Crytek: Coburger Brüdertrio erobert die Welt

2 Min
Kommen aus Coburg und sind in der Welt der Computerspiele daheim: Die Crytek-Geschäftsführer Faruk Yerli, Cevat Yerli und Avni Yerli (von links). Fotos: Crytek
Kommen aus Coburg und sind in der Welt der Computerspiele daheim: Die Crytek-Geschäftsführer Faruk Yerli, Cevat Yerli und Avni Yerli (von links).  Fotos: Crytek
Kritiker attestieren dem neuen Crytek-Spiel "Ryse: Son of Rome" (Screenshot) eine "bombastische Grafik".
Kritiker attestieren dem neuen Crytek-Spiel "Ryse: Son of Rome" (Screenshot) eine "bombastische Grafik".
 
Kritiker attestieren dem neuen Crytek-Spiel "Ryse: Son of Rome" (Screenshot) eine "bombastische Grafik".
Kritiker attestieren dem neuen Crytek-Spiel "Ryse: Son of Rome" (Screenshot) eine "bombastische Grafik".
 
Fibble - ein Spiel für Smartphones und Tablets.
Fibble - ein Spiel für Smartphones und Tablets.
 

Wenn es um Computerspiele geht, gibt es in Deutschland nur ganz wenige Firmen, die auf dem internationalen Markt eine wichtige Rolle. Die Firma Crytek ist eine dieser Softwareschmieden, die weltweit ihre Spiel verkaufen. Und Crytek, das ist auch ein Stück Coburg.

Denn als Crytek mit "Far Cry" einen der erfolgreichsten Ego-Shooter aller Zeiten veröffentlichte, war der Firmensitz noch in der Rosenauer Straße. Inzwischen ist Crytek zwar nach Frankfurt umgezogen, aber das Brüdertrio Faruk, Avni und Cevat Yerli an der Spitze von Crytek hat den Kontakt nach Coburg nicht verloren. Davon berichtet jedenfalls Avni Yerli im Interview.

Mal ganz pauschal gefragt: Wie geht es Ihnen, wie geht es Crytek?
Avni Yerli Uns geht es gut. Vergangene Woche haben wir unser Spiel "Ryse: Son of Rome" für den PC herausgebracht, mit dem wir erneut technologische Standards neu definiert haben. Mit unserem kostenlosen Spiel "Warface" haben wir inzwischen weltweit Erfolg und weitere vielversprechende Projekte sind in der Entwicklung. Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt und arbeiten gerade an unseren Plänen für 2015.
Das ist ein spannender Prozess, der Spaß macht, aber auch einige Herausforderungen mit sich bringt.

Man sieht es ja an der englischsprachigen Internet-Präsenz: Crytek ist ein großer Global Player seiner Branche. Hätten Sie vor zehn Jahren auch nur ansatzweise so weit gedacht?
Vor ziemlich genau zehn Jahren kam unser erstes Spiel, "Far Cry", auf den Markt, das uns die Aufmerksamkeit von Spielern aus aller Welt einbrachte. Dadurch bekamen wir eine grobe Idee davon, was später aus Crytek werden sollte. Wir waren sehr ambitioniert und hatten die Firma und unsere Produkte von Beginn an auf den internationalen Markt ausgerichtet. Dass wir einmal einer der größten Spielehersteller Deutschlands mit über 650 Mitarbeitern sein würden, hatten wir anfangs aber nicht einmal zu träumen gewagt.

In Coburg wird heute noch ab und zu gejammert, dass Crytek auch heute noch seinen Firmensitz in Coburg haben könnte. Hatte Coburg überhaupt eine Chance, Crytek zu halten?
Wir haben uns in Coburg immer sehr wohl gefühlt, aber je größer die Firma wurde, desto intensiver wurde das Netzwerk mit den Geschäftspartnern, die ihren Sitz nicht nur in Europa sondern interkontinental hatten. Wir mussten viel Reisen und wollten unseren multinationalen Mitarbeitern einen internationalen Standort bieten. Die Verkehrsinfrastruktur sowie Internationalität wurde immer wichtiger für uns, bis wir uns entschlossen, in eine größere Stadt umzuziehen. Wir fühlen uns aber mit der Stadt Coburg sehr verbunden.

Ein bisschen was hört man ja immer noch von Crytek: Wenn Bosporus Coburg auf der Crytek-Sportanlage Fußball spielt. Wie kam es zu diesem Sponsoring?
Wie gesagt, wir fühlen uns mit der Stadt Coburg und der Region sehr verbunden. Durch dieses Engagement möchten wir unseren Beitrag zu dem Standort und zur multikulturellen Förderung ausdrücken. Fußball ist hierfür sehr passend.

Firmensitz in Frankfurt, Niederlassungen in Seoul und Shanghai - schaut man da noch ab und zu, was in Coburg los ist? Und wenn ja: Gibt es für Sie "Pflicht-Termine", an denen Sie in Coburg sind?
Wir informieren uns regelmäßig, was in Coburg passiert und sind auch gerne dort. Meistens besuchen wir die Familie, aber auch das Schlossplatzfest sowie das Samba-Festival sind immer ein Grund, zu kommen.

Crytek war mit vielen seiner Spiele ein Vorreiter der Computerspiele-Branche. Gibt es neue Features/Trends, die sich für den Markt der Computerspiele abzeichnen?
Ein Trend, der sicherlich die Zukunft der Branche beeinflussen wird, sind die sogenannten Mikrokonsolen, Smart TV's und Virtual Reality. Die Leute spielen nicht mehr nur klassisch am Schreibtisch oder auf der Couch vorm Fernseher, sondern beinahe überall. Der Spielemarkt für mobile Plattformen wie Handys oder Tablets wächst rasant und Gaming an sich wird immer alltäglicher. Damit zusammen hängt auch die Vernetzung von verschiedenen Konsolen untereinander. In Zukunft wird es beispielsweise einfacher werden, auf seinem Handy zusammen mit PC-Spielern zu spielen. Dieser Trend verlangt zwar starkes Umdenken, bietet aber auch viele neue Möglichkeiten für uns als Entwickler.