Es tut sich viel auf der Baustelle in Witzmannsberg - ein Zwischenbericht, wie es mit den Arbeiten am ehemaligen Freizeitzentrum vorangeht.
Im Frühjahr 2019 sollen die Umbauarbeiten am ehemaligen Freizeitzentrum im Ahorner Gemeindeteil
Witzmannsberg abgeschlossen sein. Im Anschluss geht es an die Gestaltung der Außenanlagen und an die Wegeanbindungen. Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) stellte am Dienstag gemeinsam mit den Architekten und der ausführenden Baufirma das Projekt bei einer Ortsbesichtigung vor.
"Trotz großer finanzieller Herausforderungen nimmt die Neugestaltung nun Gestalt an", freute sich Finzel. Die ehemalige Kulturhalle, die sich in dem Anbau befinde, diene im Moment noch als Baustofflager und als Sichtschutz auf die Baustelle. Wie Finzel erklärte, soll dieser Teil später abgerissen werden, um eine Freifläche zu schaffen. Beispielsweise könnte sich der Bürgermeister an dieser Stelle einen Biergarten vorstellen. Einen konkreten Plan gebe es aber für die Fläche noch nicht. Für kulturelle Veranstaltungen wird das ehemalige Schwimmbad in eine Kulturhalle umgebaut. Bis zu 300 Gäste sollen nach Fertigstellung in dem neuen Raum Platz finden.
Um die Gastronomie wieder zu beleben, wird das ehemalige Restaurant mit Küche komplett neu ausgebaut. Wie Finzel ausführte, werde die Gaststätte Platz für etwa 100 Gäste bieten, im Nebenzimmer ist demnach Raum für 40 Personen. Für die Gaststätte werde noch ein Pächter gesucht. Dieser, so Finzel, könne eventuell in die Wohnung im Obergeschoss des Hauses einziehen. "Für potenzielle Pächter dürfte es interessant sein, dass alles neu ausgebaut sein wird", sagte Finzel.
Das Gebäude wurde in der typischen Klinkerbauweise der 1970er Jahre errichtet. Wie Architekt Karl-Heinz Glodschei betonte, sollen die Baukultur und der Charme dieser Zeit erhalten bleiben. "Wir werden sehr behutsam sanieren", sagte er.
Der Umbau des Freizeitzentrums war laut Finzel eines seiner schwierigsten Projekte. Aufgrund der guten konjunkturellen Lage auf dem Baumarkt habe die Ausschreibung wiederholt werden müssen. Es sei zu Zeitverzögerungen gekommen. Umplanungen und Auflagen hätten zudem die Kosten in die Höhe getrieben. Immerhin: Es fließen EU-Mittel aus dem Landesfonds für Ländliche Entwicklung (ELER) in Höhe von 60 Prozent in die Sanierung der Kulturhalle. In Zahlen ausgedrückt wird die Maßnahme mit 602 000 Euro bezuschusst.
Wie Friedrich Bihler vom Amt für ländliche Entwicklung in Oberfranken erklärte, fließen diese Gelder aber ausschließlich in öffentliche gemeinschaftliche Einrichtungen. Das Restaurant sei demzufolge von der ELER-Förderung ausgeschlossen. Bei der Beantragung der Mittel, erklärte Bihler, handele es sich um einen Wettbewerb. "Die Gemeinde Ahorn hat fast alle Kriterien erfüllt”, lobte er. Vor allem konnten die Ahorner demnach mit ihrer Mitgliedschaft in der Initiative Rodachtal punkten. "Wenn eine Gemeinde Teil einer Initiative für integrative ländliche Entwicklung ist, dann wird dies positiv bewertet", erklärte Bihler.
Schließung im Jahr 2013
Wie Finzel erläuterte, musste das Freizeitzentrum im Jahr 2013 geschlossen werden, vor allem, weil das Schwimmbad in die Jahre gekommen und die Technik veraltet war. Die Schließung sei keine einfache Entscheidung gewesen, betonte der Bürgermeister. In der Gemeinde Ahorn werde es wieder ein Schwimmbad geben, bekräftigte Finzel. Dieses entstehe im Schusterbau der Johann-Gemmer-Grundschule. Es könne auch von Schulklassen der Nachbargemeinden genutzt werden. Dies habe der Gemeinderat einstimmig beschlossen. "Dem Gemeinderat war es wichtig, dass trotz der Mehrkosten am Freizeitzentrum wieder ein Lehrschwimmbecken errichtet wird." Hierzu werde die Gemeinde Ahorn einen Kredit aufnehmen. Wie Finzel ausführte, sei die Gemeinde fast schuldenfrei. So betrage der aktuelle Schuldenstand 330 000 Euro.