B4: Es wird eng vor Coburg! Ein Jahr lang!

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Die Coburger Südzufahrt aus Fahrtrichtung Bamberg wird in etwa zwei Wochen für den Verkehr gesperrt. Foto: Berthold Köhler
Die Coburger Südzufahrt aus Fahrtrichtung Bamberg wird in etwa zwei Wochen für den Verkehr gesperrt. Foto: Berthold Köhler
Die Mittelstreifen vor Coburger verschwinden.
Die Mittelstreifen vor Coburger verschwinden.
 
Noch rollt der Verkehr problemlos auf der Bundesstraße 4. Ab November könnte dies anders werden,
Noch rollt der Verkehr problemlos auf der Bundesstraße 4. Ab November könnte dies anders werden,
 
Die Umleitungsempfehlung des Staatlichen Bauamtes Bamberg für die Zeit, wenn die Südzufahrt gesperrt ist.
Die Umleitungsempfehlung des Staatlichen Bauamtes Bamberg für die Zeit, wenn die Südzufahrt gesperrt ist.
 

Die Bundesstraße 4 als wichtigste Landstraßen-Verkehrsverbindung von Coburg in Richtung Süden (Bamberg) wird auf einer Länge von rund drei Kilometern komplett saniert. Rund vier Millionen Euro kostet die "Runderneuerung" der Straße. Ein Projekt, das gerade von Berufspendlern starke Nerven verlangen wird.

Die derzeit laufenden Bauarbeiten auf dem Mittelstreifen der Bundesstraße 4 südlich von Coburg sind nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die Autofahrer ab der zweiten Novemberwoche erwartet. Dann wird die B 4, die Straßenbau-Sachgebietsleiter Andreas Eisgruber (Straßenbauamt Bamberg) als "Coburger Hauptverkehrsader in Richtig Süden" bezeichnet, zur Großbaustelle. Ein Jahr lang, mit jeder Menge Sperrungen und Umleitungen.

Los geht es also Mitte November. Dann beginnt der erste von insgesamt acht Abschnitten, in denen die Bundesstraße bis Ende 2014 von Grund auf erneuert wird. Also wird nicht nur der Straßenbelag neu, sondern auch die Einrichtungen zur Verkehrssicherung (Leitplanken) und die drei großen Brücken an den Ausfahrten zur B303, nach Creidlitz und bei Niederfüllbach. "Dafür brauchen wird rund vier Millionen Euro", rechnete Andreas Eisgruber gestern bei der Vorstellung des Bauzeitplans vor. So wird die B4 zu einem dicken Brocken für das Staatliche Bauamt, das für seinen Dienstbereich insgesamt nur sieben Millionen Euro pro Jahr für den Unterhalt von Bundesstraßen zur Verfügung hat. Aber vielleicht wird es ja demnächst ein bisschen mehr, hofft Eisgruber: "Die neue Bundesregierung will ja vielleicht mehr Wert auf den Straßenunterhalt legen."

In den vergangenen Wochen saßen Harald Schnappauf und seine Kollegen der Kronacher Servicestelle im Staatlichen Bauamt immer wieder an den Plänen für den Bau und das Umleitungskonzept. Und trotz aller Mühe gibt sich der für den Landkreis Coburg zuständige Bauleiter keinen großen Illusionen hin: "Es wird hier und dort zwicken." Besonders dann, wenn einzelne Auf- und Abfahrten der Bundesstraße gesperrt werden müssen. Mitte November betrifft dies zum Beispiel rund zwei Wochen lang die Coburger Süd-Zufahrt. Dann müssen die Autofahrer der Umleitungs-Empfehlung Richtung Frankenbrücke (und von dort aus auf der Bamberger Straße zurück) folgen. 14 Tage später erfolgt das gleiche Spiel dann in Gegenrichtung - wenn die Zufahrt von "Coburg-Süd" auf die Bundesstraße dicht ist.

Eine Spur ist immer frei

Während der gesamten Bauzeit fließen kann der Verkehr dagegen auf der Bundesstraße 4 - sowohl Richtung Norden als auch Richtung Süden. Aber es wird eng: Weil pro Bauabschnitt immer ein Teil der zweispurigen Fahrbahn gesperrt wird, müssen sich die Autofahrer also immer eine Spur der Bundesstraße teilen. Dabei wandert die Baustelle Schritt für Schritt in Richtung Süden - bis sie im Sommer 2014 dann am "Niederfüllbacher Kreuz" der Bundesstraßen 4 und 303 angekommen sein wird. "Da wird es mit den Umleitungen am schwierigsten", weiß Schnappaufs Amtskollege Günter Engelhardt. Aber bis dahin ist es ja noch eine Weile...

Das Staatliche Bauamt und die mit der B 4-Sanierung beauftragte Firma haben jetzt erst einmal die Bauabschnitte I und II im Sinn. "Bis zwei Tage vor Weihnachten ist auf dem Bau Sommerzeit", ist Andreas Eisgruber optimistisch, dass die Witterung den Arbeiten am ersten Doppel-Abschnitt keinen Strich durch die Rechnung macht. Die Winterpause auf der Baustelle ist dann bis Anfang/Mitte März eingeplant. Wobei die Firmen im Straßenbau in der heutigen Zeit so flexibel aufgestellt sind, dass sie bei frostfreien Phasen auch deutlich früher wieder auf der Baustelle erscheinen können.

Zahlen, Daten, Fakten

Kosten Insgesamt kostet die Maßnahme vier Millionen Euro, alleine rund 600.000 Euro kostet es, die Brücken an der Straße zu renovieren.

Hintergrund Nach 30 Jahren stärkster Belastung ist die Bundesstraße zwischen Niederfüllbach und Coburg so geschädigt, dass eine Sanierung unumgänglich ist. Der Abschnitt zwischen Untersiemau und Niederfüllbach wurde bereits vor drei Jahren erneuert. Auf dem Abschnitt zwischen den Anschlussstellen bei Niederfüllbach und Richtung Ahorn (B 303) werden täglich bis zu 35.000 Fahrzeuge gezählt.

Zahlen Die Gesamt-Baulänge beträgt 2770 Meter, die Verbindungsrampen und Anschlüsse sind 1930 Meter lang. Die Gesamtfläche der vorgesehenen Asphaltarbeiten umfasst 80.000 Quadratmeter.