Große Party für Titelverteidiger Michael Busch

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Enkelin Victoria war schneller als anderen und gratulierte Michael Busch als erste zur Landrats-Nominierung. Foto: Berthold Köhler
Enkelin Victoria war schneller als anderen und gratulierte Michael Busch als erste zur Landrats-Nominierung. Foto: Berthold Köhler
 
 
 
 
 
Michael Busch am Rednerpult
Michael Busch am Rednerpult
 
Michael Busch am Rednerpult
Michael Busch am Rednerpult
 
Michael Busch am Rednerpult
Michael Busch am Rednerpult
 
Michael Busch am Rednerpult
Michael Busch am Rednerpult
 
 
Michael Busch, rechts: SPD-Kreisvorsitzender Carsten Höllein
Michael Busch, rechts: SPD-Kreisvorsitzender Carsten Höllein
 

Die SPD schickt Michael Busch ins Rennen um das Amt des Landrats. Der erinnert in seiner Rede an den abgeblasenen Parteitag der NPD und macht sich Sorgen um die Zukunft der "Therme Natur" in Bad Rodach.

Bei all der Musik, den Tänzen und der demonstrativ guten Laune tat sich der SPD-Kreisvorsitzende, Carsten Höllein, am Ende schwer, seine Genossen noch einmal für die Regularien in den Griff zu bekommen. Doch eine Nominierungsversammlung ist nun einmal eine offizielle Veranstaltung. Da zählen nur die Fakten. Und für diese kann sich Landrat Michael Busch sehen lassen. Alle 39 anwesenden Delegierten der SPD-Ortsvereine aus dem Landkreis stimmten dafür, dass Busch erneut für sein Amt kandidieren soll.


Politik mit Musik und Tanz


Busch & Co. hatten sich bei der Vorbereitung der Versammlung alle Mühe gegeben, aus der bloßen Nominierung ein Event werden zu lassen.
Es tanzten die die Bad Rodacher "City Dancers" sowie "Irish Rhythm" und die "Effect's"aus Coburg, es musizierten Vladimir Sigarev und Fast-Superstar Shelly Philipps - allerdings vor einer nur zu zwei Dritteln gefüllten Gerold-Strobel-Halle. Die Politik lief fast nur Rande ab.


Konträre Positionen bei den Sozialdemokraten


Dabei gab es durchaus Interessantes zu hören. Die SPD gönnt sich zum Beispiel auch im Kommunalwahlkampf durch intern konträre Positionen. Kanat Akin, der Hoffnungsträger der Neustadter SPD, durfte für die "Jusos" Michael Busch offiziell als Landratskandidat vorschlagen. Er durfte aber auch seine Meinung sagen: "Ich stimme nicht in jeder Position mit dem Landrat überein", sagte Akin und meinte damit in erster Linie den Verkehrslandeplatz. Hier erklärte der "Jusos"-Sprecher ganz pauschal für die junge Generation, dass diese keine "kleinkarierten Diskussionen" zu Verkehrsinfrastrukturprojekten wie dem ICE und dem Verkehrslandeplatz wünsche. Es gehen den jungen Menschen, sagte Akin, eigentlich nur daran, wann diese Projekte eigentlich verwirklich würden.


Infrastruktur ist kein Wundermittel


Michael Busch umschiffte dagegen das Thema des Verkehrslandeplatzes, zu dem aber vermutlich inzwischen auch schon mehr genug gesagt wurde. Freilich: Auch der Landrat kam nicht um die Infrastruktur herum, warnte aber davor, die überzubewerten. Autobahnanschluss oder ICE-Halt sind für Busch keine "Wundermittel für die Standortentwicklung" mehr, die Welt habe sich gewandelt. Den Investoren gehe es heute vielmehr darum, vor Ort genügend qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte zur Verfügung zu haben. In diesem Punkt stehe der Landkreis gut da, müsse aber seine Attraktivität weiter steigern.


Keine Aufmarschregion für braune Deppen


Ein wichtiger Erfolg für die SPD im Coburger war die Absage des für den im Frühjahr geplanten NPD-Parteitages in Rottenbach. Diese hob nicht nur Michael Busch heraus, sondern auch der Kreistags-Fraktionsvorsitzende Frank Rebhan. "Ich will nicht, dass diese braunen Deppen unsere Heimat zur Aufmarschregion machen", sagte der Neustadter Oberbürgermeister. Rebhans Blick ging auch noch einmal sechs Jahre zurück. Da habe sich Michael Busch die SPD nach dem Rückzug von Karl Zeitler in einer schwierigen Situation zur Wahl gestellt. Wohlwissend, das räumte ein, dass gegen den damaligen Wahl-Favoriten (Jürgen W. Heike von der CSU), eine Niederlage durchaus ein Niederlage im Bereich des Möglichen war. Dafür gebühre Busch heute noch Dank.


Leuchtturmprojekt



Schon einmal in Bad Rodach vor Ort, ging Michael Busch auch auf die Zukunft der "Therme Natur" ein. Diese ist für den Landrat ein "Leuchtturmprojekt" der Region, aber in ihrer derzeitigen Struktur wohl alles andere als ein Erfolgsmodell. "Wir können es uns nicht leisten, sie aufzugeben", sagte Busch und versprach, sich im heuer neu gegründeten Zweckverband für eine bessere finanzielle Ausstattung der Therme stark zu machen.



Dabei blickte Busch, auffällig hoffnungsvoll, auf den anwesenden Coburger SPD-Oberbürgermeisterkandidaten Norbert Tessmer. Sollte dieser gewählt werden, kann ihn Busch (seine Wiederwahl vorausgesetzt) bei Verhandlungen zur Therma an seine Zusage vom Donnerstagabend erinnern: "Zwischen uns passt kein Blatt Papier."