Coburgs Cortina bekommt Platz an der Sonne

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Neu im Steinweg: Mitte März eröffnet die Tradition-Eisdiele. Foto: Christiane Lehmann
Neu im Steinweg: Mitte März eröffnet die Tradition-Eisdiele. Foto: Christiane Lehmann
Bianca Da Col-Rathai und Harald Rathai können es selbst kaum erwarten: In zwei Wochen beginnt "ihre" neuen Saison.
Bianca Da Col-Rathai und Harald Rathai können es selbst kaum erwarten: In zwei Wochen beginnt "ihre" neuen Saison.
 

Die Chefin der Traditions-Eisdiele Bianca Da Col-Rathai ist optimistisch: Die Cortina eröffnet Mitte März im Steinweg mit mehr Sonnenplätzen.

Was verbirgt sich hinter dem Bretterverschlag im Steinweg? Oben leuchtet schon azurblau der Cortina-Schriftzug, aber was tut sich drinnen? Das Klopfen an der Baustellentür hört niemand. Dahinter wird gebohrt, gehämmert und gesägt. Die italienischen Schreiner sind am Werk.
Da kommt Bianca Da Col-Rathai mit einem strahlenden Lächeln. "Schau nur, es wird wunderschön!", sagt die stolze Eisdielenbesitzerin, die das Familienunternehmen ihres Vaters weiterführt. 1953 kam die Familie Da Col nach Coburg. Ihre erste Eisdiele eröffnete sie im unteren Steinweg - "damals noch eine blühende Geschäftsstraße". Die vergangenen 35 Jahre war die Cortina am Gräfsblock zur Institution gewachsen. Im letzten Jahr entschied sich die Familie, "etwas Neues zu wagen" und kündigte.
Auf die näheren Umstände möchte Bianca Da Col-Rathai nicht eingehen.


Sonne vor der Tür

Die neue Adresse - keine 100 Meter von der alten entfernt - bietet weniger Platz. Nur noch fünf Tische und ein Stehbereich am Tresen stehen zur Verfügung. Doch vor der Tür soll italienisches Flair einkehren. "Wir haben mehr Sonnenplätze als vorher und freuen uns darauf."
Citymanager Jörg Hormann findet es toll, dass die Cortina einen Standort nahezu in Sichtweite zu ihrem bisherigen Standort gefunden hat. "So werden sie ihre Kundschaft auch halten können," meint er. Dass es in diesen "ausgezeichneten B-Lagen" immer mal wieder Freiräume gibt, habe eben auch seine guten Seiten. "Denn so bieten sich Geschäften, die sich neu orientieren wollen oder müssen, Entwicklungschancen. Hormann sieht in der Cortina einen absoluten Frequenzbringer für den Steinweg.
Eine Anwohnerin "schneit" herein und will neugierig wissen, ob es denn künftig auch wieder "Frozen" gibt. "Natürlich, alles, wie gehabt", versichert die leidenschaftliche Gastronomin, die sich auf den Steinweg freut.
Auch die 30 Eissorten können jetzt besser präsentiert und von Kindern hinter der großen Glastheke gesehen werden. Besonders stolz ist Bianca Da Col-Rathai auf die Farbkombination der Inneneinrichtung: Von Schokobraun und Nougat bis hin zu Vanille-Tönen ist alles "zum im Munde zusammenlaufen".
Noch hängen die Kabel von der Decke, die Fliesen liegen im Karton und ans Einräumen ist nicht zu denken, doch mit südländischem Optimismus sieht die Umbau-Herrin "ihre" neue Eisdiele schon vor sich.
Immerhin warten die Coburger seit Anfang Februar auf die Eröffnung. "Wir vermissen Euch, wann geht's endlich los?" lautet die meistgestellte Frage, auf die Bianca Da Col-Rathai immer mit einem Lächeln antwortet: "Spätestens am 15. März!"
Bis dahin hofft auch "Mama Anna" wieder fit zu sein. Sie hat sich in London den Knöchel gebrochen, sitzt jetzt ungeduldig daheim und wartet auf Genesung. "Sie möchte doch unbedingt dabei sein.", lacht Tochter Bianca.


Wifög außen vor

Übrigens, die Wirtschaftsförderung hat die Familie Da Col bei der Suche nach einer neuen Immobilie nicht eingeschaltet. Die Da Cols sind selbst schnell fündig geworden. "Mit dem neuen Vermieter haben wir uns problemlos geeinigt", stellt die Geschäftsfrau zufrieden fest. Das angemietete Untergeschoss des Hauses wird von ihr komplett umgebaut und renoviert.


Lob fürs Stadtmarketing

Wie Rolf Krebs von der Wifög sagt, "können wir uns die Belebung des Steinwegs durch die Cortina nicht auf die Fahne schreiben". Dabei haben der Koordinator im Stadtmarketing Michael Böhm und seine Kollegin Annette Vogel den Da Cols immer mit Rat und Hilfsangeboten zur Seite gestanden. Bianca Da Col-Rathai: "Wenn wir es alleine nicht geschafft hätten, die beiden hatten ihre Unterstützung bereits zugesagt."