Die IHK zu Coburg pocht nicht mehr darauf, den Bahn-Lückenschluss zwischen Bayern und Thüringen durch das Lautertal zu verwirklichen. IHK-Präsident Friedrich Herdan hat am Mittwoch überraschend seine Bereitschaft signalisiert, auch mit einem Lückenschluss über Bad Rodach leben zu können.
Überraschende Wende über die Diskussion zum Bahn-Lückenschluss Richtung Thüringen: Der Coburger IHK-Präsident Friedrich Herdan ist gestern bei einem gemeinsamen Pressegespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Hans Michelbach (CSU) von seiner bisherigen Kernforderung abgerückt, den Raum Südthüringen mittels einer Trasse durch das Lautertal an den Coburger Bahnhof anzubinden. "Die IHK wird sich nicht sperren, wenn sich die Stadt und der Landkreis auf eine andere Strecke einigen", versicherte Herdan im "Münchner Hofbräu".
Hintergrund dieses Meinungswandels ist der Bundesverkehrswegeplan, der im kommenden Jahr von der großen Koalition fortgeschrieben wird. Denn bei diesem ist klar: Nur Strecken, die dabei in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplanes aufgenommen werden, haben eine Chance, verwirklicht zu werden.
Hans Michelbach stellte klar, dass das Coburger Land nur Chancen auf einen Lückenschluss hat, wenn sich die Region auf eine Trasse einigt und diese dem Bundesverkehrsministerium zur Verwirklichung vorschlägt: "So lange zwei Linien im Raum stehen, kommen wir nicht in Frage."
Im Verbund mit seiner neuen Kompromissbereitschaft erhöht Herdan aber auch den Druck auf die Kommunalpolitik. "Eigentlich müssten wir schon morgen entscheiden", sagte der IHK-Präsident. Als Grundlage für die weiteren Pläne könnte dabei ein Gutachten über das Passagier-Potenzial eines ICE-Halts in Coburg dienen. Herdan will dieses in Auftrag geben und zieht dabei den Kreis der in Frage kommenden Partner weit - bis in Teile des Landkreises Bayreuth und ins südthüringische Bad Salzungen.
Ist doch ne klasse Idee!
Wir bauen in Coburg noch einen Bahnhof, etwas weiter südlicher wie der Alte, und schon können die Manager von Brose direkt mit dem Zug nach Neida fahren. Eine kleine Einschleifung zum Flugplatz wird schon noch drin sein
Der jetzt kompromissbereite Herr Herdan erhöht den Druck auf die Kommunalpolitik...
Er kann jetzt auch mit einem Lückenschluss über Bad Rodach leben... (obwohl er es nicht muss!)
Er will jetzt ein Gutachten über das Passagier-Potenzial in Auftrag geben...(dann bitte auch gleich zum Verkehrslandeplatz Neida-Wiesenfeld!)
Achtung: "Eigentlich müssten wir schon morgen entscheiden" - also, liebe Kommunalpolitiker: Nicht nachdenken, denn dafür ist scheinbar keine Zeit. Ungefähr so wie 2010, als der Kreistag den Bau des Millionengrabes Verkehrslandeplatz befürwortet hat.
hätte man als (Kommunal-) Politiker spätestens seit 1990 nachdenken sollen!
Als einziger gehandelt hat der Bürgermeister von Lautertal - indem er Häuser auf die ehemalige Strecke bauen lies! Meines Erachtens sollte man seiner Gemeinde die Buslinien nach Coburg auch noch streichen, denn offensichtlich ist man dort ja der Meinung ohne ÖPNV auszukommen.