Mit dem Projekt Bürgerscheune ist die Gemeinde Ahorn ein gutes Stück mit der Gestaltung der Ortsmitte weitergekommen. Wie es weitergehen soll und was ihm wichtig ist, berichtete Bürgermeister Finzel in der Bürgerversammlung.
Ein Dauerbrenner in der Gemeinde Ahorn ist ein Händler, der in der Ringstraße sein Geschäft hat. Auf seinem Anwesen stehen seit Jahren dicht an dicht Gebrauchtwaren und Neuwaren; es sind ein Trödelmarkt und ein reiches Flohmarktsortiment, das dort auffällt. Und dies passt den Ahornern, besonders den Anwohnern, nicht.
Bei der Bürgersammlung im Sportheim sagte beispielsweise Christel Nemmert, es sei eine Wertminderung, neben dem Händler zu wohnen. Ein Ärgernis seien auch die Autos der Kunden, die dort vor den Grundstücken parkten. Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) ist das Problem seit Jahren nur zu gut bekannt, Gespräche mit dem Ahorner Händler seien leider nicht möglich, sagte er.
Um das Parkproblem zu lösen, habe die Gemeinde eine eigene Politesse angestellt und sie veranlasse, dass der Trödel und andere Waren, die auf dem Gemeindegrund landen, regelmäßig weggeräumt
werden. "Nur was er auf seinem Privatgrundstück abstellt, dagegen können wir nichts tun", erklärte Finzel.
Der Bürgermeister berichtete über die wichtigen kommunalen Maßnahmen, ein Projekt ist die Bürgerscheune mitten im Ort. Früher, sagte Finzel, hätten viele Backsteinscheunen mit Fachwerk das Ortsbild geprägt, im Laufe der Jahre seien die historischen Gebäude verschwunden. Umso wichtiger sei es, diese Scheune, die sich hinter dem Rathaus befindet, zu erhalten.
Bauen im Bestand erwünscht
"Was das frühere Bild ausmacht, ist nicht mehr viel übrig", sagte Finzel. Stück für Stück richte der Bauhof nun das alte Haus wieder her, es flössen Mittel der Städtebauförderung. Bereits zum Martinstag konnte die Scheune genutzt werden, offiziell eingeweiht wird sie am 3. Advent.
Überhaupt versucht die Gemeinde, den Ortskern kompakt zu halten, und setzt auf Bauen im Bestand. "Wir weisen nicht blind Neubaugebiete aus", betonte Finzel.
Finzel setzt bei den Projekten auf Bürgerbeteiligung und diese laufe sehr gut. Beispielsweise gibt einen runden Tisch "Asyl" und viele Ehrenamtliche, die anpacken. In der Gemeinde leben acht Erwachsene und neun Kinder und Jugendliche, die geflüchtet sind. "Vor allem sind es die Kinder, die betroffen sind", sagte Finzel. Die Integration laufe in Ahorn unaufgeregt und problemlos. "Das Gemeindewesen ist damit nicht überfordert", betonte er.
Als Bad nicht zu retten
Das Freizeitzentrum Witzmannsberg brennt ebenfalls auf den Nägeln.
Finzel erklärte noch einmal, warum das Schwimmbad nicht mehr zu retten gewesen sei: "Die marode Technik war auf dem Stand der 70er-Jahre." Die Schwimmhalle soll nun zu einer Kulturhalle umgenutzt werden und Platz für circa 200 bis 300 Besucher bieten, die Gastronomie soll verpachtet und aufgewertet werden in Form einer Genossenschaft oder eines Vereins. Eines stellte Finzel klar: "Wir sind natürlich auf die Bürgerschaft angewiesen, die diesem Projekt Leben gibt."
Pflichtaufgabe Lehrbecken
In die Johann-Gemmer-Schule in Ahorn hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren bereits 600 000 Euro investiert. Damit wurden der Brandschutz sowie die Flucht- und Rettungswege verbessert. In den kommenden Jahren soll ein Lehrschwimmbecken im leer stehenden Schusterbau entstehen. Finzel: "Nach der Schließung der Bäder in Seßlach, Weitramsdorf und Witzmannsberg besteht im südlichen und im westlichen Landkreis keine Gelegenheit für den Schulschwimmunterricht." Dies sei aber eine Pflichtaufgabe und im Lehrplan fest verankert.