 für das Unternehmen gleichwohl im Zeichen der Konsolidierung. Auch im Herbst 2025 sieht sich der oberfränkische Spielzeugproduzent offenkundig mit Herausforderungen konfrontiert. Erneut kommt es vor Ort zu einem spürbaren Stellenabbau.
Haba trennt sich von weiteren 50 Mitarbeitern: Personalmaßnahme soll Wettbewerbsfähigkeit stärken
In einer am Montag (22. September 2025) veröffentlichten Pressemitteilung informiert die Haba Familygroup über "weitere notwendige Schritte zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens". Die strategische Neuausrichtung werde konsequent fortgesetzt. "Im Rahmen dieser Maßnahmen wird der Personalbestand um weitere 50 Mitarbeitende reduziert", heißt es in der Verlautbarung. Die Streichungen betreffen demzufolge nahezu ausschließlich den kaufmännischen Bereich.
Die Entscheidung sei nach sorgfältiger Analyse der wirtschaftlichen Lage und interner Effizienzpotenziale erfolgt. Der Personalabbau werde sozialverträglich über eine Transfergesellschaft und nach den Bedingungen des bestehenden Sozialplans umgesetzt. Laut Firmenangaben fanden dazu in den vergangenen Wochen konstruktive Verhandlungen mit dem Betriebsrat statt.
Prozessoptimierungen in den kaufmännischen Abteilungen führen zu deutlichen Effizienzsteigerungen und ermöglichen eine Verschlankung der Strukturen. Trotz schwieriger Marktlage zeigt sich Haba laut Eigenaussage in wichtigen Bereichen stabilisiert, bleibt aber hinter den ursprünglichen wirtschaftlichen Erwartungen zurück.
"Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen": Haba-Geschäftsführer weist zugleich auf Notwendigkeit hin
Der Geschäftsbereich Haba entwickele sich stabil, während der gesamte Spielwarenmarkt rückläufig sei. Das kommunale Geschäft, in dem das Unternehmen mit der Marke Haba Pro vertreten ist, wird der Verlautbarung zufolge durch knappe Mittel gebremst.
"Die Entscheidung zur weiteren Reduktion des Personalbestandes ist uns nicht leichtgefallen", wird Geschäftsführer Mario Wilhelm zitiert. "Wir sind uns der Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitenden bewusst und gestalten den Prozess erneut sozialverträglich. Gleichzeitig ist dieser Schritt notwendig, um die Haba Familiygroup zukunftssicher und wettbewerbsfähig aufzustellen", betont Wilhelm.