Bessere Orientierung für Behinderte in Neustadt bei Coburg

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Jasmin Schrier, Gerlinde Deutsch und Detlef Heerlein sind Ansprechpartner für Behinderte, die sich über besondere Parkmöglichkeiten in Neustadt informieren wollen. Foto: Rainer Lutz
Jasmin Schrier, Gerlinde Deutsch und Detlef Heerlein sind Ansprechpartner für Behinderte, die sich über besondere Parkmöglichkeiten in Neustadt informieren wollen. Foto: Rainer Lutz

Ein neuer Plan soll Betroffenen helfen, Parkplätze für Menschen mit Behinderung im Stadtgebiet von Neustadt zu finden. Gerlinde Deutsch begrüßt als Behindertenbeauftragte den neuen Service der Verwaltung.

Menschen mit Behinderung sind froh, wenn sie einem Parkplatz finden, der es ihnen ermöglicht, etwa mit Rollstuhl aus ihrem Fahrzeug auszusteigen, weil er etwas breiter ist als gewöhnliche Parkplätze. Doch wo finden sie so einen ausgewiesenen Behindertenparkplatz? Die Stadt Neustadt will ihnen dabei jetzt helfen und hat einen extra Plan erarbeitet, auf dem alle solchen Parkplätze im Stadtgebiet eingezeichnet sind.

"Ich bin sehr froh, dass es diesen Plan jetzt gibt. Ich wurde schon oft auf so etwas angesprochen", erklärt Gerlinde Deutsch, die seit vielen Jahren als Behindertenbeauftragte der Stadt tätig ist. Denn es sind vor allem Behinderte, die in der Stadt leben, die gern wüssten, wo sie zuverlässig einen extra ausgewiesenen Parkplatz finden.

Zahl der Plätze gesteigert

Indessen hat sich in Neustadt in dieser Hinsicht einiges getan, wie Detlev Heerlein betont.
Er ist Demografiebeauf tragter der Stadt und in der Verwaltung für das Verkehrswesen zuständig. "Vor zehn Jahren gab es vielleicht fünf oder sechs Behindertenparkplätze in der Stadt. Heute haben wir 24", betont er. Allerdings beobachtete er immer wieder, dass Betroffene gar nicht wissen, wo diese sich befinden. "Zum Beispiel wissen ganz viele nicht, dass es direkt bei uns am Rathaus einen gibt", weiß er aus Gesprächen.

Zusammen mit Jasmin Schrier, die bei der Neustadter Stadtverwaltung für die Ausstellung von Behindertenpark ausweisen fürs Auto zuständig ist, hat Heerlein jetzt den Stadtplan mit eingezeichneten Parkmöglichkeiten erstellt. "Das ist auch kein großer Kostenaufwand", stellt er klar. "Machen konnten wir das selbst hier in der Verwaltung. Die Kosten sind dann die Farbausdrucke, das war's", sagt er.

Wer bei Jasmin Schrier einen Ausweis erhält, bekommt einen Lageplan künftig mit dazu. Wer sonst Interesse hat, kann sich ebenfalls an sie wenden. Auch wenn es nicht mit großen Kosten verbunden ist, soll das Angebot doch nur für die da sein, die es auch brauchen. Daher wird der Plan nicht einfach öffentlich ausgelegt.

Bis zu 300 Berechtigte

Insgesamt beziffert Detlev Heerlein die Zahl der Berechtigten in Neustadt, die einen der blauen Parkausweise bekommen, auf zwischen 250 und 300 Personen. Dabei gibt es eine Besonderheit. Es gibt nämlich zwei verschiedene Ausweise. Zum einen gibt es einen europaweit gültigen Parkausweis für Behinderte. Er gilt mit dem Merkmal "Bl" (blind) für Fahrzeuge, mit denen ein Blinder gefahren wird. Außerdem gilt er mit dem Merkmal "aG" für Menschen, die außergewöhnlich gehbehindert sind. Nur in Bayern gibt es dann noch einen ebenfalls blauen Ausweis, der mit dem Merkmal "G" gekennzeichnet ist. Der Freistaat kommt damit Menschen entgegen, die zwar nicht auf einen Rollstuhl angewiesen, aber zu 80 Prozent gehbehindert sind. Sie dürfen in Neustadt auf den Behindertenparkplätzen parken. Jenseits der Landesgrenze in Sonneberg dürfen sie es nicht, betont Jasmin Schrier.