Die Gartenfreunde Gleismuthhausen feiern ihr 25-jähriges Bestehen

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Sie sind der jüngste Ortsverein im Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege Coburg: die Gartenfreunde der Dorfgemeinschaft Gleismuthhausen. Beim silbernen Jubiläum zeichnete Schirmherr Michael Busch (2. v. links) am vergangenen Samstag in der Festhalle Sabine Schmidt, Jutta Angermüller (Vorsitzende), Christian Pekusa, Bernd Schmidt, Reiner Popp, Inge Gemeinhardt, Sibylle Grund, Uwe Gemeinhardt und Harald Grund (von links) aus. Auch Bürgermeister Martin Mittag (hinten, 3. von rechts) g...
Sie sind der jüngste Ortsverein im Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege Coburg: die Gartenfreunde der Dorfgemeinschaft Gleismuthhausen ...
Sie sind der jüngste Ortsverein im Kreisverband für Gartenbau und Landschaftspflege Coburg: die Gartenfreunde der Dorfgemeinschaft Gleismuthhausen. Beim silbernen Jubiläum zeichnete Schirmherr Michael Busch (2. v. links) am vergangenen Samstag in der Festhalle Sabine Schmidt, Jutta Angermüller (Vorsitzende), Christian Pekusa, Bernd Schmidt, Reiner Popp, Inge Gemeinhardt, Sibylle Grund, Uwe Gemeinhardt und Harald Grund (von links) aus. Auch Bürgermeister Martin Mittag (hinten, 3. von rechts) g...
Ein Schirm für den Schirmherrn, damit überraschte Jutta Angermüller, Vorsitzende der Gartenfreunde der Dorfgemeinschaft Gleismuthhausen, Landrat Michael Busch bei der 25-Jahr-Feier des Vereins. Foto: Bettina Knauth
Ein Schirm für den Schirmherrn, damit überraschte Jutta Angermüller, Vorsitzende der Gartenfreunde der Dorfgemeinschaft Gleismuthhausen, Landrat Michael Busch bei der 25-Jahr-Feier des Vereins. Foto: Bettina Knauth
 

Das Nesthäkchen wurde 25: Die Gartenfreunde Gleismuthhausen sind das jüngste Mitglied im Gartenbau-Kreisverband.

"Der Alltag des Gartenbauvereins wird oft unterschätzt", sagte Vorsitzende Jutta Angermüller bei der 25-Jahr-Feier der Gartenfreunde der Dorfgemeinschaft Gleismuthhausen am vergangenen Samstag. Dabei fördere der Verein die Ortsverschönerung, sorge für die Verbesserung der Lebensqualität und trage durch Pflege und Entwicklung des Ortes zu "einer menschenwürdigen Lebensumwelt" und mehr Gemeinschaft bei. "Im Dorf wäre es ohne die Gartenfreunde nicht so schön", bestätigte Bürgermeister Martin Mittag (CSU) bei seiner Gratulation zur "Silberhochzeit".

Zwar bringe es das "Nesthäkchen" unter den 70 Obst- und Gartenbauvereinen erst auf 25 Jahre und zähle "nur" 41 Mitglieder, sagte Schirmherr Michael Busch (SPD). Die letzte Zahl rücke jedoch gleich in ein anderes Licht, ziehe man die Einwohnerzahl Gleismuthhausens in Betracht: Bei 102 Bewohnern gehören gut 40 Prozent dem Verein an, rechnete der Landrat schnell nach.


Am Anfang war eine Scheidung

Vorsitzende Angermüller blickte in ihrem Festvortrag auf ein Vierteljahrhundert "mit Höhen und Tiefen" zurück. Am Anfang stand eine Scheidung: Am 15. Juli 1992 hatten die "Blumen- und Gartenfreunde Merlach" beschlossen, die 14-jährige Verbindung mit Gleismuthhausen aufzulösen. Dies sei nicht im Bösen geschehen, betonte Angermüller. 23 aus ihrem Wohnort stammende Mitglieder wollten zukünftig als eigenständiger Verein fungieren und gründeten 14 Tage später die "Gartenfreunde der Dorfgemeinschaft Gleismuthhausen". Erste Vorsitzende wurde Inge Gemeinhardt. Angermüller selbst war von Anfang an als Beisitzerin im Vorstand mit dabei. Die Winterlinde, die der neue Verein vom Kreisverband geschenkt bekam, wurde am Ortseingang gepflanzt. Nachdem das Vermögen des ehemaligen Vereins geteilt worden war, wurden 1993 15 Rotdornbäume angeschafft. Reiner Popp fertigte Ortsschilder aus Holz an, die von den Ortsvereinen und der Stadt Seßlach finanziert wurden. Im folgenden Jahr nahm Gleismuthhausen an den Wettbewerben "Lebensraum Obstbaum" sowie "Das schönere Dorf, die schönere Stadt" teil. Für die Jugend wurde ein Bolzplatz angelegt, der mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt wurde.


Ein neuer Treffpunkt

Weil ihr Dorf nicht mehr über ein Wirtshaus verfügte, schufen sich die Ortsvereine mit dem Neubau der Halle von 1994 bis 1996 einen neuen Treffpunkt. 2004 wurde dann der Hallenvorplatz gepflastert. Hügelbeete am Ortseingang, Rondelle und der Sandsteintrog vor der Halle werden regelmäßig bepflanzt und trugen neben diversen Baumpflanzungen über die Jahre zur Dorfverschönerung bei. Seit 2002 treffen sich die Einwohner zur Dorfweihnacht, seit 2008 laden die Gartenfreunde zur ökumenischen Erntedankfeier ein. 2008 und 2010 wurden zwei Ortssteine an den Dorfeingängen gesetzt, als Ersatz für die mittlerweile morschen Schilder. Der Spielplatz konnte 2008 fertiggestellt und bepflanzt werden. Auch die Gestaltung des Vorplatzes zum Wiegehaus übernahm 2012 der Verein, nachdem das Gebäude durch die Stadt saniert worden war. Mit "Schwester Theresa" konnte 2012 das 20-jährige Bestehen gefeiert werden. Regelmäßig wurden Veranstaltungen des Kreisverbandes, zum Beispiel Baum- und Schnittkurse, Vorträge, Feste und Gartenschauen besucht oder andere Ausflüge organisiert. "Ein besonderes Bestreben ist es, alle Altersgruppen einzubinden", sagte die Vorsitzende, die seit 2006 im Amt ist. Angermüller folgte auf Inge Gemeinhardt (1992-2004) und Romy Schmidt (bis 2006). Ihr Dank galt dem Vorstand, der Stadt Seßlach, dem Kreisverband und Kreisfachberater Thomas Neder. Nun blickt der Verein mit Spannung der Dorferneuerung entgegen, die gemeinsam mit Merlach bereits in die Wege geleitet wurde. Dabei wird auch gelten, was die Vorsitzende für den Fortbestand des Vereins als unerlässlich erachtet: "Aufeinander zugehen, die Menschen achten und immer im Dialog bleiben". Der Bürgermeister ermutigte die Bürger, das große Projekt ohne Furcht anzugehen: "Wir werden das alles gemeinsam lösen können", beruhigte Mittag. Er erinnerte daran, dass es die Festhalle ohne das Engagement der Vereine nicht gäbe.


Ein Schirm für den Schirmherrn

"Bei Einladungen von Obst- und Gartenbauvereinen sage ich immer ja", betonte Landrat Busch, der von Amts wegen Vorsitzender des Kreisverbands für Gartenbau und Landschaftspflege ist. Indem sie sich darum kümmerten "das Umfeld in den Dörfern lebens- und liebenswert zu gestalten", nähmen die 10.000 Mitglieder des Kreisverbands den Kommunen "ein gutes Stück Arbeit ab", würdigte er. Den Gartenbauern komme auch die wichtige Aufgabe zu, für nötige Lebensgrundlagen zu sorgen, fügte Busch im Hinblick auf den Rückgang der Insekten hinzu - eine Entwicklung, die ihm Angst bereite. Dass Drohnen eines Tages die Bestäubung übernehmen könnten, bezeichnete er als "Horrorvorstellung". Busch rief die Aktiven auf, Nicht-Mitglieder davon zu überzeugen, Gartenbau zu betreiben. Beim Tag der Offenen Gartentür etwa habe er festgestellt, dass die Selbstversorgung und "Tipps für vorzeigbare Gärten" wieder hoch im Kurs stünden, so der Landrat. Damit der Schirmherr stets gut behütet durch Regen und Sturm kommt, überreichte Angermüller Busch einen selbstbemalten Schirm.

Um zu gratulieren und mit dem Jubilar zu feiern, waren Abordnungen der Obst- und Gartenbauvereine im westlichen Landkreis sowie der Ortsvereine (Feuerwehr, Reservistenkameradschaft Heuberg und Kleintierzuchtverein) in die Festhalle gekommen. Gemeinsam mit Busch ehrte Angermüller Inge und Uwe Gemeinhardt, Harald Grund, Reiner Popp, Bernd Schmidt und Christian Pekusa für 25-jährige Mitgliedschaft mit der silbernen Nadel. Sabine Schmidt, Sibylle Grund und Angermüller selbst bekamen zusätzlich die Auszeichnung in Gold für ihre 25-jährige Vorstandstätigkeit. Entschuldigt waren: Andreas Hartung, Maria Mann.