Coburger Künstler huldigen Mozart

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Viel Applaus gab es für Angelika Stirner Ebert, Megumi Ikeda, Zhuo Lu und Renate Kubisch (von links) beim Mozart-Konzert im Coburger Haus Contakt.Foto: Jochen Berger
Viel Applaus gab es für Angelika Stirner Ebert, Megumi Ikeda, Zhuo Lu und Renate Kubisch (von links) beim Mozart-Konzert im Coburger Haus Contakt.Foto: Jochen Berger
Megumi IkedaFoto: Jochen Berger
Megumi IkedaFoto: Jochen Berger
 
Renate KubischFoto: Jochen Berger
Renate KubischFoto: Jochen Berger
 
Zhuo LuFoto: Jochen Berger
Zhuo LuFoto: Jochen Berger
 
Angelika Stirner-EbertFoto: Jochen Berger
Angelika Stirner-EbertFoto: Jochen Berger
 
Angelika Stirner-Ebert
Angelika Stirner-Ebert
 
Angelika Stirner Ebert und Megumi IkedaFoto: Jochen Berger
Angelika Stirner Ebert und Megumi IkedaFoto: Jochen Berger
 

Was die Coburger "Musikfreunde" im Januar als Geburtstagskonzert für Mozart geplant hatten, aber wegen Erkrankung einer Künstlerin abgesagt werden musste, konnte nun endlich als "Sommerkonzert" im Haus Contact stattfinden.

Es wurde eine stimmungsvolle sommerliche Serenade, dieses verspätete Geburtstagskonzert für Mozart, wobei das heitere Wetter dieses Juni- Spätnachmittags viel eher zum Charakter seiner Musik passte als der ursprünglich vorgesehene Januar. Jeweils ein Flötenquartett zu Beginn jedes Konzertteils wurde durch ein Streichquartett im ersten und das berühmte Klarinettenquintett im zweiten ergänzt.



Über welch hervorragende Solisten das Philharmonische Orchester Landestheater Coburg verfügt, wurde in diesem Konzert wieder einmal deutlich. Schließlich gehört subtile Kammermusik nicht zum täglichen Brot des normalen Orchestermusikers. Das Streichquartett mit Megumi Ikeda (1.Violine), Juliane Saad (2. Violine), Zhuo Lu (Viola) und Renate Kubisch (Violoncello) bildete sozusagen den Kern des Ganzen, dem sich zwei Mal die Flöte mit Angelika Stirner-Ebert anstelle der 2. Violine und einmal die Klarinette mit Philipp Grzondziel hinzugesellten. Sie alle glänzten durch überragendes Können, hohe tonliche Qualitäten, Stilsicherheit sowie einfühlsames, präzises Zusammenspiel.

Exzellente Wiedergabe

Zu Beginn erklang das Flötenquartett D-Dur KV 285, locker und flüssig angeführt von der mit großem Atem und ausdrucksvollem Ton aufwartenden Flötistin Angelika Stirner-Ebert, anpassungsvoll von den geschmeidigen Streichern begleitet. Gelegentlich tritt auch die Violine solistisch hervor; ansonsten ist es eine harmlose, heitere Serenadenmusik, an die das pizzikato-begleitete "Ständchen" des zweiten Satzes direkt erinnert, wenngleich es auch ein wenig Melancholie verbreitet.


Mit scheinbarer Mühelosigkeit


Das vorhin erwähnte "Damen-Quartett" hatte seine große Bewährungsprobe in dem folgenden letzten Streichquartett Mozarts in F-Dur KV 590, das technisch höchst anspruchsvoll, ja teilweise recht virtuos verläuft. Es war erstaunlich, mit welch scheinbarer Mühelosigkeit die Künstlerinnen das Werk sicher, wie aus einem Guss darboten, dabei stets intonationssicher, präzise im Zusammenspiel und temperamentvoll in der Gestaltung. Die Stilsicherheit zeigte sich auch hierin deutlich, dass man bei aller kontrapunktischen Dichte, wie sie etwa der 4. Satz zeigt, nie "Beethoven", sondern immer "Mozart" spielte.


Unbeschwerte Serenadenmusik


Nach der Pause erklang wiederum zunächst eine unbeschwerte Serenadenmusik mit dem Flötenquartett A-Dur KV 298 in gleicher Qualität, bevor es zum Hauptwerk des Programms ging - dem Klarinettenquintett A-Dur KV 581. Es gehört zu den beliebtesten und gewichtigsten Schöpfungen des Meisters. Und er hätte bei der exzellenten Wiedergabe durch unser Streichquartett und den famosen Klarinettisten Philipp Grzondziel seine Freude gehabt.


Makellose Technik



Die makellose Technik und expressive, variable Tongebung des Letzteren verschmolz eindrucksvoll mit den sensiblen Streichern, die hier auch spielerisch nicht gering gefordert werden.



Kurz gesagt: Es war ein rund herum gelungener Abend mit beachtenswerten Leistungen der Künstler(innen) und ungetrübten Hörgenüssen für die ausdauernd applaudierenden Zuhörer, die dann noch mit der klangvollen, eigens für diese Besetzung arrangierten Arie "Sagt, holde Frauen" aus "Figaros Hochzeit" aus der Feder des früheren koreanischen Kapellmeisters am Landestheater Juhyun Jeong belohnt wurden.