Der Froschgrundsee verhindert Schlimmeres

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Noch präsentiert sich der Itzgrund - wie hier zwischen Lahm und Hemmendorf - wie eine Seenlandschaft. Aber seit gestern Vormittag bewegt sich der , in der Schenkenau gemessene Flusspegel immerhin langsam nach unten. Foto: Berthold Köhler
Noch präsentiert sich der Itzgrund - wie hier zwischen Lahm und Hemmendorf - wie eine Seenlandschaft. Aber seit gestern Vormittag bewegt sich der , in der Schenkenau gemessene Flusspegel immerhin langsam nach unten. Foto: Berthold Köhler
Hochwasser bei Lahm im Itzgrund
Hochwasser bei Lahm im Itzgrund
 
Blick Richtung Hemmendorf
Blick Richtung Hemmendorf
 
Hochwasser bei Rossach
Hochwasser bei Rossach
 
Hochwasser bei Rossach
Hochwasser bei Rossach
 
Hochwasser bei Buchenrod
Hochwasser bei Buchenrod
 
Sperrung bei Buchenrod
Sperrung bei Buchenrod
 
Hochwasser bei Buchenrod
Hochwasser bei Buchenrod
 
 

Weil der Stausee die Hälfte des ankommenden Wassers speicherte, konnte die Itz keine größeren Schäden in Coburg anrichten. Sogar der Lauter-Überleiter musste dreimal aktiviert werden.

Die Hochwasserlage im Coburger Land beginnt sich allmählich zu entspannen. Auch wenn sich der Pegel der Itz nur sehr langsam nach unten bewegen wollte, sind inzwischen die meisten Straßen wieder für den Verkehr freigegeben. Nur im südlichen Itzgrund waren noch einige Straßen gesperrt.

Rückstau im Froschgrundsee

Es war kein Zufall, dass die starken Regenfälle der vergangenen Tage keine großen Schäden in der Region anrichteten. "Durch Rückstau im Froschgrundsee konnten wir den Itzpegel rund einen halben Meter niedriger halten", erklärte Friedrich Schubart, der für den Landkreis Coburg zuständige Abteilungsleiter an der Kronacher Dienststelle des Wasserwirtschaftsamtes.


Pegel Froschgrundsee stark angestiegen

In Spitzenzeiten kam nämlich nur rund die Hälfte des im Froschgrund aufgelaufenen Wassers in Coburg an. Schubart rechnete vor: "Die Itz, die Grümpen und die Effelder brachten phasenweise bis zu 20 Kubikmeter Wasser, aber wir haben nur 10 Kubikmeter ablaufen lassen." Dafür stieg natürlich der Pegel des Froschgrundsees gewaltig an: Normal liegt die Oberfläche des Sees 344 Meter über dem Meeresspiegel, gestern waren es knapp 350 Meter." Deshalb musste auch die Straße zwischen Weißenbrunn und Schalkau gesperrt werden.

Noch viel Luft nach oben

Und dennoch hatte der Froschgrundsee genügend Luft nach oben. "Wir haben noch Platz für viereinhalb Millionen Kubikmeter Wasser", sagte Schubart gestern Nachmittag. Es hätte also noch lange regnen müssen, damit der See an seinem höchsten Stauziel bei fast 357 Metern über Null angelangt wäre. Mit einem solchen Horror-Szenario rechnet Friedrich Schubart aber nicht.

Das liegt insbesondere an der geografischen Lage des Coburger Landes. "Wolken, die von Norden und Nordwesten kommen, regnen sich bereits im Thüringer Wald oder der Rhön ab", erklärt Schubart. Probleme gebe es im Coburger Land meist nur dann, wenn Regenwolken aus Richtung Südwesten (also über die "Ahorner Ecke") heranziehen. Doch diese seien dann meist noch so ergiebig, um ein gefährliches Hochwasser auszulösen. "Richtig gefährlich", bilanzierte Schubart, "wird für Coburg nur im Winter, wenn die Schneeschmelze viel Wasser aus dem Thüringer Wald bringt."

Stufe III klingt kritisch

Nichtsdestotrotz sprang in den vergangenen Tagen (entgegen der Erwartungen der Wasserwirtschaftler) gleich dreimal der Lauter-Überleiter in den Goldbergsee an. Auch das brachte noch einmal Entlastung für die Stadt Coburg, weil so zumindest die Hochwasser-Spitzen der Lauter auf ihrem Weg Richtung Süden gestoppt werden konnten. Der Überleiter wird automatisch immer dann aktiviert, wenn mehr als vier Kubikmeter Wasser pro Sekunde das Lautertal hinabfließen.

Keine gravierenden Schäden gemeldet

Auch wenn sich die Meldestufe III recht kritisch anhört, kam der Itzgrund in den vergangenen Tagen sehr glimpflich davon. Dieter Scherbel, dem geschäftsführenden Beamten im Kalte nbrunner Rathaus, sind jedenfalls keine gravierenden Schäden gemeldet worden. Und auf den Straßen galt auch: Probleme nur bei den "üblichen Verdächtigen" - also der Verbindung von Lahm nach Hemmendorf sowie von Gleußen nach Schottenstein. Aber die letztere Straße wäre auch ohne Hochwasser gesperrt gewesen, weil die Gemeinde dort Bauarbeiten an einer Brücke durchführt.

Auffällig war für Dieter Scherbel in den vergangenen Tagen aber, dass die Itz recht schnell durch den Itzgrund rauschte. "Gefühlt dreimal so schnell wie sonst", sagte der Gemeinde-Geschäftsleiter. Das habe wohl daran gelegen, dass sich das Wasser - im Gegensatz zu sonstigen Hochwasser-Ereignissen - im südlichen Itzgrund nicht aufstaute und so den Pegel nach oben trieb.