Sich in sonst verborgenen grünen Oasen umzusehen, geht nur am Tag der offenen Gartentür. Viele nahmen die Gelegenheit wahr.
Gabriele Graßmuck ist es gar nicht so wichtig, wie ihre Hunderte Blumen, Pflanzen und Bäume genau heißen: "Hauptsache, sie blühen. Dann freut das alle, ihnen geht es gut und mir erst recht!" Die Bad Rodacherin hat zusammen mit ihrem Mann Udo am Sonntag zum Tag der offenen Gartentür des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege die Pforten ihres gar nicht so kleinen Paradieses in der Hildburghäuser Straße in Bad Rodach aufgemacht.
Sichtlich erfreut ist Gabriele Graßmuck - wie auch die anderen Gartenbesitzer im Raum Bad Rodach und Meeder, die ihre Türen geöffnet haben - über die ungeheure Resonanz, die das Angebot findet: "Danke an alle, die gekommen sind. Wer Fragen hat, soll die einfach stellen", sagt sie lachend und heißt schon vor der offiziellen Eröffnung mehrere Dutzend Besucher willkommen. Die Gäste fühlen sich offensichtlich wohl.
Zum Beispiel die Gruppe aus Untersiemau, die am Gartenteich ein Pläuschchen hält: "Wenn man die Augen zumacht, ist es hier wie am Meer. Idylle, Ruhe, da braucht man nicht in den Urlaub fahren. Und wenn es heiß ist, kann man ja auch mal in den Teich springen." Andere vergleichen die Gestaltung der Gärten mit ihren eigenen und denken gleich an eine Weitergestaltung: "Ist das schön! Sowas wünsche ich mir auch für zu Hause für mich und meine Familie", sagt Holger Arnold aus Buchenrod und denkt an die eine oder andere Umbaumaßnahme - obwohl er sich eigentlich Anregungen für den Gemüseanbau holen wollte.
Manche Besucher kennen sich schon von früheren Veranstaltungen oder aus anderen Gärten
Beim Tag der offenen Gartentür treffen sich auch immer wieder alte Bekannte, eingefleischte Gartenbauer eben: Die Frage "Fangt ihr hier an oder wart ihr schon woanders?" ist nicht
nur einmal in den sieben Gärten von Beuerfeld über Moggenbrunn und Heldritt bis Bad Rodach zu hören. Nebenbei probiert ein Besucher aus, ob das historische Windrad noch funktioniert, obwohl an diesem herrlichen Sonntagmorgen kaum ein Lüftchen weht.
Bei der Eröffnung im Garten der Graßmucks in Bad Rodach lobt Landrat Michael Busch (SPD) "das wunderbare Ambiente hier" und in den anderen beteiligten Anwesen. Er dankt Kreisgartenfachberater Thomas Neder und dessen Team für die Organisation und besonders den Gartenbesitzern: "Es ist ja nicht alltäglich, dass man seine Gartentür für alle öffnet." Wer das aber tue, könne stolz auf sein Idyll sein. Busch ruft alle Besucher dazu auf, sich wohlzufühlen und sich möglichst viele Anregungen zu holen.
Busch: "Das ist ja der Sinn dieses Tages."
Bad Rodachs stellvertretende Bürgermeisterin Christina Butterer (BV) zeigt sich in diesem Sinn ebenso "froh, dass es einen solchen Tag gibt". Es lohne sich eben, hinter manche Gartentüre zu schauen: "Wer könnte ahnen, dass sich hinter den Mauern der Hilburghäuser Straße ein Paradies verbirgt?"
Gabriele Graßmuck fordert deshalb alle ihre Gäste auf: "Tanken Sie hier Energie. Und betätigen Sie sich selbst im Garten." Gemeinsam mit ihrem Mann schöpfe sie so Kraft, und das habe sie schon von ihren Eltern und Schwiegereltern gelernt. Thomas Neder lobt indes die gelungene Kombination aus wilder Natur und Gestaltung - und hofft, dass sich diesem Vorbild möglichst viele andere Gartenbesitzer anschließen mögen.