Bis zum Frühjahr sollen alle schnell surfen können

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Breitband-Glasfaserkabel Symbolfoto: Telekom
Breitband-Glasfaserkabel Symbolfoto: Telekom

Die Gemeinde Meeder erhält das schnelle Internet. Bis zum Februar dieses Jahres sollen alle Bürger mit mindestens 30MB/s im Netz surfen können.

Der Gemeinderat beschloss am Montag einstimmig die Teilnahme an einem Förderprogramm, um einen gemeindedeckenden Glasfaserstrukturplan zu erstellen. Das Planungsbüro "Reuther NetColsulting" in Bad Staffelstein wurde mit der Planung und Durchführung beauftragt. Im gleichem Zuge wird ein zweites Förderverfahren ausgerufen.


Ottowinder hatten Druck gemacht

Mit diesem Masterplan sieht Meeders Bürgermeister Bernd Höfer (CSU) seine Gemeinde auf dem richtigen Weg. "Das ist richtungs- und zukunftsweisend", betonte das Gemeindeoberhaupt. Die Ottowinder, die als Besucher die Sitzung verfolgten, atmeten auf. Wie Höfer erklärte, hatte sich in dem Ortsteil ein Initiative gegründet, um den Wunsch nach einem Glasfaseranschluss in alle Häuser Nachdruck zu verleihen.
Die Ottowinder hatten demnach befürchtet, im Gegensatz zum Kerngebiet, nicht ausreichend versorgt zu werden.
Jetzt gab es Entwarnung:Wie Höfer erklärte gibt es noch ein Potenzial von 90.000 Euro an Fördergeldern, das abgerufen werden könne. Mit diesen Mitteln, so Siegbert Reuther (Reuther NetColsulting), könne überall im Gemeindegebiet eine Verbesserung erzielt werden.
Aber: Nicht alle werden bis zu den Weihnachtsfeiertagen in den Genuss des schnellen Internets kommen. "Bis zum Frühjahr 2017 sollte der Anschluss auf 30MB/s gelingen", so Reuther.


Zusammen mit Bad Rodach?

Die Diskussion um eine mögliche Aufstufung zum Mittelzentrum, wie jüngst in der Nachbarstadt Bad Rodach, erachtet Bürgermeister Bernd Höfer nicht für sinnvoll. Die Voraussetzungen eines Mittelzentrums, so Höfer, entsprächen häufig nur den Wunsch. Ganz anders sah dies die Gemeinderätin Dagmar Escher (SPD). Als Mittelzentrum mit Bad Rodach, meinte sie, könne man Synergieeffekte nutzen, beispielsweise bei der medizinischen Versorgung. Höfer erklärte, dass für die Einstufung als Mittelzentrum bestimmte Voraussetzung fehlten, zum Beispiel weiterführende Schulen, Konzerthallen oder die stationäre medizinische Versorgung. "Sinnvoller ist es, die Grundversorgung in Bezug auf den täglichen Bedarf abzuwickeln", betonte das Gemeindeoberhaupt. "Ein Mittelzentrum ist zwei Schritte zu weit", fügte er hinzu. Die Gemeinde Meeder, so Höfer, liege nicht unmittelbar an einem Anschlusspunkt, wie im Landesentwicklungsplan dargestellt.

Mit dem Bau der Staatsstraße 2205 nach Bad Rodach (Kreiselanbindungen bei Wiesenfeld, Firma Leuwiko und Milchwerke Oberfranken West) erhoffe sich Meeder einen Erschließungs- und Investitionsschub. Dies betreffe die heutigen "Außenbereichsflächen" der Ortschaft Wiesenfeld. Der Landesentwicklungsplan würde nach Meinung des Bürgermeisters die Ansiedlung von Gewerbe erschweren. "Wenn die Zielvorgabe wie vorgestellt zum Tragen kommt, sehe ich die große Gefahr darin, dass diese Planungen nicht mehr umgesetzt werden können. Dies ist für unsere Gemeinde nicht vertretbar", betonte Höfer.

In der Gemarkung Wiesenfeld darf ein Mehrfamilienwohnhaus mit zehn Wohneinheiten und acht Fertiggaragen gebaut werden. Der Gemeinderat erteilte einer Befreiung von der Festsetzung des Dachneigungswinkels sein Einverständnis. Erhard Kräußlich, Fraktionssprecher der Freien Wähler, begrüßte dies: "Dies ein Zeichen, das junge Familien sich ansiedeln können."


Zuschuss fürs Rathaus

Bürgermeister Bernd Höfer gab bekannt, dass der Förderbescheid zum barrierefreien Rathausumbau in Höhe von 126.000 Euro eingegangen sei.

Der Gemeinderat beschloss, das neue Umsatzsteuerrecht vorerst nicht zu vollziehen. "Wir möchten bis 2020 abwarten und erst Erfahrungen sammeln", sagte Höfer. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei der Verwaltungsaufwand zu hoch.