Zum 10. Mal gab es das wechselseitig durchgeführte Adventskonzert im Rahmen des Kulturaustauschs Coburg - Salzburg. In der gut besuchten Heilig-Kreuz-Kirche fand das Programm großen Anklang beim Publikum.
Salzburg und Coburg sind zwar keine Partnerstädte, haben aber vor zehn Jahren auf Anregung von Christoph und Erwin Angerer auf der einen sowie Günter Freitag und Albrecht Tauer auf der anderen Seite ein Projekt ins Leben gerufen, das österreichisches und fränkisches weihnachtliches Brauchtum pflegen und gegenüberstellen soll. Zahlreiche Lieder, Instrumentalstücke, Texte und kurze szenische Darbietungen stehen dabei auf dem Programm, das sich heuer als besonders reichhaltig herausstellte, aber doch kurzweilig ablief.
Nach der feierlichen Einstimmung durch vier Salzburger Alphornbläser wurde der erste Teil vom Projektchor "ZiemlichbesteStimmen" aus dem Sängerkreis Coburg unter Leitung von Carolin Heckel bestritten.
Der kammerchormäßig besetzte Klangkörper gefiel durch gepflegten, homogenen Klang, saubere Intonation und bewegliches Eingehen auf die Intentionen der sorgsam gestaltenden Dirigentin.
Es erklangen die eingängigen Originalkompositionen "Weihnachten" (Eichendorff) mit Harfenbegleitung von Burkhart M. Schürmann(als Uraufführung) und das lustige "Wenn der Nikolaus" von Knut Gramß sowie klangvolle Volksliedbearbeitungen von Hans-Martin Rauch, Schürmann und Hans-Rudolf Zöbeley. Zwei anspruchsvolle Weihnachtsmotetten aus Thüringen intonierte sicher ein zwölfköpfiges Vokalensemble aus dem Chor.
"Stille Nacht" auf der Harfe Zwischen den einzelnen Blöcken war die junge Harfenistin Anna-Maria Frankenberger gefühlvoll wie fingerfertig mit zwei Solostücken zu hören - den Variationen über ein französisches Weihnachtslied von Marcel Samuel-Rousseau und einer modernen Bearbeitung der weltweit verbreiteten "Stillen Nacht".
Adventliche Texte internationaler Autoren rezitierte sprachlich geschliffen und teilweise geradezu szenisch der
Bamberger Schauspieler Martin Neubauer. Sieben junge Nachwuchsschauspieler(innen) der "Cobi Kindertheaterschule" unter Leitung von Nicole Strehl führten gekonnt und ansprechend das von Christoph Angerer bearbeitete Stück "Der kleine König" auf.
Eine große Zahl an Mitwirkenden hatte Salzburg aufgeboten. Die Gäste aus Österreich bestritten den zweiten Konzertteil . Da war zum einen der stark besetzte Gauverbands-Chor der Stadt in farbenfrohen Trachten unter der energischen, impulsiven Leitung von Erwin Angerer und dem daraus entstammenden sauber singenden Männerquartett - alle zehn Volkslieder auswendig singend.
Vorweihnachtliche Bräuche Dazwischen erläuterte der Moderator Dieter Pohl anschaulich eine Reihe vorweihnachtlicher Bräuche, spielte die "Himmelreich-Musi" unter Helga Kaiser mit Hackbrett, Knopfharmonika, Gitarre und Zither gekonnt eigene Stücke und
Volksweisen. Außerdem waren die Alphörner unter Hans Pöckl nochmals mehrfach harmonisch zu hören. Zudem brachte die von der Unesco ausgezeichnete Tanzgruppe "Alpinia Tresterer" einen zünftig anmutenden Perchtentanz in originellen Kostümen eindrucksvoll zum Vortrag.
Im fröhlichen Schlusslied "Es hat sich halt eröffnet das himmlische Tor" verbanden sich noch einmal alle Mitwirkenden zum jubelnden Abschluss, bevor der begeisterte Beifall des zahlreichen Publikums einsetzte