Die Commerzbank Coburg blickt im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden auf ein erfolgreiches Jahr zurück.
Ihre "ambitionierten Ziele" von 2012, bis Ende 2016 konzernweit eine Million neue Kunden zu gewinnen und das operative Ergebnis auf 500 Millionen zu steigern, hat die Commerzbank mehr als übertroffen. Wie die Leiterin der Coburger Filiale, Susanne Bloß, beim Bilanzpressegespräch am Dienstag berichtete, verzeichnete die Bank im vergangenen Herbst sogar 1,1 Millionen Neukunden und das operative Ergebnis war mit knapp 1,08 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch wie das gesteckte Ziel.
Die neue Strategie für die kommenden vier Jahre bis 2020 ziele in eine ähnliche Richtung, sagte die Filialleiterin: die Bank noch profitabler machen, die Digitalisierung vorantreiben, weiterhin das kostenlose Girokonto anbieten. "Vor allem wollen wir keine Filiale schließen", betonte Susanne Bloß, die auch für das Privatkundengeschäft verantwortlich ist. Die Commerzbank sei heute die führende "Multikanalbank" in Deutschland, das heißt, die Bank bietet Produkte und Dienstleistungen über die verschiedensten Kanäle - zum Beispiel übers Internet, per Telefon, am Automaten, aber auch vor Ort in der Filiale an. "Etwa jeder fünfte Neukunde hat sein Konto bei uns online eröffnet." Gleichzeitig sei der persönliche Ansprechpartner in der Filiale ausdrücklicher Kundenwunsch.
412 neue Kunden hat die Commerzbank 2016 in Coburg gewonnen - "netto" wie Susanne Bloß und Standortleiter Firmenkunden, Stefan Hock, betonten. Insgesamt betreut die Commerzbank nun 10 680 Kunden in der Region Coburg - davon rund 2300 Geschäftskunden und 300 vermögende Kunden, der Großteil aber sind Privatkunden.
Im Kreditgeschäft bleibt die Baufinanzierung weiterhin sehr gefragt: 38 Millionen Euro reichte die Bank an Privatkunden aus. Das Neugeschäftsvolumen bei Konsumkrediten lag bei 2,4 Millionen Euro. Bei den Firmenkunden seien die Kredite nach wie vor "Kern- und Ankerprodukte", wie Hock erläuterte. Allerdings hätten viele oberfränkische Unternehmen noch die Krise von 2008 im Hinterkopf und verhielten sich bei der Finanzierung zurückhaltend.
Andererseits würden die Unternehmen - die Commerzbank Coburg betreut deutlich über 500 Firmenkunden - immer internationaler. Die Commerzbank sei mit mehr als 30 Prozent Marktanteil heute der größte deutsche Außenhandelsfinanzierer. "Wenn unsere Kunden international tätig werden wollen, gehen wir mit, denn wir sind ja schon dort", sagt Hock und spricht damit die eigenen Standorte in 50 Ländern der Erde an. Wachsen will die Commerzbank im Firmenkundengeschäft vor allem bei den Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 15 und 100 Millionen Euro.
Im Anlagebereich sei die Situation gerade für konservative Anleger schwierig, fasste Susanne Bloß zusammen. Dennoch legten die Kunden im vergangenen Jahr 2,3 Millionen Euro neu an. Hier stellt sich die Bank breit auf - von sehr konservativ bis spekulativ. Individuelle Depot-Modelle etwa, bei denen sogar der Handel ohne Transaktionskosten möglich ist, sind speziell auf die unterschiedlichen Kunden zugeschnitten.