Bekommt Sonnefeld eine neue Halle?

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Ein Blick in die Zukunft? So könnte der Innenraum der Veranstaltungshalle in der Domäne aussehen - wenn der Gemeinderat heute Abend für den Ausbau der historische Räume stimmt.
Ein Blick in die Zukunft? So könnte der Innenraum der Veranstaltungshalle in der Domäne aussehen - wenn der Gemeinderat heute Abend für den Ausbau der historische Räume stimmt.

Bei der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 5. Oktober, wird die Entscheidung fallen, ob die Gemeinde Sonnefeld (Landkreis Coburg) eine neue Veranstaltungshalle bekommt. Derzeit scheint es so, als ob sich im Gemeinderat eine leichte Mehrheit für den Umbau der historischen Domäne gefunden hat.

Sonnefeld — Während der - im Vergleich zu Vorjahren - gut besuchten Bürgerversammlung in der Schulturnhalle war der Bürgerwille unüberhörbar: Mit dem knapp 4,5 Millionen teuren Umbauprojekt zu bewirtschafteten Veranstaltungs- und Eventräumen soll die Domänenhalle den historischen Mittelpunkt Sonnefelds aufwerten.
Bürgermeister Rainer Marr (CSU) verwies darauf, dass die Gebäude der früheren Staatsdomäne gegenwärtig noch vom Gemeindebauhof belegt sind. "Die Planungen für eine zweckmäßigere Nutzung sind über 30 Jahre alt", so Marr. Angebote aus 1977 sahen eine Halle auf der Domänenwiese vor. Ein Projekt, das aber nie umgesetzt wurde. In einer überarbeiteten Fassung ging man 1991 von einem Bauwerk mit integrierter Kegelbahn aus. Bei einem Gemeindeanteil von 5,2 Millionen sollte das Projekt (seinerzeit nicht verfügbare) sieben Millionen Mark kosten.
"Und 2012 haben wir immer noch keine Halle."
Als "heißes Thema" bezeichnete Architekt Harald Gasmann für sein Münchner Planungsbüro den Einbau von Veranstaltungsräumen. Ausführlich erläuterte er Möglichkeiten der Neugestaltung für eine Veranstaltungshalle mit Saal und Bühne, überdachtem Außenbereich und neu gestaltetem Umfeld - bis hin zum möglichen Open-Air-Kino. "Unsere Planung ist variabel genug, um den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die Räume leben mit ihrer Funktion", sagte Gasmann.

Förderung: Drei Millionen Euro

Kämmerer Heiko Lech ging auf die finanziellen Rahmenbedingungen ein: "Wir rechnen mit 0,66 Millionen Euro frei verwendbarem Haushaltsüberschuss." Die veranschlagten Kosten von 4,5 Millionen Euro für die Veranstaltungshalle und 0,85 Millionen Euro für den Neubau einer Bauhof-Kalthalle, werden aus verschiedenen Töpfen mit rund drei Millionen Euro gefördert. Daraus ergibt sich ein Eigenanteil von rund zwei Millionen Euro, der in den Haushaltsjahren 2013 und 2014 zu schultern wäre. Lech zeigte sich zuversichtlich, dass die Baumaßnahmen bei gleichbleibender Wirtschaftslage keine Kreditaufnahmen erfordern.
In der regen Diskussionsrunde zeigte sich Dieter Höhn, Vorsitzender des Feuerwehrvereins, vom Konzept überzeugt und forderte Auskunft über mögliche Veranstaltungen in der Halle. Horst Büchner, Vorstandsmitglied mehrerer Ortsvereine, meldete hingegen Bedenken für das Finanzierungskonzept an. Auf die unbefriedigende Situation, für größere Veranstaltungen immer wieder die Schulturnhalle bereithalten zu müssen, verwies Schulleiter Manfred Lege.
Künstlerin Helga Barop lobte die Initiative zur Belebung des kulturellen Lebens: "Das kann auch ein Ansporn für den Zuzug nach Sonnefeld werden."
Hannelore Förster, Vorsitzende des Marienvereins, fasste die Stimmung zusammen: "Sonnefeld sollte die einmalige Chance zu nutzen."

Volle Auslastung nicht möglich

"Eine volle Auslastung ist kaum zu erreichen", so der Bürgermeister in seinen Antworten "aber unsere jetzigen beschränkten Möglichkeiten werden enorm erweitert". Im denkmalgeschützten Ambiente haben die Architekten 300 Sitzplätze im Saal und weitere 120 Plätze für kleinere Veranstaltungen vorgesehen. Im Zeichen der historischen Verantwortung ist Sonnefeld bereit, auch entstehenden unwirtschaftlichen Aufwand zu tragen. Die überdurchschnittlichen Fördermittel aus dem Projekt "Aufbruch Bayern" wertete Marr als Anerkennung der Sonnefelder Aktivitäten durch die Regierung von Oberfranken.
Auf die Einwohnerentwicklung ging Geschäftsleiter Stefan Markus ein. 25 Eheschließungen, 29 Geburten und 46 Sterbefälle gingen im Berichtsjahr in die Statistik ein. Nach Wanderungsgewinn (221 Zuzüge/85 Abmeldungen) liegt die amtliche Einwohnerzahl bei 4998, wobei die großen Ortsteile Gestungshausen und Hassenberg Einwohnerverluste zu verzeichnen haben. Mit 50 Krippenplätzen liegt Sonnefeld über dem Durchschnitt in Bayern. Erforderliche Kostendeckung ziehe ab 2013 Gebührenerhöhungen im Bereich Abwasser nach sich.
Auf 2012 umgesetzte Hoch- und Tiefbaumaßnahmen ging Bauamtsleiter Herwig Lösch ein. Die Erneuerung von 1700 Meter Ortsverbindung Bieberbach - Oberwasungen ist mit Kurvenabflachungen und einer Million Euro Aufwand das teuerste Projekt. Die Arbeiten sind so weit fortgeschritten, dass noch vor Jahreswende mit der Verkehrsfreigabe zu rechnen sei.