B4: Sanierung im Rekordtempo

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Hin und her: Weil die Brücke für den Abzweig auf die Bundesstraße 303 nach Schweinfurt (rechts) saniert wird, ändert das Straßenbauamt von heute an die Verkehrsführung auf der Bundesstraße 4 südlich von Coburg.
Hin und her: Weil die Brücke für den Abzweig auf die Bundesstraße 303 nach Schweinfurt (rechts) saniert wird, ändert das Straßenbauamt von heute an die Verkehrsführung auf der Bundesstraße 4 südlich von Coburg.
 
 
 
 
 
 

Der Abschnitt südlich von Coburg wird bereits im Herbst fertig. Es gibt aber wieder neue Umleitungen.

Das ist eine Nachricht, die man auf Baustelle nicht oft hört. "Wir können erheblich schneller fertig werden als es ursprünglich geplant war", sagte Oberbauleiter Harald Fischer von der Firma Rädlinger gestern bei einem Pressegespräch auf der Baustelle zur Sanierung der Bundesstraße 4 südlich von Coburg. Fischers Optimismus heißt aber nicht, dass die Autofahrer nicht noch ein bisschen Geduld brauchen werden. Jetzt wird der Verkehr auf der Bundesstraße nämlich schon wieder umgeleitet.

Dieses Mal betrifft es den Abfahrts-Ast von der Bundesstraße 4 auf die Bundesstraße 303. Weil dort die Brücke in Fahrtrichtung Schweinfurt grundlegend saniert und mit einem neuen Geländer versehen wird, geht es erst einmal eine Zeit lang in Richtung Schweinfurt gar nichts. Genauer: "Laut Plan bis zum 10. Juni", erklärte Harald Schnappauf von der Servicestelle Kronach das Staatlichen Bauamtes im Bamberg. Während dieser Zeit müssen die Autofahrer neue Umwege fahren: Wer von Süden kommt, muss eine Schleife über den Coburger Süd-Kreis und auf der Gegenfahrbahn wieder zurück drehen; aus Schweinfurt kommend steht die Zusatz-Runde an der Creidlitzer Ausfahrt an.

Je südlicher, desto besser

Die schwierigste Phase der Großbaustelle (Gesamtkosten: rund vier Millionen Euro) ist nach Einschätzung der Fachleute vom Straßenbau auf jeden Fall vorbei. "Je weiter wir in Richtung Süden kommen, desto leichter tun wir uns", sagte der Diplom-Ingenieur Harald Fischer. Freilich werde es jetzt für die Verkehrsteilnehmer in Richtung Schweinfurt ein bisschen kompliziert, dafür fällt das Stop-Schild von der Coburger Süd-Zufahrt auf die B 4 weg. Dieses hatte sich in den vergangenen Wochen immer wieder zur Geduldsprobe für die Autofahrer entwickelt, weil sich dort im Feierabendverkehr schnell Staus bildeten..

Jetzt gibt es eigentlich nur noch ein Sorgenkind: die Brücke über die B 4 bei Niederfüllbach. "Dort sind die Schäden deutlich massiver als erwartet", erklärte Harald Schnappauf. Weil auch Teile der Spannbeton-Konstruktion angegriffen sind, muss die Ebensfelder Baufirma Raab (als Subunternehmer von Rädlinger) deutlich mehr Teile der Brücke abbrechen und dadurch erheblich länger für die Sanierung brauchen. Wie lange - das können derzeit weder Schnappauf noch der Kronacher Amtsleiter Jürgen Woll abschätzen. "Die Schäden sind so groß, da hätte sich fast eine neue Brücke gelohnt", rechnete Woll jedenfalls vor. "Einige Wochen Verzögerung" - zu mehr wollte sich das Team vom Straßenbauamt zum Bauzeitplan der Brückensanierung nicht überreden lassen. Aber klar ist auch: Den jetzt deutlich verkürzten Gesamt-Zeitplan werden die Probleme bei Niederfüllbach nicht beeinflussen.

Oberbauleiter Harald Fischer verwies allerdings auch gleich darauf, dass die derzeit mit Holz verschalte Niederfüllbacher Brücke auf keinen Fall als "Pfusch am Bau" einzustufen ist. Das Bauwerk, das in den 60-er Jahren erricht und 1983 noch einmal umgebaut wurde, sei eben "entsprechend der damaligen Technik" errichtet worden. Und die sei für die Belastungen der heutigen Zeit einfach nicht mehr ausreichend. Nach der Sanierung, versicherte Harald Schnappauf, wird das Straßenbauamt aber dann wenigstens noch einmal 30 Jahre Ruhe beim Unterhalt haben.