Sozialdemokratisch geprägt
Mit seinem kämpferisch vorgetragenen Grußwort hatte Tessmer die Stimmung angeheizt und die Richtung vorgegeben: Dass Coburg weiterhin sozialdemokratisch geprägt werden solle, kam in nahezu jeder der kurzen Vorstellungsreden vor. Das sei ihre Motivation, zu kandidieren, sagten zum Beispiel Tina Stadelmann, Maximilian Rühl und Michael Busch. Auch er musste sich vorstellen, was bei Listenplatz 40 und seinem Bekanntheitsgrad eher als Scherz gemeint war, ebenso wie bei Norbert Tessmer.
Carl-Christian Dressel, ehemaliger Bundestagsabgeordneter und Versammlungsleiter, erinnerte an die Volksabstimmung am 30. November 1919. Die Coburger sollten entscheiden, ob sich das Land Coburg Thüringen anschließen solle und waren zu 88 Prozent dagegen. "Das war das Werk eines Sozialdemokraten", sagte Dressel. Franz Klingler hatte nicht nur für den Anschluss an Bayern geworben, sondern auch den entsprechenden Staatsvertrag maßgeblich ausgehandelt.
Die Stadtratskandidaten der SPD Coburg
1. Dominik Sauerteig, 2. Ramona Brehm, 3. Thomas Nowak, 4. Petra Schneider, 5. Stefan Sauerteig, 6. Bettina Lesch-Lasaridis, 7. Can Sadik Aydin, 8. Franziska Bartl, 9. Bastian Braunersreuther, 10. Gabriele Morper-Marr, 11. Andreas Gehring, 12. Jasmin Müller-Alefeld, 13. Toni Münster, 14. Sabine Kastner, 15. Dominik Rädlein, 16. Tanja Stadlmeyer, 17. Dr. Maximilian Rühl, 18. Christina Thonhauser, 19. Martin Lücke, 20. Karin Hinterleitner, 21. Özkan Ünsac, 22. Lara Nowak, 23. Stefan Leistner, 24. Carmen Schmucker-Brabec, 25. Oliver Pieschel, 26. Saskia Gareis, 27. Max Kastner, 28. Johanna Thomack, 29. Denis Wester, 30. Dr. Friederike Beck-Meinke, 31. Wolfram Krause, 32. Birgit Jäckel-Beck, 33. Peter Ehrl, 34. Lukas Gehring, 35. Dr. Karlheinz Lindner, 36. Matthias Neuf, 37. Thomas Rausch, 38. Horst Schunk, 39. Norbert Tessmer, 40. Michael Busch.
Tja, die Alten stehen voll hinter den Jungen; von dort aus können sie ihnen am besten in den Rücken fallen ... – das hat der (Luftverkehrs-) Wende-Busch schon gut erkannt und ausgeplappert ... – wie sagt der Volksmund: Kinder und Narren sagen die Wahrheit.
Es ist das gute Recht jeder Partei, die bei einer Wahl um Stimmen wirbt, zu behaupten, etwas müsse bleiben wie es ist. Nun ja - Coburg soll rot bleiben - da fragt man sich aber doch und reibt sich verwundert die Augen: war es das denn bislang und falls ja warum hat man davon so gut wie nichts gemerkt ? Es ist ja ganz schön, wenn die Partei jetzt teilweise mit neuen Gesichtern antritt - das ist angesichts des Zustands der coburger SPD auch bitter nötig - nur machen neue Gesichter alleine noch lange keine neue Politik und ohne neue Politik wird die SPD auch in Coburg ihr sprichwörtliches Waterloo erleben. Es stellt sich für mich fast so etwas wie ein ganz ungewolltes Kabinettstückchen dar, wenn Herr Busch - gerade der - mit den Worten zitiert wird: "Die Jungen stehen vornedran und wir Alten hinten" denn diese Busch'sche Feststellung könnte man zwanglos weiterführen mit den Worten "drehen die Sache doch wieder so, wie wir sie immer in Coburg gedreht haben" Also: Neue Gesichter ohne neue Politik werden der SPD nicht helfen und nicht helfen wird auch die bislang stets geübte Hasenfüßigkeit gegenüber wirtschaftlich potenten "Einflüsterern" oder solchen, die sich dafür halten. Reden wir einmal ganz deutlich Klartext: es müssen ganz schnell in Coburg neue, bezahlbare Wohnungen her, es muß endlich eine schlüssige Stadtentwicklung getrieben werden als bei diesem unverständlichen und ineffizienten Gemauschel aus breiten Ankündigungen und absoluten Halbherzigkeit zu verbleiben und es muß ein klares und eindeutiges NEIN der SPD zu diesen irrwitzigen Hotelplänen am Anger geben, die nichts anderes sind als die Verscherbeln öffentlichen Raums zu rein privaten Zwecken. Liebe SPD: wenn Ihr das nicht klar und eindeutig hinbekommt, dann sollt Ihr wirklich auch in Coburg im Orkus verschwinden, denn dann habt Ihr es nicht besser verdient. Schluß mit diesem unsäglichen Geplapper und der Einsetzung immer neuer Kommissionen: ich will von Euch TATEN sehen !!