Er gilt als der "Oscar" der Puppenkunst: der Max-Oscar-Arnold-Kunstpreis der Stadt Neustadt bei Coburg. Am Mittwoch fand die 23. Verleihung statt.
Der Max-Oscar-Kunstpreis - den erst am vergangenen Sonntag Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz als "Oscar der Puppenkunst" bezeichnete - ist im 23. Jahr seines Bestehens im Aufwärtstrend. Das berichtete Kultur-Bürgermeister Martin Stingl (SPD) gestern Abend bei der Siegerehrung im großen Sitzungssaal des Rathauses.
Die Zahlen sprechen für sich: 115 Werke von 62 verschiedenen Künstlern hat die Jury Anfang der Woche unter die Lupe genommen - "ein gravierender Zuwachs Einreichungen" sei die Grundlage dafür gewesen, berichtete Stingl. Dies habe auch die Jury in ihrer Stellungnahme zum diesjährigen Kunstpreis so gewürdigt. "Durch die gesteigerte Quantität, die gewachsene Anzahl der Schaffenden und dem damit einhergehenden weitläufigeren künstlerischen und handwerklichen Fertigungsspektrums mussten keine Einbußen an Qualität und Wertigkeit der Kunstwerke hingenommen werden", zitierte Martin Stingl die Jury. Mit Erstaunen habe man als Veranstalter allerdings registriert, dass in der einst beliebten Wettbewerbskategorie der "besten Babydarstellung" nur drei Kunstwerke eingereicht worden.
In seiner Begrüßung verwies Oberbürgermeister Frank Rebhan (SPD) auf das 26. internationale Puppenfestival, das den Rahmen für den um ein paar Jahre jüngeren Kunstpreis bildet. Das Festival, sagte Rebhan, habe einen ausgezeichneten Ruf: "Hier in Neustadt wird der Puppenkunst die große Bühne zuteil, der Preis ist der Höhepunkt einer ganzen Kette von Events rund um die Puppe."
Schon früh angefangen
Die wichtigste Auszeichnung - der Preis für das beste Gesamtwerk einer etablierten Künstlerin - ging in diesem Jahr nach Japan: Fujiko Yabe erhielt den Preis aus den Händen des Oberbürgermeisters, der auch die Laudatio auf die Preisträgerin hielt. Wie Rebhan zu berichten wusste, habe Fujiko Yabe schon als Schülerin am heimischen Herd ihre ersten Versuche mit einer modellierfähigen Masse aus Zeitungspapier, Kleister und weiteren Zusätzen gestartet. Heute sei sie "eine Puppenkünstlerin höchsten Ranges", sagte der Oberbürgermeister.
Umrahmt wurde die Preisverleihung durch das Salonensemble der Gesellschaft der Musikfreunde Neustadt und Heimatpflegerin Isolde Neustadt, die in einem Vortrag erneut interessante Fakten zum Namensgeber des Preises, Max-Oscar Arnold, lieferte.
Hier sind die Gewinner
Beste Spielpuppe: Stephanie Pichler (Deutschland)
Beste Babydarstellung: Monika Chlumsky (Deutschland)
Beste Kinderdarstellung: Mika Ohno (Japan)
Beste Jugendlichendarstellung: Olga Venzhega (Deutschland)
Beste Erwachsenendarstellung: Anastasia Yanovskaya (Russland)
Beste Portraitpuppe: Anna Wischin (Alkoven/Strassham , Österreich)
Beste Fantasiepuppe: Sabine Vogel (Deutschland)
Beste Miniaturpuppe: Gisela Scheper (Deutschland)
Beste Karikatur: Alexander Bessarabov (Ukraine).
Beste Themenarbeit: Marie Krajewski (Deutschland)
Experimentelle Puppenkunst: Sylvia Wanke und Silvia Baukloh (Deutschland).
Nachwuchs—Förderpreis: Olga Hunger (Deutschland) und Oksana Nikolskaya
Kategorie der Preisträger: Berni Stenek (Rankweil-Brederis, Österreich)
Bestes Gesamtwerk: Fujiko Yabe (Japan)