Der Gemeinderat in Großheirath muss darüber entscheiden, ob der Bürgermeister künftig seine Tätigkeit weiter im Hauptberuf ausüben soll oder ehrenamtlich nebenbei.
Bürgermeister Udo Siegel (CSU/Bürgerblock) nimmt den Antrag der Freien Wähler, im Gemeinderat über die Einführung eines ehrenamtlichen Bürgermeister zu entscheiden, mit einem Schulterzucken hin: "Es ist wohl die Eröffnung des Wahlkampfes."
Dienstagabend, um 19 Uhr, steht die Entscheidung: Dann wird der Gemeinderat über die "Rechtsstellung des Bürgermeisters", wie es im Amtsdeutsch heißt, entscheiden. "Theoretisch", sagt Udo Siegel, "ist ein ehrenamtlicher Bürgermeister freilich machbar". Aber ob sich der FW-Vorschlag in der Praxis so leicht werde umsetzen lassen, bezweifelt er. Auch wenn die Verwaltung erst Dienstagabend ihre Aufstellung mit Vor- und Nachteilen eines ehrenamtlichen Bürgermeisters präsentieren wird, zeigt sich Siegel skeptisch - unter anderem mit dem Verweis darauf, dass die Personaldecke im Rathaus sowieso schon recht dünn ist.
"Außerdem gehen in den kommenden Jahren
gleich drei Mitarbeiter in Ruhestand", spricht Siegel dafür aus, wenigstens an der Spitze der Gemeinde personelle Kontinuität zu wahren. Ob er sich persönlich eine Kandidatur für einen ehrenamtlichen Bürgermeister vorstellen kann, lässt Udo Siegel offen: "Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht."
Die Sitzverteilung im Gemeinderat ist für die Entscheidung am Dienstag allerdings schon ein klarer Fingerzeig: Sollten sich CSU/Bürgerblock (acht Sitze) geschlossen für einen hauptamtlichen Bürgermeister aussprechen, findet der von SPD/Freie Wählergemeinschaft (drei Sitze) unterstützte Antrag der Freien Wähler (drei Sitze) keine Mehrheit.