Bei seiner Aschermittwochs-Rede wütete der zweite Coburger Bürgermeister Hans-Herbert Hartan gegen den ukrainsichen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Altkanzlerin Angela Merkel. Seiner eigenen Partei fehlt dafür das Verständnis und distanziert sich.
Die CSU hat sich von Äußerungen ihres Coburger Oberbürgermeisterkandidaten Hans-Herbert Hartan in einer Aschermittwochs-Rede distanziert. "Die Aussagen entsprechen nicht der Position der CSU. Der Sachverhalt wird derzeit geprüft", sagte ein Parteisprecher der Deutschen Presse-Agentur.
Hartan, derzeit Zweiter Bürgermeister der Stadt Coburg und Kandidat der CSU für die Oberbürgermeisterwahl im nächsten Jahr, hatte bei einer Veranstaltung zum politischen Aschermittwoch unter anderem zu aktuellen Themen wie dem Ukraine-Krieg Stellung bezogen. Hartan selbst bezeichnete seine Äußerungen als "typische Aschermittwochs-Rede", die auch satirische und sarkastische Elemente beinhaltet habe. Zuerst hatte die "Neue Presse" in Coburg über die Rede berichtet.
Coburgs zweiter Bürgermeister wütet gegen Selenskyj und Merkel - nur Satire?
"Der allseits unbeliebte Präsident Trump hat es gewagt, den europäischen Liebling der Herzen, Wolodymyr Selenskyj, in den Senkel zu stellen. Ein ungeheurer Vorgang. Man kann doch mit einem Mann, der vor drei Jahren noch im Verdacht stand, eines der korruptesten Staatsoberhäupter in Europa zu sein, und nun doch aber zum Freiheitshelden avanciert ist, nicht so beschimpfen. Jetzt, wo die Pandora Papers und seine darin aufgezeigten Millionen-Schiebereien auf Off-Shore-Konten in Belize, Zypern und den Jungferninseln vergessen sind", sagte Hartan in seiner Rede.
Zur Rolle der früheren CDU-Vorsitzenden und ehemaligen Bundeskanzlerin erklärte er: "Selbst Angela Merkel, die ich immer liebevoll Honeckers Rache nenne, ist am helllichten Tag aus ihrer Gruft in der Uckermark gestiegen, um ihrem Parteifreund Merz schön von hinten in die Hacken zu treten, damit sein Wahlergebnis ja nicht das von Angela toppt." Hartan selbst bezeichnet dies im Nachhinein als "satirische Äußerung", die er getätigt habe.
Tja Manni, wenn einen, wie aus dem Artikel deutlich wird, die eigenen Parteikollegen kritisieren, dann rudert man eben zurück. Den Rückhalt der Parteikollegen verlieren, heißt Einfluss verlieren und dann ist potenziellen OB-Kandidaten die eigene Meinung scheinbar gar nicht mehr so wichtig.
Mein Gott, wie unentspannt, undemokratisch, hinterfortzig und feige ist diese Gesellschaft geworden. Mann sehnt sich zurück nach den 60/70er Jahren. Wo führt das noch hin, wenn Jeder den "Schwanz einzieht".
Für mich persönlich ist die "Aufregung" nicht nachvollziehbar. Wie in den ersten Zeilen zu lesen, geht es um die "Aschermittwochs-Rede", zudem leben wir immer noch in einem freien Land mit einer Demokratie und freie Meinungsäußerung, oder habe ich etwas verpasst?
Land mit widerspruchsfreier Meinungsäußerung trotz "Aschermittwochs-Rede"?