Coburgs CSU: Jubeln, aufräumen, weiter geht's

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Nein, Jürgen W. Heike dirigierte keine Jubelgesänge im Restaurant "Mediterran". Aber die Laune beim CSU-Volk war bestens, nachdem klar war, dass der Titelverteidiger im Kampf ums Coburger Direktmandat für den Landtag wieder erfolgreich war. Foto: Berthold Köhler
Nein, Jürgen W. Heike dirigierte keine Jubelgesänge im Restaurant "Mediterran". Aber die Laune beim CSU-Volk war bestens, nachdem klar war, dass der Titelverteidiger im Kampf ums Coburger Direktmandat für den Landtag wieder erfolgreich war. Foto: Berthold Köhler
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Jürgen W. Heike gewinnt das Direktmandat, hakt die "Kampagne" der "Süddeutschen Zeitung" gegen ihn ab und will sich jetzt noch eine Woche lang in den Bundestagswahlkampf stürzen.

Zu einer Bilanz der Wahl wollte sich Jürgen W. Heike gestern partout nicht frühzeitig locken lassen. Es ging schon auf 20.30 Uhr zu, als Heikes persönlicher Mitarbeiter Stefan Studtrucker zur Wahlparty ins Restaurant "Mediterran" (das einstige "Alte Schützenhaus") kam und endlich auch das Neustadter Ergebnis dabei hatte. Dann atmete Heike kurz durch und sagte: "Wir haben diese Wahl gewonnen."

Ein bisschen, das räumte Heike im Gespräch mit dem Tageblatt ein, war der Titelverteidiger im Kampf um das Direktmandat schon unsicher. "Nach der Kampagne gegen mich hatte ich schon ein bisschen bedenken", sagte der Landtagsabgeordnete mit Blick auf die Berichterstattung in der "Süddeutschen Zeitung". Diese hatte ihm Unregelmäßigkeiten im Umgang der Abgeordnetenpauschale unterstellt. Letztlich habe sich der Wähler aber nicht davon beeindrucken lassen, sagte Heike - durchaus erleichtert.


Besuch von der SPD

Zwei alte Bekannte "aus dem anderen Lager" durfte Jürgen W. Heike bei seiner Party auch begrüßen: Norbert Kastner (Coburg) und Frank Rebhan (Neustadt), die beiden SPD-Oberbürgermeister aus dem Coburger Land waren wie immer gekommen, um dem Wahlsieger zu gratulieren. Heike nahm diese Glückwünsche gerne an: "Wer gut arbeitet, der wird auch wiedergewählt." An Kastner und Rebhan, mit dem Heike im Nachgang an die Neustadter OB-Wahl im Frühjahr aneinander geriet, gewandt, versprach Heike: "Wir werden weiter im Interesse der Region zusammenarbeiten."


Höhere Wahlbeteiligung

Was Heike freute: die Wahlbeteiligung. Dass diese in Bayern im Vergleich zur 2008er Landtagswahl deutlich höher ausfiel, war dem Landtagsabgeordneten eine besondere Erwähnung wert. "Es hat sich gezeigt, dass das Gerede der Politikverdrossenheit nicht stimmt."


Michelbach war einer der ersten Gratulanten

Wie auch bei der Wahl 2008, hielt sich Heike bis eine Stunde nach Schließung der Wahllokale daheim in Neustadt auf - erst dann kam er in die Coburger CSU-Geschäftsstelle in der Hindenburgstraße. Einer der ersten Gratulanten dort war der Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach, der sich natürlich eine Woche vor seiner Wahl genau so ein Erfolgserlebnis erhofft hatte. "Das ist eine Steilvorlage. Das ist ein Elfmeter, den wir verwandeln müssen", sagte Michelbach.


Erst wird das Büro aufgeräumt

Aber nicht einmal eine Hochrechnung später ging der Blick vom Michelbach schon in die Zukunft. Nächste Woche, bei der Bundestagswahl, werde es ganz anders zur Sache gehen. Einen Patt zwischen Rot-Rot-Grün auf der einen und Schwarz-Geld auf der anderen Seite sah Michelbach. Deshalb müsse man in der kommenden Woche um jede Stimme kämpfen. Da stimmte ihm, trotz allmählich eingezogener Feierlaune, eineinhalb Stunden später sogar Jürgen W. Heike zu. Auf die Frage, wie er denn am heutigen Montag zu feiern gedenke, wiegelte der Neustadter Abgeordnete ab: "Da wird erst das Büro aufgeräumt, dann geht es weiter. Wir haben noch eine Woche Wahlkampf vor uns."

Ergebnisse der Direktkandidaten und Parteien in den fränkischen Stimmkreisen finden Sie unter wahlen.infranken.de. Auch Detailinformationen zu den Direktkandidaten finden Sie auf dieser Seite.