Bad Rodacher Rettungswache ab Herbst besetzt

2 Min
Lehr-Rettungsassistent Thomas Vollrath (links) und Rettungssanitäter Sebastian Sonnauer sind derzeit nur tagsüber mit ihrem Rettungswagen in Bad Rodach präsent. Bis zum Herbst soll der Stellplatz in eine rund um die Uhr besetzte Rettungswache verwandelt werden. Foto: Steffi Karl
Lehr-Rettungsassistent Thomas Vollrath (links) und Rettungssanitäter Sebastian Sonnauer sind derzeit nur tagsüber mit ihrem Rettungswagen in Bad Rodach präsent. Bis zum Herbst soll der Stellplatz in eine rund um die Uhr besetzte Rettungswache verwandelt werden. Foto: Steffi Karl

Die neuen Strukturen für die Rettungswache in Bad Rodach sind durchgewunken. Bis zum Herbst dürfte sie eine Rettungswache ihren Dienst aufnehmen.

Die Aufstufung des nur tagsüber besetzten Rettungswagen-Stellplatzes in Bad Rodach zu einer täglich rund um die Uhr besetzten Rettungswache ist in trockenen Tüchern. Am Mittwoch hat der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung beschlossen, die in einem Gutachten (Titel: "Trust") vorgeschlagenen neuen Strukturen für den Rettungsdienst in den Landkreis Coburg, Kronach und Lichtenfels umzusetzen.


Wohin kommt die Rettungswache "Coburg-Süd"?



Dazu gehören die Rettungswache Bad Rodach und die neue Rettungswache "Coburg-Süd" als Ergänzung zur bereits bestehenden Rettungswache in der Coburger Sally-Ehrlich-Straße.


Erhebliche Verbesserung


Landrat Michael Busch (SPD), zugleich Vorsitzender des für die drei Landkreise zuständigen Zweckverbandes für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung, nahm die Vorschläge des "Trust"-Gutachtens mit Zufriedenheit auf: "Das ist eine erhebliche Verbesserung der Situation für den Landkreis."


Neue Rettungswache in Bad Rodach


Allerdings war der Weg bis zum Beschluss steinig. Ursprünglich war im "Trust"-Gutachten sogar noch von einer Rettungswache im Bereich der Lauterer Höhe die Rede - ein Vorschlag, der allerdings auf Drängen der Coburger Zweckverbandsräte wieder gestrichen wurde. Dafür kam die Rettungswache in Bad Rodach neu.
"Umgehend", heißt es im Beschluss am Mittwoch, sollen nun die neuen Rettungswachen im Landkreis Coburg eingerichtet werden.


Zwei Jahre Probebetrieb


Doch infranken.de gegenüber drückte Michael Busch ein bisschen auf die Bremse. Gerade was die neue Rettungswache "Coburg-Süd" betreffe, werde es keinen Schnellschuss geben. "Wir müssen wegen der Ausschreibung noch hart mit dem Innenministerium verhandeln", sagte Busch. Derzeit sieht es so aus, als ob "Coburg-Süd" erst einmal in einen zweijährigen Probebetrieb gehen wird. Vom Standort her hat sich an der schon im Herbst festgelegten Formulierung nichts geändert. Man strebe "den Raum Ahorn" an, sagte der Zweckverbandsvorsitzende.


Schneller könnte es dagegen in Bad Rodach gehen. Michael Busch zeigte sich optimistisch zeigte, dass es dort mit der Aufstockung sogar "relativ schnell" gehen könnte. Und was heißt relativ schnell? Michael Busch: "Ich hoffe, dass wir die Sache bis zum Herbst umsetzen können."


Ärger im Landkreis Lichtenfels


Nicht ohne Stress verliefen dagegen die Veränderungen für den Landkreis Lichtenfels. Dort hatte sich Landrat Christian Meißner (CSU) im Auftrag seines Kreistages bis zuletzt dagegen gewehrt, dass die derzeit in Burgkunstadt beheimatete Rettungswache aufgelöst wird.


Deswegen fuhr Meißner vor einigen Tagen sogar noch einmal nach München, um persönlich mit den Vertretern der Krankenkassen (die die Kosten für den Rettungsdienst tragen) zu verhandeln. Sein Ziel: Erhalt der Rettungswache Burgkunstadt und die Gründung eines neuen Stellplatzes (tagsüber besetzt) im Probebetrieb für Zettlitz.


Keine Unterstützung bekommen


Aber Meißner stieß in München auch bei der dritten Verhandlungsrunde auf taube Ohren. "Auf gut fränkisch: Ich konnte meinen Kopf nicht durchsetzen", sagte der Lichtenfelser Landrat. Einen Seitenhieb auf seinen Coburger Kollegen, Michael Busch, und den Zweckverbands-Geschäftsführer, Wolfgang Simon, wollte sich Meißner bei der Verbandssitzung dann doch nicht verkneifen: "Wir haben hier nicht die notwendige Unterstützung bekommen."

Das wiederum wollte Michael Busch nicht auf sich sitzen lassen. Klar, es gebe unterschiedliche Sichtweisen, sagte Busch. Aber er als Zweckverbandsvorsitzender habe eben die fachliche Seite sehen müssen - und da sei für ihn die Entscheidung klar: "Die Umsetzung des Trust-Gutachtens ist für den Bereich des gesamten Zweckverbandes eine Verbesserung." Und einen kleinen Verhandlungserfolg gab es ja auch noch: Der in Burgkunstadt stationierte Notarzt wird bleiben und rund um die Uhr von dort zu den Einsätzen fahren. Unterstützt wird er dabei von den durchgehend besetzten Rettungswachen in Weismain und Zettlitz.


Biedefeld schaut genau hin

Die SPD-Landtagsabgeordnete Susann Biedefeld - die wie Christian Meißner gegen die Umsetzung des "Trust"-Gutachtens stimmte - kündigte an, gerade die Zettlitzer Einsatzzahlen "sehr kritisch" im Auge zu behalten.
Das sei richtig, stimmte ihr Busch zu. Aber er sagte auch: "Wenn wir feststellen, dass es mit den neuen Strukturen Probleme gibt, dann müssen wir sowieso einschreiten."