Grundstein gelegt: Neues Wohnheim für Studenten in Coburg

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Architekt Albert Wagner, Sponsor Otto Waldrich und Oberbürgermeister Norbert Tessmer platzieren einen kupfernen Zylinder als symbolischen Grundstein. Foto: Christian Dreßel
Architekt Albert Wagner, Sponsor Otto Waldrich und Oberbürgermeister Norbert Tessmer platzieren einen kupfernen Zylinder als symbolischen Grundstein.  Foto: Christian Dreßel

Der symbolische Grundstein für das Studentenwohnheim in der Leopoldstraße wurde gelegt.

Ein Ehrenbürger der Stadt Coburg, Otto Waldrich, macht seinem Ruf als Mäzen wieder mal alle Ehre: Insgesamt 1,25 Millionen Euro beträgt der Kostenvoranschlag für das Studentenwohnheim in der Leopoldstraße - und Geld- und Ideengeber ist Waldrich. Bis zum Frühjahr 2017 sollen neben der Reithalle zehn Appartements entstehen. Den Bau übernimmt das Unternehmen Grämer.


Grundstein nach Baubeginn

Gestern wurde der Grundstein gelegt, obwohl die eigentlichen Bauarbeiten bereits zuvor begonnen hatten. Oberbürgermeister Norbert Tessmer zeigte sich in seiner Rede begeistert von dem Vorhaben: "Das abgerissene Gebäude war ein braches Haus. An dessen Stelle wird nun ein großartiges Projekt der Stadtentwicklung realisiert." Dabei vergisst er die teils schwierigen Diskussionen, die es im Vorfeld rund um das Bauprojekt gegeben hat, nicht: "Hier handelt es sich, um einen bautechnisch hochsensiblen Raum. Aber was lange währt, wird endlich gut", so Tessmer.


Perfekte Lage

Besonders stolz ist Coburgs Oberbürgermeister über die zentrale Lage des Studentenwohnheims: "Hier wird eine Brücke geschlagen, zwischen Hochschule und Innenstadt." Die Studenten hätten durch die hervorragende Lage des Gebäudes in der Leopoldstraße eine gute Anbindung zum Stadtverkehr und zudem kurze Wege zur Kultur der Stadt wie Landestheater, Ehrenburg oder Markt. Durch diese Argumente ließen sich vielleicht Studenten für einen längerfristigen Verbleib in der Vestestadt überzeugen.


Für den großzügigen Spender Otto Waldrich, den langjährigen Eigentümer der gleichnamigen Maschinenbaufabrik, ist dies eine Herzensangelegenheit: "Junge Menschen sind das Potenzial einer rosigen Zukunft. Mein Ziel ist es, dass Coburg eine blühende Stadt bleibt."


Die erneute Spende für ein Bauprojekt dieser Größenordnung - Otto Waldrich finanzierte beispielsweise auch den Neubau des Europäischen Museums für Modernes Glas - begründet der 92-Jährige mit seiner großen Verbundenheit zur Stadt Coburg. Da die Grundmauern des Studentenwohnheims längst stehen, ist der Begriff Grundsteinlegung für den gestrigen Tag hinfällig geworden. Otto Waldrich spricht von einem "Vorrichtfest mit Hammerschlag".


Der Hammer wurde dann sogar vom Mäzen höchstpersönlich geschwungen: Einen kupfernen Zylinder mit eingravierten Namen aller beteiligten Akteure hämmerte Coburgs Ehrenbürger in einen dafür vorgesehenen Platz im Inneren des Gemäuers.

Darüber hinaus soll es auch, wenn die Bauarbeiten soweit fortgeschritten sind, ein traditionelles Richtfest mit Eisbein für die Besucher geben.


Der leitende Architekt Albert Wagner freute sich über den strahlenden Sonnenschein bei der gestrigen Grundsteinlegung: "Die Sommersonne ist ein gutes Omen für das Gelingen des Projekts." Bei der Stadtverwaltung bedankte er sich für den letztlich reibungslosen Ablauf im Vorlauf des Bauprojekts.


Außerdem sprach er Otto Waldrich seinen Dank für das in ihn und sein Unternehmen Wagner und Eschenbacher gesetzte Vertrauen aus. Der von Norbert Tessmer als "Hausarchitekt" von Otto Waldrich beschriebene Albert Wagner betrachtet den Ehrenbürger und sich mittlerweile als eingespieltes Team.
Wenn der Neubau fertig ist, werden zehn Appartements für Studenten der Hochschule Coburg bereit stehen. Das Projekt ist nach Tessmer auch eine Antwort auf die steigenden Studentenzahlen der Bildungseinrichtung.


Alles eingeplant

Im Gebäude in der Leopoldstraße entstehen neben acht Wohnungen für Singles auch zwei größere Appartements für verheiratete Studenten. Dazu kommt noch ein Wirtschaftsraum mit Waschmaschinen und Trocknern, ein Fahrradraum und ein großer Gemeinschaftsraum für alle Bewohner. Besonders freute sich Otto Waldrich darüber, dass der Grundstein noch vor dem 11. September gelegt werden konnte. Übermorgen feiert der ehemalige Firmenchef nämlich seinen 93. Geburtstag.