Coburger Störche finden sogar Schnee "schee"

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Der Meschenbacher Storch, hier bei Scherneck fotografiert. Foto: Hans-Peter Schönecker
Der Meschenbacher Storch, hier bei Scherneck fotografiert. Foto: Hans-Peter Schönecker
Ein Storch auf Futtersuche in den Itzwiesen. Foto: Hans-Peter Schönecker
Ein Storch auf Futtersuche in den Itzwiesen. Foto: Hans-Peter Schönecker
 
Foto: Hans-Peter Schönecker
Foto: Hans-Peter Schönecker
 
Foto: Hans-Peter Schönecker
Foto: Hans-Peter Schönecker
 
An seiner Beringung konnte der Meschenbacher Storch identifiziert werden. Foto: Hans-Peter Schönecker
An seiner Beringung konnte der Meschenbacher Storch identifiziert werden. Foto: Hans-Peter Schönecker
 

Der Storch, der den Sommer über auf einem Horst neben dem "Bräustübla" in Meschenbach (Gemeinde Untersiemau, Landkreis Coburg) lebt, ist offensichtlich schon wieder aus seinem Winterquartier zurück gekehrt. Wie lange er bleibt, hängt in erster Linie vom Wetter ab.

Obwohl in der Nacht zum Montag eine Schneeschicht weite Regionen des Coburger Landes bedeckte, scheinen Teile der Natur nicht mehr so recht an einen Winter zu glauben. Nachdem vergangene Woche vermutlich auf dem Durchzug befindliche Störche im Itzgrund zu sehen waren, hat jetzt Hans-Peter Schönecker ("Storchenbeauft ragter" bei der Coburger Kreisgruppe im Landesbund für Vogelschutz, LBV) den ersten Storch identifiziert: "Es handelt sich dabei um den in den vergangenen drei Jahren in Meschenbach brütenden männlichen Weißstorch."

Wer sich - wie Schönecker - intensiv mit der wachsenden Storchen-Population im Coburger Land befasst, den überrascht das Auftauchen des Meschenbacher Storches nicht. In den Unterlagen des LBV steht nämlich, dass der Vogel im vergangenen Jahr ebenfalls schon früh aus seinem Winterquartier zurück war. Damals war es der 19. Januar. Den Sommer verbrachte der Vogel dann auf dem Schlot des Meschenbacher "Bräustüblas", wo er mit seiner Partnerin vier Jungvögel großzog. Das letzte Mal fotografiert und damit dokumentiert wurde der Storch von Hans-Peter Schönecker Mitte August - danach machte er sich auf den Weg Richtung Süden.

Nach Südspanien oder gar Afrika wird es den Vogel auf der Suche nach einem Winterquartier nicht verschlagen haben, vermutet der LBV-Storchenbeauftragte: "Er ist vermutlich nur bis in den Raum Bodensee, Rhein oder Elsass geflogen und nun schon zurück gekehrt."


Gesund und gut genährt

Auf dem "Bräustübla"-Schlot war der Storch noch nicht zu sehen, lieber streunt er auf der Suche nach Nahrung durch den gesamten Itzgrund. Erst am Sonntag hat der Schernecker Tierarzt Joachim Lessing den Meschenbacher Storch (zu erkennen an seiner Ringnummer "DER A8997") bei sich in der Nachbarschaft entdeckt - da war der Vogel noch ein Begleitung eines anderen Tieres.

Sorge, dass der Storch angesichts der Witterung krank werden kann oder hungern muss, brauchen Naturfreunde nicht zu haben. "Eine Gefährdung der Störche kann ich bei der aktuellen Wetterlage ausschließen. Sie finden ausreichend Nahrung und machten einen gesunden Eindruck", sagt Schönecker. Und wenn es doch noch richtig Winter werden sollte - dann macht das einem Storch auch nichts aus. Bei einer Tages-Flugleistung von bis zu 200 Kilometern kann er ruckzuck in wärme Gefilde entschwinden.


Viele weiße Vögel sind keine Störche

Die Rückkehr des Kaltenbrunner Storches hat im Itzgrund offensichtlich bei manchen Menschen verfrühte Vorfreude auf den Sommer ausgelöst. Teilweise wurden Hans-Peter Schönecker Sichtungen von bis zu 15 Tieren auf einen Schlag gemeldet. Das aber, versichert der Storchenfachmann, waren dann aber immer "nur" Silberreiher. Die leben den Winter über im Coburger Land - haben aber nichts mit Störchen zu tun.