Die Autofahrer auf der Bundesstraße 303 zwischen Coburg und Schweinfurt müssen sich ab Montag auf Behinderungen einstellen. Weil auf Höhe von Dietersdorf (Stadt Seßlach, Kreis Coburg) die Straße eine neue Asphalt-Deckschicht bekommt, müssen die Autofahrer drei Wochen lang eine Umleitung nehmen.
Mit im Schnitt 6234 Fahrzeugen pro Tag ist die Bundesstraße 303 zwischen Coburg und Schweinfurt eine der am stärksten befahrenen Straßen in der Region. Ab dem kommenden Montag müssen sich die Autofahrer auf dieser wichtigen Ost-West-Verbindung auf erhebliche Behinderungen einstellen: Dann wird die Straße zwischen dem Brückenbauwerk bei Dietersdorf und der Abzweigung nach Muggenbach komplett für den Verkehr gesperrt. "Wir gehen davon aus, dass die Sperrung am 24. Oktober wieder aufgehoben wird", teilte Harald Schnappauf von der Kronacher Servicestelle des Staatlichen Bauamtes Bamberg gestern bei einer Vorbesprechung zum Ablauf der Baumaßnahme mit.
Warum die Autofahrer mit einer Vollsperrung und einer, insbesondere in Fahrtrichtung Coburg, weiträumigen Umleitung vorlieb müssen, hat überwiegend technische Gründe. Und bringt letzten Endes auch Vorteile mit sich. "Bei einer jeweils halbseitigen Sperrung hätten wir sechs Wochen Bauzeit veranschlagen müssen", teilte Harald Fischer (Oberbauleiter bei der Firma Rädlinger) mit. So aber werden drei Wochen ausreichen.
Weiteres Argument: Durch die Vollsperrung (die in den ursprünglichen Plänen vom Frühjahr nicht vorgesehen war) ist die Baufirma in der Lage, die Asphalt-Deckschicht über die gesamte Straßenbreite hinweg zu ziehen. "So gibt es auch keine Mittelnaht zwischen den Fahrbahnen. Die ist immer eine Schwachstelle beim Straßenbau", erklärte Fischer.
Die Bauarbeiten auf der Bundesstraße 303 laufen schon länger - seit einem guten halben Jahr. In dieser Zeit wurden die Brücke über die Rodach und eine Flutbrücke nur ein paar Meter daneben komplett saniert. "Das hat ein bisschen mehr Zeit gebraucht als wir gedacht hatten, weil die Schäden an den Brücken doch recht massiv waren", erklärte Harald Schnappauf. In den kommenden drei Wochen - wenn das Wetter keine negativen Überraschungen präsentiert - geht es nun darum, die neue Asphalt-Deckschicht aufzuziehen und die Sicherungstechnik (Pfosten, Leitplanken) zu erneuern.
Umleitung über die Dörfer Während die Autofahrer in Richtung Schweinfurt durch Dietersdorf und über einen Flurweg ausweichen müssen, führt die Umleitung in Richtung Coburg über Unterelldorf und Seßlach zur Auffahrt nach Dietersdorf. "Da es sich hier um eine Kreisstraße handelt, habe ich keine Bedenken", sagte Ulrich Bosecker, Verkehrs-Fachmann bei der Coburger Polizeiinspektion. Der einzige kritische Punkt ist dabei die Unterelldorfer Ortsdurchfahrt, wo der Landkreis an einer Engstelle und verkehrsabhängige Ampel errichtet hat. "Die funktioniert reibungslos, auch wenn einmal etwas mehr Verkehr sein sollte", versicherte Timo Sommerluksch vom Coburger Landratsamt.
Rund anderthalb Millionen Euro kostet der Bauabschnitt, der jetzt in Angriff genommen wird. Teil II - zwischen Neundorf und der Dietersdorf Staatsstraßen-Brücke - folgt dann vermutlich im kommenden Jahr. Jürgen Woll (Leiter der Kronacher Servicestelle) erklärte, warum nicht die gleich die Ganze Strecke gemacht wurde: "Wir haben nicht genügend Geld zur Verfügung."
Vier Millionen in den Landkreis Coburg Rund vier Millionen Euro fließen schließlich in diesem Jahr schon in Bundesstraßen-Projekte im Landkreis Coburg - irgendwann wird dann eben auch mal das Geld knapp. Ob nächstes Jahr bei Dietersdorf sicher weitergebaut wird, wollte Woll nicht zusagen. Die Entscheidung hängt vom finanziellen Gesamtbudget ab, das dem Staatlichen Bauamt zur Verfügung steht.