Mit einem Duo-Abend im Rathaussaal seiner Heimatstadt Neustadt stellte sich Frithjof Greiner dem Publikum vor. Umsichtiger Begleiter am Flügel war Kapellmeister Daxi Pan vom Landestheater Coburg.
In Neustadt geboren wurde Frithjof Greiner. Er erhielt eine gründliche Musikausbildung an renommierten Hochschulen und bei berühmten Geigern. Am Samstag stellte er sich in einem Neustadter Rathauskonzert einem beifallsfreudigen Publikum mit einem Soloprogramm vor, das anspruchsvolle Werke aus Barock, Klassik und Romantik enthielt.
Sein kompetenter Begleiter am Flügel war der Kapellmeister vom Coburger Landestheater Daxi Pan, der dem Solisten stets ein aufmerksamer und anpassungsvoller Mitgestalter war.
Zu Beginn erklang die Sonate für Klavier und Violine D-Dur op.12 Nr. 1 von Ludwig van Beethoven - ein jugendfrisches Werk, das Greiner mit beherztem Ton und Strich, sauberer Intonation und sicherer Technik wiedergab. Seinem recht kräftig klingenden Instrument könnte er aber auch noch mehr Geschmeidigkeit im Ton entlocken, denn manches geriet doch ein wenig derb.
Virtuose Stücke im Programm
Warum er die barocke Sonate für Violine und Klavier D-Dur von Jean-Marie Leclair an zweite Stelle setzte, war sicher dem virtuosen Schlusssatz Tambourin zu verdanken, mit dem es in die Pause ging. Er geriet ihm gut, wie auch die vorigen drei Sätze, das mit pastosem Ton gebrachte Adagio, das doppelgriffreiche Allegro und die expressiv vorgetragene Sarabanda.
Nach der Pause erklang das Adagio E-Dur KV 261 von Wolfgang Amadeus Mozart, wiederum mit großem Ton, aber merkwürdigerweise - obwohl technisch nicht so schwer - mit einigen Intonationstrübungen.
Irrtümlich im Programm als zweisätzig ausgewiesen, verhinderte dies einen Beifall, sodass es gleich weiter ging zu drei bei Geigern beliebten Stücken von Fritz Kreisler, die schon an der Grenze zur Unterhaltungsmusik angesiedelt sind.
Zupackend und stimmungsvoll spielte Frithjof Greiner "Liebesfreud" und "Liebesleid" und bewältigte auch die heiklen Saitenübergänge von "Schön Rosmarin" recht ordentlich.
Krönender Abschluss
Mit dem nötigen Sentiment brachte er Kreislers Bearbeitung des berühmten "Tango" von Isaac Albeniz und wieder kräftig zupackend den "Kleinen Wiener Marsch". Als krönender Abschluss war das Virtuosenstück "Zigeunerweisen" von Pablo de Sarasate gedacht. Greiner gab sich große Mühe und zeigte seine technischen Fähigkeiten.
Mendelssohn als Zugabe
Dass bei diesen Schwierigkeiten nicht jeder Ton gelingen kann, ist verständlich. Das Publikum war begeistert und spendete anhaltenden Beifall, worauf noch eine stimmungsvolle Zugabe mit Mendelssohns "Auf Flügeln des Gesanges" erklang.