Die Reaktionen der Coburger waren eindeutig: Sie empfanden die Beschädigung der Brunnenfigur als bodenlos. Nun ist alles behoben.
Kopf, Körper und Eimer mit blauer Farbe beschmiert und einen Büstenhalter umgelegt - wer auch immer den Gurken-Alex in der Herrngasse derart verhunzt hat, wollte wohl lustig sein. Lustig war das nicht, sondern eine handfeste Sachbeschädigung. Im Grünflächenamt wurde die Bronzeplastik gereinigt, der Steinmetz Martin Ruggaber hat den Sockel, auf dem sie steht, wieder fest in die Verankerung gesetzt und das Ganze mit Epoxidharz stabilisiert. Die Brunnensäule mit den drei versetzten Becken aus Stein stammt von seinem Vater, Egon Ruggaber, die Bronzeplastik von Hans Kohler.
Hatte die Polizei den Schaden zunächst auf rund 100 Euro geschätzt, liegt er nun doch höher - nach den Worten des Pressesprechers der Stadt, Michael Selzer, im "mittleren dreistelligen" Bereich, also um die 500 Euro.
Der 1986 eingeweihte Brunnen erinnert an Alexander Otto, der 1960 im Alter von 75 Jahren starb. Er war ein sogenannter fliegender Händler und wurde im Volksmund Gurken-Alex genannt, weil er auf Volksfesten und in Gasthäusern Salzgurken aus Eimern verkaufte. Obwohl er unter einer starken Sehschwäche litt, hatte er viel Humor und war für seine Schlagfertigkeit bekannt. Um ihm ein Denkmal zu setzen, hatte einst der Faschingsverein Coburger Narrhalla eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Der 55 000 Mark teure Trinkwasserbrunnen konnte gebaut werden. Übrigens: In den Brunnenstock wurden das Coburger Tageblatt vom 18. April 1986 und eine Kopie der Einweihungsreden eingelassen.
Das Behältnis mit den Dokumenten wurde während der Abwesenheit der Bronzefigur vorsichtshalber herausgenommen. Jetzt befindet es sich wieder am angestammten Platz.