Mit einem Alumni-Tag bot das Arnold-Gymnasium Neustadt künftigen Abiturienten eine Hilfe, sich darüber klar zu werden, welchen Weg sie nach dem Abi gehen.
Sie waren mit einer fundierten Wissensbasis in das Berufsleben oder den Studienalltag entlassen worden. Nach etlichen Jahren kehrten Zöglinge des Arnold Gymnasiums nun zum ersten Alumni-Tag an ihre ehemalige Schule zurück. Hier stellten die ehemaligen Arnoldiner in Kurzvorträgen ihren erfolgreichen beruflichen Werdegang den interessierten Zehnt- und Elftklässlern vor.
Bereits vor einigen Jahren sei versucht worden, einen Alumni-Tag am Arnold-Gymnasium zu installieren, erläuterte Studienrätin Isabell Vogt: "Unser Ziel ist es, diese Veranstaltung zu etablieren." Als vorrangiges Ziel benannte sie es, den künftigen Abiturienten rechtzeitig Perspektiven anzubieten, wie es nach dem Abschluss der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) für sie weitergehen kann. Deshalb fand in der Mensa des Gymnasiums eine Studien- und Berufsinformationsmesse statt.
Firmen und Einrichtungen stellten dabei ihre Angebote vor.
Oberstudiendirektor und Schulleiter Karlheinz Schoofs und Studienrätin Vogt hießen die Gäste willkommen. Die interessierten Schüler und die sie begleitenden Eltern konnten sich in persönlichen Gesprächen fachkundigen Rat holen.
Welchen Weg muss, kann oder sollte ich gehen, um einen bestimmten Beruf zu ergreifen? Führt der Weg nur über das Studium, oder sollte ich direkt in eine Ausbildung einsteigen? Gibt es für mein angestrebtes Ziel eventuell sogar den Weg des Dualen Studiums (Berufsausbildung, gekoppelt mit einem fachspezifischen Studium), sprich: Kann ich Geld verdienen und trotzdem studieren? Wäre ein zeitweiser Auslandsaufenthalt förderlich oder hinderlich für meinen weiteren Lebensweg? Diese und viele weitere Fragen konnten gestellt werden.
Zudem konnten sich die Schüler Vorträge anhören.
15 ehemalige Arnoldiner erzählten von ihrem Berufsweg.
"Ich habe vor 20 Jahren mein Abitur gemacht", erzählte Jörg Feyler, Geschäftsführer der Firma Hauck GmbH & Co KG. "Ich hatte den Alfred Hofmann", wobei einige Schüler fröhlich nickten. Feyler ergänzte: "Ich habe innerhalb von drei Semestern mein Vordiplom geschrieben." Das schrieb er der guten Vorbereitung des erwähnten Lehrers zu, der die Schüler damals im Leistungskurs intensiv mit Wissen drangsalierte.
Fragen der Schüler beantwortet
Feyler studierte an der Uni Bayreuth Betriebswirtschaftslehre (BWL). Weiter teilte er den Schülern seine Erfahrungen bei den Praktika im Studium mit. Ein Praktikum durfte er damals beim Otto-Versand, unter anderem in China, machen. Das zweite Praktikum absolvierte er in Deutschland bei Conrad. "Wir waren die ersten, die einen Online-Shop aufgebaut haben.
Da damals die Firma Conrad kleiner war als heute, wurde Feyler in allen Bereichen intensiv eingesetzt. Bereits während seines Studiums arbeitete er im Familienbetrieb Hauck. Heute mache der Internet-Handel in seiner Firma bestimmt 50 Prozent des Umsatzes aus.
Der Referent ging selbstverständlich auch auf die Fragen der Schüler ein: Warum er BWL studierte, obwohl er doch bereits als Geschäftsführer im eigenen Familienbetrieb arbeitete, wollte eine Schülerin wissen. Feyler antwortete, dass er zum Einen sein Metier in der Theorie von der Pike auf lernen wollte und dass man, egal wie gut eine Firma dasteht, nie sagen könne, wie lange sie noch existiert. So sei es auch ein logischer Sicherheitsschritt gewesen, der ihn zum BWL-Studium brachte.
Die Schüler ermutigt
Die Tierärztin Sandra Uebelhack berichtete von ihrem langen Weg zur Veterinärmedizinerin (zirka sechs Jahre). Sie
ermutigte die Schüler, sich getrost auf den Weg zu diesem ihrem Traumberuf zu machen. Dabei sei es nicht unbedingt nötig, in naturwissenschaftlichen Fächern top zu sein. "Das lernt man alles, wenn es soweit ist, im Studium." Allerdings mahnte sie auch an, nicht die Augen vor der harten Realität zu verschließen. Im Studium werde gesiebt: Nicht jeder bestehe diesen Weg. Uebelhack sah die Veterinärmedizin als fast schwieriger an als die Humanmedizin. "Die Tiere können nicht reden", erklärte sie. Bei der Behandlung sei man sehr auf die Beobachtung angewiesen. Man müsse versuchen, sich in das das Tier hineinzuversetzen und auf die Informationen des Besitzers zu vertrauen.
Ihre Doktorarbeit schrieb sie im Bereich Ultraschalldiagnostik am Zentrum für klinische Tiermedizin der Tierärztlichen Fakultät der LMU München.
Inzwischen arbeitet sie in einer Tierpraxis in Weidach und kümmert sich in erster Linie um Klein- und Heimtiere. Neben ihrer Arbeit absolviert sie zurzeit sie an der Uni Leipzig den Fachtierarztkurs für Klein- und Heimtiere. Die fachliche Weiterbildung, verdeutlichte sie, sei eine permanente Angelegenheit.