Zum Abschluss der Konzertsaison des Landestheaters gastiert die Royal Choral Society London in St. Moriz.
Unter besonderen Vorzeichen steht der Abschluss der Konzert-Saison des Landestheaters. Erstmals gastiert die Royal Choral Society London am Montag (8. Juli, 20 Uhr), in der Morizkirche. Das Gastspiel des renommierten Chores unter der musikalischen Leitung von Richard Cooke ist die Antwort auf das erste Gastspiel des Philharmonischen Orchesters Landestheater Coburg Ende Mai in London. Unter der Leitung von Coburgs Generalmusikdirektor Roland Kluttig und Richard Cooke hatten das Philharmonische Orchester und die Royal Choral Society Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy und Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha interpretiert.
"Coburg Connection"
Äußerer Anlass für das London-Gastspiel des Landestheaters waren die Feierlichkeiten zum Jubiläum 200 Jahre Queen Victoria und Prinz Albert. Das London-Gastspiel des Landestheaters stand unter dem Motto "The Coburg Connection". Coburgs GMD Roland Kluttig erhofft sich von den beiden gemeinsamen Konzerten eine Wiederbelebung der Verbindungen zwischen London und Coburg.
Das Konzert in der Morizkirche ist ausschließlich Werken des britischen Komponisten Ralph Vaughan Williams gewidmet, dessen Oper "Riders to the Sea" in der Regie von Tobias Heyder im Juni 2016 als Coburger Erstaufführung zu erleben war. Den Auftakt des Programms bildet eines der bekanntesten Werke von Ralph Vaughan Williams - die "Fantasia on a Theme by Thomas Tallis", die 1910 komponiert und uraufgeführt wurde. Wie der Name bereits vermuten lässt, greift Vaughan Williams auf eine Melodie des englischen Renaissance-Komponisten Thomas Tallis zurück.
Frisch von seiner Frankreichreise, während der er bei Ravel Orchestration studiert hatte,
zurückgekehrt, komponierte er ein Werk für drei unterschiedlich große Streichensembles, um eine besondere räumliche Wirkung und eine außergewöhnliche Klanglandschaft zu erzeugen.
Hauptwerk des Abends aber ist die monumentale 1. Symphonie mit dem Titel "A Sea Symphony". Das Werk ist als vielteilige Chor-Symphonie angelegt und bietet mit großer Orchesterbesetzung dem Chor viele anspruchsvolle Aufgaben. Die Royal Choral Society wird das Werk gemeinsam mit dem Chor des Landestheaters interpretieren.
Chor-Sinfonie
Die "Sea Symphony" sieht zudem zwei Solostimmen vor. Diesen Part übernehmen die Sopranistin Olga Shurshina, die Seit Beginn dieser Spielzeit dem Ensemble des Landestheaters angehört, sowie als Gast der Bariton Daniel Ochoa. Vaughan Williams war 30 Jahre alt, als er mit der Komposition begann. Neben der 8. Sinfonie Gustav Mahlers, die etwa im gleichen Zeitraum entstand, ist die "Sea Symphony" eine der ersten Sinfonien, bei der der Chor als ständiges Element und integraler Bestandteil der Partitur verwandt wird. Mit rund 70 Minuten Spieldauer ist sie die längste von Vaughan Williams' Sinfonien. Der Text beruht auf Walt Whitmans Gedichtzyklus "Leaves of Grass".