Erst anmelden, dann hinfahren

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Eins nach dem anderen: Bereits zu Beginn der Betriebszeit stauten sich die Autos rund ums Klinikum. Fotos: Marieke Fiala
Eins nach dem anderen: Bereits zu Beginn der Betriebszeit stauten sich die Autos rund ums Klinikum. Fotos: Marieke Fiala
Die zum Teil ehrenamtlichen Helfer des "Bayerischen Testzentrums" hatten gestern alle Hände voll zu tun. Foto: Marieke Fiala
Die zum Teil ehrenamtlichen Helfer des "Bayerischen Testzentrums" hatten gestern alle Hände voll zu tun. Foto: Marieke Fiala
 

Rund 100 Personen sind am ersten Betriebstag in den Hinteren Glockenberg gekommen. Wenn sich alle vorher im Internet angemeldet hätten, wäre der Betrieb auch problemlos gelaufen. So aber gab es einen morgendlichen Stau.

Ganz schön rund ist es am ersten Tag beim Betrieb des "Bayerischen Testzentrums" gegangen. Um kurz nach 8 Uhr herrschte am Montag noch ein gewisses Chaos rund um den Hinteren Glockenberg 25. Dort steht das das Covid-19-Testzentrum für Stadt und Landkreis Coburg. Von Montag bis Freitag werden dort kostenlos Abstriche durchgeführt, immer von 8 bis 10 Uhr. Wer sich testen lassen will, kann im Auto sitzen bleiben.

Was den Stau rund ums Klinikum ausgelöst hat, wusste Louay Yassin (Leiter der Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt) auf Anhieb: "Wir hatten mehrere Besucher, die sich nicht angemeldet hatten." Die Vorab-Ankündigung ist aber die Basis für einen reibungslosen Ablauf: Die Probanden müssen sich vorher online registrieren lassen. Das geht über die Internetseiten der Stadt und des Landkreises.

Unverrichteter Dinge nach Hause musste aber niemand der Interessenten, die sich gestern auf eine Covid-19-Erkrankung testen lassen wollten. "Ausdrücklicher Wunsch des Test-Teams", betonte Yassin auf Anfrage, sei gewesen, von allen Besuchern einen Abstrich zu machen. Deshalb haben Dr. Hans-Joachim Goller (Koordinator des Testzentrums) sowie sein Team auch gleich am ersten Tag Überstunden gemacht und die ursprünglich zweistündige Testphase deutlich verlängert. "Niemand ist nach Hause geschickt worden", versicherte der Pressesprecher der Stadt.

"Wir waren die letzten zwei Wochen nur am Planen", erklärte Hans-Joachim Goller nach einem arbeitsreichen ersten Test-Tag. Freilich, sagte Goller, sei man gut vorbereitet gewesen: "Aber erst in der Realität sieht man natürlich, wie es dann wirklich ist."

Trotz des Staus und kleinerer organisatorischer Probleme wurden bereits am ersten Tag nach Angaben von Louay Yassin rund 100 Personen getestet. Von technischen und räumlichen Ausstattung ist die Kapazität des Testzentrums so ausgelegt, dass maximal rund 300 Probanden pro Tag problemlos abgewickelt werden können. Gerade in der ersten Stunde nach der Öffnung sei es durch die nicht angemeldeten Besucher zu Problemen gekommen, von 9 bis 10 Uhr habe sich die Lage dann schon wieder entspannt, berichtete Yassin.

Anspruchsvolle Verwaltung

"Die größte Herausforderung ist aktuell der administrative Aufwand", fügt Goller hinzu, "schließlich soll es möglichst schnell und vor allem hygienisch ablaufen." Durch die Nachbesprechung im Team sollen die Probleme, die zu den Wartezeiten am Montag geführt haben, identifiziert und dann direkt behoben werden. Insgesamt zwölf Personen, darunter viele ehrenamtliche, helfen mit. Die wichtigste Botschaft an die Bevölkerung stellte Stadt-Pressesprecher Yassin noch einmal ausdrücklich heraus: "Unsere dringliche Bitte ist, dass sich die Menschen vorher anmelden." Sei das der Fall, könne der Betrieb schnell und staufrei abgewickelt werden. Mit Anmeldung geht es im "Bayerischen Testzentrum" ruckzuck: Nach erfolgreicher Identifikation vor Ort wird schließlich am Autofenster der Test durchgeführt. Das Auto bietet dabei bereits einen natürlichen Schutz. Es können aber auch Fußgänger können getestet werden.