Nach Jahren der Planung geht es jetzt mit dem Projekt "Annapark" in Rödental voran. In gut einem Jahr sollen die Bürger Lebensmittel, Drogeriebedarf und mehr an der Oeslauer Straße einkaufen können.
Schon seit 2008 sieht die Bauleitplanung der Stadt vor, dass auf einem Teil des ehemaligen Annawerks-Geländes (heute Saint Gobain) ein Einkaufszentrum entstehen soll. Nun werden die Pläne umgesetzt. Schon jetzt lässt die Ten Brinke Projektentwicklungs-GmbH die ersten Erdarbeiten vornehmen, wie am Mittwoch bei einem Pressegespräch informiert wurde.
Flaggschiff der neuen Bebauung wird ein Rewe-Markt sein. Alexander Pavlovic, bei der Rewe-Group für Expansion zuständig, stellte das Konzept vor. Die neue Generation der Rewe-Märkte wird als so genanntes "Green-Building" ausgeführt. Energieeffizienz, Grünstrom und Verzicht auf eine Heizung gehören dazu. Die äußere Erscheinung setzt auf Holz und Glas, um das nachhaltige Konzept darzustellen. Dass die Gebäude ohne eine Heizanlage auskommen, hat einen guten Grund.
"Wir haben aus Kühlung und Tiefkühlung so viel Abwärme, dass wir tatsächlich ohne extra Heizung auskommen", erklärt Pavlovic.
Rewe zieht um
Der Anbieter ist nicht neu in Rödental. Schon seit Jahren gibt es einen Rewe-Markt in Mönchröden. Doch mit 800 Quadratmetern Verkaufsfläche und einem separaten Getränkemarkt mit 400 Quadratmetern, ist er zu klein und entspricht nicht mehr den heutigen Vorstellungen des Unternehmens für einen effizient zu betreibenden Markt. Marktmanagerin Denise Kappenberger freut sich auf den Umzug. Sie will den neuen Markt mut 1900 Quadratmetern Verkaufsfläche als Franchisenehmerin betreiben. Die Mitarbeiter vom alten sollen auch am neuen Standort beschäftigt werden. "Möglicherweise wird auch noch aufgestockt", sagt Alexander Pavlovic.
Wert legt Rewe nach Pavlovics Worten darauf, regionale Produkte anbieten zu können.
Das setze eine gewisse Marktgröße voraus. "Es gibt ein Grundsortiment, das man bundesweit anbieten muss. Das muss erst mal rein. Nur wenn der Markt eine gewisse Größe hat, kann er dann noch eine größere Auswahl regionaler Produkte ins Sortiment nehmen", erklärt er. Im Markt am Annapark soll wieder ein Handwerksbäcker mit angesiedelt werden. Was weitere regionale Produkte angeht, dazu erklärt Pavlovic: "Kein Anbieter kann zu klein sein, um bei uns anbieten zu können." Eine Chance also, auch für Direktvermarkter aus der Region.
"Ein Leerstand ist natürlich immer eine Herausforderung", weiß Rödentals Bürgermeister Marco Steiner (FW). Doch sobald der Bau des neuen Marktes begonnen hat, will sich Rewe selbst um einen Nachmieter für den alten kümmern. "Wir lassen den Eigentümer da nicht allein", versichert Pavlovic.
Was in Mönchröden auf den Supermarkt folgen wird, steht aber noch völlig in den Sternen.
Zum Konzept an der Oeslauer Straße erklärt Heiko Schröppel von Ten Brinke: "Wir müssen rund 30.000 Kubikmeter auffüllen, um im Gelände weiter vom Ziegeleiweg abrücken zu können." Damit soll den Anliegern neben dem Grundstück entgegengekommen werden, die teilweise Bedenken haben, wegen des neuen Einkaufszentrums vor der Haustür.
Die mehr als 120 geplanten Parkplätze sollen in den Abmessungen drei mal fünf Meter groß werden. "Wir wollen das so, damit die Kunden auch mal zum Beispiel noch bequem ein Kind aus dem Kindersitz holen können, ohne das es zu eng wird zum Nebenfahrzeug", erklärt Pavlovic.
Rossmann und Bekleidungshaus
Neben Rewe wurde der Drogeriemarkt Rossmann für den Annapark gewonnen.
"Gerade, nachdem Schlecker aus der Innenstadt verschwunden ist, gibt es da eine Versorgungslücke", erklärt Marco Steiner. Die Stadt werde den Annapark möglichst gut an das Fußwegenetz anbinden. Gerade in Rödental Mitte gebe es viele Anwohner, die zu Fuß zum Einkaufen gehen möchten, so die Auffassung der Stadtplanung.
Ein weiterer Baustein im Angebot soll ein Bekleidungsgeschäft sein, das vor allem Angebote für Familien vorhält. Damit sind die größeren Verkaufsräume bereits alle vergeben. Zusätzlich stehen noch kleinere Räume zur Verfügung, die zum Beispiel von Dienstleistern angemietet werden könnten, so Schröppel.
Dafür sind noch keine Nutzer gefunden. Doch wichtig für die aus den Niederlanden stammende Projektentwicklungsgesellschaft ist es, bei Baubeginn, die großen Geschäftsflächen sicher vergeben zu haben.
Ten Brinke ist nach Schröppels Auskunft ein familiengeführtes Unternehmen mit rund 650 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von etwa 500 Millionen Euro.
In der Region ist Ten Brinke nicht neu. Das Unternehmen hat unter anderem einen Teil des ehemaligen Baur-Geländes in Burgkunstadt bereits neu bebaut.
Vielleicht sollte man einmal über einen PENNY-Markt nachdenken.
Warum werden meine Beiträge immer mit Verdacht auf Doppelpost gestrichen. Wenn das nicht aufhört, werde i
ch wieder zur "Neuen Presse" wechseln.
Vielleicht sollte man einmal über einen PENNY-Markt nachdenken
Nichts Aufregendes also, sondern mal wieder ein 0815-Gewerbegebiet. Ein REWE, der lediglich umzieht, ein Rossmann, den es nicht weit entfernt - auf der Lauterer Höhe - auch schon gibt und ein unspektakulärer Textilhändler.
Das Admira-Center im Rödentaler Westen war ja genauso enttäuschend. Versprochen wurde vorher u.a. eine Disco, am Ende kamen dann Läden wie KiK, Tedi, eine Norma (die lediglich von der gegenüberliegenden Straßenseite umgezogen ist) oder auch eine Spielothek...
Ich bin schon gespannt, was aus der alten Rödentaler Media-Markt-Immobilie wird, wenn dieser in wenigen Wochen endlich an einen deutlich sinnvolleren Standort, nämlich nach Coburg auf die Lauterer Höhe, umzieht.
Es geht ja auch nicht darum ein möglichst umfangreiches Gewerbegebiet zu bauen, sondern die Innenstadt mit dem Notwendigsten zu versorgen, wie hier mit einem Supermarkt und einem Drogeriemarkt, den man vor allem auch zu Fuß erreichen kann. Kleinstädte, wie Rödental haben keine vielfältigen Einkaufmöglichkeiten in der Innenstadt, wie sie in Coburg vorhanden sind. Hier gibt es nur riesige Gewerbegebiete auf der grünen Wiese am Rande der Stadt, die man eigentlich nur mit dem Auto erreichen kann, wenn man nicht unbedingt eine halbe Stunde laufen will. Es gibt z.B. aber auch Menschen die nicht immer nach Oeslau-West oder auf die Lauterer Höhe zum Einkaufen fahren wollen oder es auch gar nicht können. Daher begrüße ich dieses Bauvorhaben.
"Kleinstädte, wie Rödental haben keine vielfältigen Einkaufmöglichkeiten in der Innenstadt, wie sie in Coburg vorhanden sind."
Rödental ist doch selbst (mit) schuld!? Man hat großzügig Gewerbeflächen im Rödentaler Westen ausgewiesen, und zwar möglichst nah an Coburg, um dort Kaufkraft abzuschöpfen - denn Händler wie Dehner oder Media Märkt hätten sich wohl eher weniger in einer solch provinziellen Kleinstadt niedergelassen, wenn Coburg nicht nebenan wäre. Das Ende vom Lied war dann, dass die "Innenstadt" Rödentals noch mehr ausgeblutet ist. Deichmann war ja vorher beispielsweise absolut zentral lokalisiert und ist dann auch an den Rödentaler Stadtrand umgezogen.
Leider entwickelt sich aber die Rödentaler "Wellblech-City" wohl nicht ganz so wie erhofft. Die einst versprochene Disco als Anziehungsfaktor für junge Leute sucht man vergeblich, dafür gibt es nun Billig-Händler wie KiK und Tedi. Manche Märkte schließen ganz (Toy Factory), andere ziehen gleich nach Coburg um (Media Markt), nachdem dort ja endlich vernünftige Gewerbeflächen zur Verfügung stehen.
Ich persönlich vermute, es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch andere Filialisten nachziehen und ihre Läden aus Rödental weg verlagern. Die Lauterer Höhe in Coburg - auf die ja nun auch Media Markt umzieht - ist ein deutlich attraktiveres Gewerbegebiet als der Rödentaler Westen!
Viele Märkte hätten sich wohl gleich von Anfang an lieber in Coburg als in Rödental niedergelassen, aber das war ja aufgrund des Bürgerentscheids von 2000 nicht möglich.