Niederfüllbach soll seine Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf die Ökologie nutzen.
Frank Reißenweber, Fachkraft für Arten- und Biotopschutz am Landratsamt Coburg, referierte anlässlich der Gemeinderatssitzung über ein mögliches Ökokonzept für die Gemeinde. Grundlage war das neue Naturschutzgesetz Bayerns. Es soll angewendet werden auf gemeindeeigenen Flächen, Gemeinden sollen ihre Gestaltungsmöglichkeiten einsetzen. Reißenweber erklärte: "Grundstücke sollten im Sinne und nach den Grundsätzen des Naturschutzes und der Landschaftspflege bewirtschaftet werden."
Im Konzept für Niederfüllbach nannte der Referent mögliche Flächen, auch an Gewässern, in Siedlungsbereichen und im Wald. Als wertvolle Flächen wurden dabei der Südhang des Steinrückens, der Pfarrschrot, der Füllbach und der Schlosspark genannt. Gerade der Niederfüllbacher Schlosspark würde sich nach Ansicht von Frank Reißenweber dafür anbieten, auf kommunaler Ebene Raum für mehr Artenvielfalt zu schaffen. Ein Konzept für Niederfüllbach könnte unter anderem auch für den Ortsrand, entlang der Bundesstraße 303 und bei der Sportanlage erarbeitet werden. Die Gemeinde könne gleich etwas für die Ökologie tun, sagte Reißenweber und empfahl als eine der ersten Maßnahmen, die erst Mahd nicht vor Mitte Juni vorzunehmen, auf Düngung und Pflanzenschutzmittel zu verzichten und Hecken aus heimischen Gehölzen zu pflanzen. Ferner sollten Feldwege und Straßenränder nur alle zwei Jahre bearbeitet werden. Das Mulchen lehnte der Fachmann ab. Obstbaumbestände an Wegrändern sollten gepflegt werden.
"Wir lassen es auf uns wirken"
Auch im Niederfüllbacher Gemeinderat waren die "Gärten des Grauens" ein Thema. Viele Kommunen haben sie schon verboten. Auch der Niederfüllbacher Gemeinderat sollte die Schotterwüsten in Gärten ablehnen. Erwünscht sei laut Reißenweber ein fester Ökologie-Ansprechpartner. Und das ganze Projekt sollte natürlich nicht in der Schublade landen. Ein Beschluss zur weiteren Umsetzung wurde nicht gefasst. Bürgermeisters Bastian Büttner (CSU) sagte: "Wir lassen es auf uns wirken."
Im Jean-Paul-Weg soll verkehrsmäßig derzeit nichts geändert werden. Es gibt - in Absprache mit der Polizei - kein Halteverbot. Bürger hatten sich über parkende Lkw beschwert, weil diese den Verkehrsfluss behinderten. "Da muss eben langsam gefahren werden", meinte Dritte Bürgermeisterin Erika Krauß (SPD). Weitere Beschwerden, so Büttner, seien an die Polizei zu richten.