Weil die Brücke über den Füllbach ersetzt werden muss, müssen die Autofahrer vermutlich sechs Wochen lang eine Umleitung in Kauf nehmen. Bei Roth am Forst entsteht dann auch eine neue Brücke für den landwirtschaftlichen Verkehr.
Nach den das komplette vergangene Jahr laufenden Bauarbeiten auf der Bundesstraße 4 südlich von Coburg müssen sich die Verkehrsteilnehmer heuer auf die nächste Baustelle einstellen. Weil die Brücke über den Füllbach zwischen Roth und Grub am Forst nach Einschätzung des Staatlichen Bauamtes Bamberg in einem "ungenügenden Zustand" ist, wird sie abgerissen und durch zwei Wellenstahl-Durchlässe ersetzt. "Dabei kommen wir um eine Vollsperrung der B303 nicht herum", erklärte Jürgen Woll (Leiter der Kronacher Servicestelle des Staatlichen Bauamtes) auf Nachfrage.
Los geht es, entsprechende Witterung vorausgesetzt, nach bereits Anfang des Jahres erfolgter Ausschreibung voraussichtlich schon im März. Da wird es aber noch keine großen Behinderungen für die Verkehrsteilnehmer geben - wohl aber ein für alle Autofahrer deutlich sichtbares neues Bauwerk. Der erste Schritt wird nämlich der Neubau einer Brücke über die Bundesstraße auf Höhe des Betonmischwerkes sein. "Der Feldweg unter der Straße entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen", sagt Woll und nennt dazu Zahlen. Sowohl die Durchfahrtshöhe (3,40 statt 4,50) als auch die Wegbreite (3 statt 4,50 Meter) liegen weit unter dem, was landwirtschaftliche Fahrzeug heute benötigen.
Diese Bitte war nicht neu
Deshalb sei von den örtlichen Landwirten schon mehrfach die Bitte gekommen, dieses Problem zu lösen. Weil aber die Lage der Straße keine höhere Unterführung möglich macht, hat sich das Staatliche Bauamt für den Neubau einer Fertigteil-Brücke über die B303 hinweg entschieden . Der Verkehr auf der Bundesstraße, die mit fast 9000 Fahrzeugen täglich zu den am stärksten befahrenen Straßen der Region zählt, wird durch den Brückenbau kaum beeinflusst. "Ein Tag Vollsperrung", erklärt Woll, "dürfte da genügen".
Ein bisschen anders wird es dann im September/Oktober, wenn die alte Füllbachbrücke abgerissen und durch zwei Wellenstahl-Durchlässe ersetzt wird. Für diese Phase rechnet das Staatliche Bauamt, dass die B303 für sechs Wochen komplett dicht ist. Recht glücklich sind die Straßenbauer mit dieser Tatsache nicht, schließlich ist die Bundesstraße eine wichtige Umleitung, wenn denn die nahe Autobahn 73 einmal gesperrt werden müsste. Dennoch fiel die Entscheidung für eine Vollsperrung, weil eine Umfahrung der Baustelle über eine Behelfsbrücke zu aufwändig gewesen wäre.
Eine brauchbare "kleinräumige" (so nennt man das bei den Verkehrsbehörden) Umleitung über Grub oder gar Roth hätte nach Einschätzung des Straßenbauamtes ebenfalls zu viele Probleme mit sich gebracht. Weiterer Vorteil der jetzigen Lösung: Die Gemeinde kann gleich zwei für sie wichtige Projekte wie geplant durchziehen. Einerseits den letzten Bauabschnitt ihrer Ortsdurchfahrt-Sanierung, geplant von März bis November. Und dann kommt auch noch die Sanierung der Füllbachbrücke direkt hinter dem Ortseingang - während diese im Sommer neu gebaut wird, müssen die Röther Bürger über Niederfüllbach und die ICE-Baustellenwege nach Hause fahren.
Ein Rohr, nur für Fußgänger
Zwei Durchlässe unter der B303 entstehen deshalb, weil neben dem Füllbach auch die Fußgänger weiterhin an der bewährten Stelle unter der Straße durchlaufen sollen. "Auch das war ein Wunsch, der von der Bevölkerung an uns herangetragen wurde", erklärt Jürgen Woll. Gerade älteren Fußgängern wäre die Steigung an der neuen Brücke zwischen Grub und Roth wohl auch wirklich ein bisschen zu heftig gewesen. Bis spätestens Ende November, so steht es zumindest in den Plänen des Straßenbauamtes, soll die gesamte Baumaßnahme dann abgeschlossen sein. Das Staatliche Bauamtes rechnet dabei mit Gesamtkosten von rund 1,5 Millionen Euro.