Selbst die kälteste Nacht der vergangenen Wochen wird heute 15 bis 20 Stammgäste nicht davon abhalten, ihre Bahnen im Sonnefelder Freibad zu drehen. Betriebsleiter Bernd Steckmann und Team sind gut vorbereitet.
Es ist am heutigen Vormittag zwar eher mit Gänsehaut- als mit Badewetter zu rechnen, aber die treuen Besucher des Freibades stehen schon Gewehr bei Fuß. Mit "15 bis 20 Stammgästen", rechnet Betriebsleiter Bernd Steckmann, wenn er heute Vormittag die Freibadsaison in Sonnefeld eröffnet. Denn seine Stammgäste, meist sind sie schon im Rentenalter, lassen sich auch von niedrigen Temperaturen nicht abschrecken.
Ein bisschen in Bewegung bleiben sollten die Früh-Schwimmer heute schon, denn die Wassertemperaturen im Freibad sind noch ein gut Stück von Badewannen-Regionen entfernt. "Naja, so um die 20 Grad", sagt Steckmann beim Blick auf Thermometer im rund 1200 Kubikmeter Wasser fassenden Schwimmer-Becken. Im Erlebnisbecken ist es sogar noch deutlich frischer.
So ganz unrecht kommt dem Bad-Betriebsleiter die kühle Witterung sowieso nicht.
"Wir haben schon noch ein bisschen was zu tun", sagt der ehemalige Zeitsoldat und blickt sich dabei um. Teile der Rasenfläche müssen noch gemäht, die Hecken gestutzt und einige technischen Dinge erledigt werden. Deshalb kann es sein, dass der heutige Saisonstart nur auf Zeit stattfindet. "Ich vermute mal, dass wir von 10 bis 12 Uhr geöffnet haben und am Nachmittag geschlossen." Da die Stamm-Schwimmer auch Früh-Schwimmer sind, dürfte es deswegen auch keinen Ärger mit den Besuchern geben.
Absorbermatten machen heiß Zwei bis drei richtig warme Tage, die ja laut Wetterbericht schon nächste Woche kommen sollen - mehr braucht es nicht, bis das Sonnefelder Freibad auf Betriebstemperatur kommt. Das Geheimnis des warmen Wassers sind die schwarzen Absorbermatten, die auf den Dächern der Gebäude im Freibad liegen. Darin wird das Wasser erhitzt und in die Becken geleitet.
Aber just jene Absorbermatten haben Bernd Steckmann und seinen Kollegen ganz schönen Verdruss bereitet. Weil die Kabelbinder, mit denen die Matten an den Dächern befestigt wurden, in der Sonne brüchig wurden und rissen, mussten die abgerutschten Absorber neu verlegt werden. "Das hat uns ganz schön beschäftigt", berichtet Steckmann.
Sichtbare Neuigkeiten gibt es aber auch: So wurde zum Beispiel gestern noch das große Sonnensegel über dem Kinderplanschbecken aufgespannt. "Da finden Kindern und Eltern darunter Schutz, wenn die Sonne zur sehr brennt", erklärt der Badbetriebsleiter. Finanziert wurde das Sonnensegel auch durch den Verkauf von Weinflaschen mit einem Jubiläumsetikett "75 Jahre Freibad Sonnefeld" im vergangenen Jahr.
Bademeister hat alles im Blick Außerdem hat die Gemeinde in die Sicherheit der Badegäste investiert: Mit einer Videokamera werden
Teile des Erlebnis- und des Nichtschwimmerbeckens überwacht. Steckmann erläutert: "Damit haben wir auch tote Winkel im Blick." Die Bilder der Kamera sind in der zentralen Bademeister-Kabine auf einen Bildschirm zu sehen.
Für das Team des Freibades beginnt die Badesaison weit vor dem offiziellen Start Mitte Mai. Bereits seit Mitte März sind Bernd Steckmann und Kollegen dabei, das Freibad sommertauglich zu machen. Es braucht schließlich seine Zeit, bis die Schwimmbad-Technik - die zum Beispiel das Wasser im Schwimmerbecken alle vier stunden komplett umwälzt und reinigt - wieder reibungslos in Gang gebracht ist. Das Einwintern, so ab Mitte September, dauert übrigens fast genau so lange.