Auf der Bundesstraße 4 läuft der Verkehr seit Dienstag fast wieder normal, sämtliche Zufahrten sind frei. Bis Ende Oktober soll dann auch die Mittelleitplanke stehen und die Fahrbahnmarkierung komplett sein.
Jetzt, nach anderthalb Jahren unglücksfreier Bauzeit auf der Bundesstraße 4, musste Jürgen Woll zu einer Wortneuschöpfung greifen, um den Verlauf der größten Straßenbaustelle des Coburger Landes zusammenfassen. "Top-gut" gelaufen, sagte der Leiter der Kronacher Servicestelle des Staatlichen Bauamtes Bamberg, sei das im Herbst 2013 begonnene Projekt der "Oberbauerunerung südlich Coburg". Jetzt steht das Millionenprojekt unmittelbar vor dem Abschluss.
Sämtliche Zu- und Auffahrten wieder freigegeben
Seit Dienstag läuft der Verkehr wieder "wie gehabt", beschrieb es Woll. Das heißt: Sämtliche Zu- und Auffahrten sind wieder für den Verkehr freigegeben. Die Verbindung von der Bundesstraße 303 (von Ebersdorf kommend Richtung Coburg) und die Creidlitzer Auffahrt auf die B 4 waren die letzten beiden Teilstücke, die gesperrt blieben. Ein bisschen müssen sich die Autofahrer allerdings noch gedulden, bis sie im wahrsten Sinne des Wortes "freie Fahrt" haben, denn noch gut zwei Wochen wird der Verkehr in beiden Fahrtrichtungen nur einspurig geführt.
Zwei Monate vor der Zeit
"Nächste Woche werden noch auf einem größeren Abschnitt die Mittelleitplanken aufgestellt", begründete Harald Schnappauf vom Staatlichen Bauamt die letzten Behinderungen. Zudem müssen noch eine Baubühne an der Niederfüllbacher Brücke entfernt und letzte Markierungsstreifen auf die Fahrbahn aufgebracht werden. Alles in allem: "Ende Oktober dürften wir fertig sein", versicherte Schnappauf. Das wären dann gut zwei Monate eher, als bei Beginn der Arbeit geschätzt wurde. Manchmal war das gesamte Projekt aber schon eine Gratwanderung, sagte Schnappauf. Als zum Beispiel wegen der Munitionsfunde unter der Meschenbacher "Eselsbrücke" über zwei Wochen lang teilweise überhaupt kein Auto auf der Bundesstraße fahren durfte, hat der für den Landkreis Coburg zuständige Bauleiter "schon ganz schön geschwitzt".
Gerade noch rechtzeitig sei die Munitionsräumung abgeschlossen worden - "sonst hätten wir weder den Zeitplan, noch die Baukosten einhalten können", ergänzte Jürgen Woll. 4,7 Millionen Euro wird das Staatliche Bauamt am Ende für die Sanierung bezahlen. Laut Harald Schnappauf war dies dann eines der größten Sanierungsprojekte, dass die Kronacher Servicestelle jemals auf den Weg gebracht hat.
Hier draufgezahlt, dort gespart
Dass dabei die beiden Brücken bei Niederfüllbach und Creidlitz in einem deutlich schlechteren Zustand als ursprünglich geplant waren, sprengte den Kostenrahmen nach Angaben von Jürgen Woll nicht. Bei derart großen Projekten sei es meist so, dass sich solche negativen Überraschungen ausgleichen, weil an anderer Stelle unerhoffte Einsparungen auftauchen.
Jürgen Woll geht jetzt davon aus, dass die Autofahrer auf der B 4 im Coburger Land erst einmal lange Zeit Ruhe vor Baustellen haben werden. Nach dem heutigen Stand der Technik gehe das Staatliche Bauamt davon aus, dass der Straßenbelag mindestens 20 Jahre halten wird. Bei den Brückenbauwerken wird sogar mit bis zu 40 Jahren Lebensdauer gerechnet. Wobei ein paar Fragezeichen, in diesem Punkt musste Woll einschränken, noch bleiben: "Man kann schwer vorhersehen, wie sich die Belastung durch Umwelteinflüsse sowie das Verkehrsaufkommen entwickeln."
B 4: Die "100" gilt
Begrenzung Trotz zweier baulich getrennter Fahrstreifen haben die Straßenverkehrsbehörden die Entscheidung getroffen, dass auf der neu sanierten Bundesstraße 4 durchgängig ein Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde gelten wird. Timo Sommerluksch von Coburger Landratsamt begründete diese Entscheidung: "Die Zahl der Unfälle an den vielen Auffahrten hat zur einhelligen Meinung geführt, dass alles schneller als 100 keinen Sinn macht."
... Eingriff in die Menschenrechte des teutschen Premium-Autlers. Man stelle sich vor: Da fährt einer die 70 km/h durch; der braucht für die 750 m zirka 37 Sekunden; nun kommt der teutsche Premium-Autler, der ab Ende 70 hypothetisch SOFORT mit 100 km/h weiterfährt und dieselbe Strecke mithin in unglaublichen 27 Sekunden zurücklegt. Das ist doch eine entscheidende, durch nichts zu erstzende Steigerung der Lebensqualität. Das kann man den Leuten doch nicht nehmen! Zehn Sekunden! Man muß sich das mal bildlich vorstellen. ZEHN SEKUNDEN nimmt der dem Dödel ab, der ohne verbrauchsintensives Beschleunigen die 750 Meter einfach mit 70 durchtrödelt. Allerdings sind das eben doch hypothetische zehn Sekunden. Denn von den 70 muß man ja auf 100 beschleunigen, was auch sportlichst im dritten Gang die zehn Sekunden Vorsprung auf vielleicht sieben oder acht schrumpfen läßt. Egal! Wat mutt, dat mutt!
Wie Montesquieu sagte: "Nie kommt ein Mensch aus Vernunft zur Vernunft."
Haben Sie Ihre Tabletten heute noch nicht genommen?
Wer zwingen will die Zeit, den wird sie selber zwingen;
Wer sie gewähren lässt, dem wird sie Rosen bringen.
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit, daß Sie auch nur die leiseste Ahnung haben, was damit gemeint sein könnte, eher von vernachlässigbarer Dimension sein dürfte ...
Haben Sie denn immer noch nicht bemerkt, dass Ihre Beiträge auch durch die bei Google recherchierten Zitate kein bisschen klüger wirken?
Wer sich nicht mehr bewegt, spürt seine Ketten nicht .