Seit 1957 trägt Klaus Gossler aus Neustadt alles zusammen, was er rund um Elvis Presley ergattern kann. Inzwischen befinden sich darunter jede Menge seltener Stücke, die Teil einer Sonderausstellung werden sollen.
Ganze sieben Platten waren es, die ein kleiner Laden in Edinburgh von Elvis Presley im Sortiment hatte. Doch die reichten, um einen Menschen wirklich glücklich zu machen. Klaus Gossler, Elvis-Fan durch und durch, entdeckte das Plattengeschäft während einer Schottlandtour mit den Neustadter Reisefreunden. Eine der sieben LP des "King" suchte er seit Jahrzehnten. Eine zweite fehlte ebenfalls noch in seiner Sammlung.
"Ich bin nur noch so durch Edinburgh gelaufen", sagt er und hält die Platten mit ausgebreiteten Armen hoch. Klaus Gossler sammelt leidenschaftlich viele Dinge, doch wenn es um den "King" geht, sagt er: "Ich lebe und sterbe für Elvis!"
Mit "I got stung" fing alles an.Es war die erste Single von Elvis, die Klaus Gossler 1957 stolz nach Hause trug. "Die hat damals 50 Pfennige gekostet", erzählt er. Allerdings wurde es erst einmal nichts mit dem Rock'n Roll im Hause Gossler.
"Die Negermusik kommt mir nicht ins Haus", stellte Vater Gossler klar. Der Junior musste seine Platte dann immer bei einem Freund hören, dessen Eltern da toleranter waren. Doch der Stachel saß. Bis heute kann Gossler aus Überzeugung sagen: "I got stung". Gestochen und mit dem Elvis-Virus infiziert, sucht er seit Jahrzehnten nach allem, was irgendwie mit seinem Idol zu tun hat.
Immer wieder Elvis "Es passiert mir aber auch einfach immer so was", sagt er nachdenklich, als er an die Geschichte mit den seltenen Platten denkt, die er in Schottland gefunden hat. Einmal entdeckt er in einem Café in Stendal ein Plakat mit Elvis, James Dean und Marylin Monroe, das er noch nie gesehen hatte, ein andermal ist es ein Rahmen mit einer goldenen Schallplatte von Elvis. Was es auch immer ist, wenn er es irgendwie bekommen kann, muss er es haben.
So ist Stück für Stück zur Sammlung dazu gekommen.
Es war Klaus Gossler nicht vergönnt, den "King" einmal persönlich zu treffen oder eines seiner Konzerte in Deutschland zu besuchen.
Ergreifendes Erlebnis Aber sein Grab auf dem Gelände der Villa Graceland bei Memphis hat der Neustadter besucht. "Das war einer der größten Momente in meinem Leben", sagt er. Natürlich besuchte er auch die Villa selbst, in der Elvis bis zu seinem Tod 1977 lebte. "Da ist natürlich verboten zu fotografieren", sagt Klaus Gossler. Fast ist es ihm ein bisschen peinlich wenn er hinzufügt: "Aber mit den heutigen Digitalkameras ..."
Etwas persönliche Nähe zu Elvis erlebte Klaus Gossler dann doch. Das war vor drei Jahren. Da ergatterte er Karten für das einzige Konzert der Band, mit der Elvis früher aufgetreten ist.
Das war zu Gosslers Freude ganz in der Nähe, in Kulmbach. "Nach dem Konzert kam der Bandleader zu mir und hat mit die Hände geschüttelt", erzählt er und die Begeisterung ist ihm deutlich anzumerken. Warum? Klaus Gossler hatte während des ganzen Konzerts in vorderster Reihe ein großes Plakat hochgehalten. So eine Begeisterung musste den Musiker anrühren.
Mehr als 1000 Briefmarken mit Elvis-Motiven bilden einen eigenen Teil in Klaus Gosslers Elvis-Sammlung. Ein anderer Teil besteht aus Elvis-Münzen, die zu unterschiedlichen Zeiten, teils als gültiges Zahlungsmittel, auf den Markt kamen. Eine besondere, die 1978 von der Lynn-Bank herausgegeben wurde, hat sich Klaus Gossler in einen Kranz fassen und vergolden lassen.
Ordner, die zum Sammeln von Telefonkarten gedacht sind, füllte Gossler mit Sammelbildern zu Elvis, die früher in kleinen Boxen zu kaufen waren.
Besondere Platten Doch besonders stolz ist er auf seltene Elvis-Platten, die er inzwischen ergattern konnte. Darunter Wildpressungen, die aus Radio-Mitschnitten in Kanada oder Malaysia entstanden und mit eigenen Covern auf den Markt kamen. Sogar DDR-Pressungen finden sich unter den unzähligen Exponaten in Gosslers Sammlung. Und dann ist da eben das Album "How Great Thou Art", das er in dem kleinen schottischen Plattengeschäft entdeckt hat. Es kam 1967 auf den Markt. Musikalisch, sagt Gossler, ist es nicht gerade großartig.
Aber es ist einfach schwer zu bekommen, und das macht den Wert für einen Sammler eben aus.
Ausstellung zum 80. Deswegen wird "How Great Thou Art" auch mit dabei sein, wenn Gossler zusammen mit seinen Vereinskollegen von den Sammler- und Briefmarkenfreunden in Neustadt bei den Grenzlandtauschtagen in der Mehrzweckhalle an der Heubischer Straße eine Sonderausstellung bestückt. Elvis wäre in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden. Ein guter Grund, ihm in diesem Jahr die Sonderausstellung zu widmen, die dann am 14. und 15. März im Gymnastikraum der Halle zu sehen sein wird.