Weil sie ihr anvertraute Kinder geschlagen und eingesperrt haben soll, wird gegen eine Erzieherin der Kinderwelt St. Laurentius nun ermittelt. Eine weitere sieht sich ebenfalls Vorwürfen ausgesetzt.
Die Vorwürfe wiegen schwer. Eine Erzieherin der Kinderwelt St. Laurentius in Ebersdorf soll ein Kind geschlagen und eingesperrt haben. Die Vorfälle, die sich Mitte Februar ereignet haben sollen, wurden von einer Praktikantin gemeldet. Für Pfarrer Klaus Wening besteht "dringender Verdacht". Daher wurde umgehend gehandelt: Der Erzieherin wurde gekündigt. Mit einer weiteren Mitarbeiterin, die in die Vorfälle verwickelt gewesen sein soll, wird verhandelt, ihr Arbeitsverhältnis im gegenseitigen Einvernehmen zu beenden.
Nachdem die Praktikantin die Verantwortlichen über die Vorfälle informiert hatte, waren weitere Vorfälle bekannt geworden, die "sofortige Maßnahmen erforderlich machten", wie Pfarrer Wening den Eltern der Kinderwelt jetzt in einem Brief mitteilt, in dem auch die Namen der betroffenen Erzieherinnen genannt werden. Konkret gehe es bei den Verdachtsmomenten Körperverletzung im Amt und Freiheitsberaubung.
Die Polizei habe die Ermittlungen aufgenommen, so Wening.
"Das Wohl der Kinder steht für uns im Vordergrund. Auch auf den geringsten Verdacht hin war es geboten zu handeln", betonte Wening auf Anfrage. Dass sein Vorgehen korrekt war, hätten ihm auch die zuständigen Stellen beim Landratsamt Coburg und bei der Regierung von Oberfranken in Bayreuth bestätigt. "Die Vorwürfe und unsere Vorgehensweise wurden auch dem Kindertagesstättenverband mitgeteilt", informiert der Pfarrer.
Der Elternbeirat steht hinter den Entscheidungen der Kirchenverwaltung und der Mitarbeitervertretung. Das bestätigte Vorsitzende Jessica Kaloper auf Anfrage.
Arbeit mit Kinderpsychologin Für die betroffene Krippengruppe wurden bereits zwei neue Mitarbeiterinnen eingestellt.
Um die Ereignisse mit den Kindern zu bearbeiten, wurde inzwischen auch eine Kinderpsychologin des Diakonischen Werks einbezogen, so Pfarrer Wening. In dem Schreiben an die Eltern heißt es außerdem: "Auch mit den weiteren Mitarbeitern der Kindertagesstätte wurde gesprochen sowie Supervision durchgeführt. Damit wollen wir erreichen, insgesamt den liebevollen sowie wertschätzenden Umgang mit den Kindern zu stärken."
Nun müssen die weiteren Ermittlungen wohl zeigen, wie weit die Vorwürfe gegen die Erzieherinnen strafrechtlich relevant sind.