Die Bayreuther Basketballer gestalteten das Spiel beim Spitzenreiter München ausgeglichen, bis Abwehrfehler im Endspurt zur 88:96-Niederlage führten.
Beim Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga präsentierten sich Tabellenführer Bayern München und Medi Bayreuth vor 6500 Zuschauern in Bestform. Über weite Strecken lieferten sich die Teams einen spannenden Schlagabtausch, im letzten Viertel ließen die Bayreuther Basketballer aber etwas nach, was die Münchner sofort bestraften. Dadurch unterlag Medi 88:96.
Bundesliga
Bayern München -
Medi Bayreuth 96:88 (43:42)Medi Bayreuth eröffnete die Partie mit Korberfolgen von De'Mon Brooks, dann ließen die Gastgeber und deren schwer zu stoppender A-Nationalspieler Danilo Barthel ihre beste Phase folgen und zogen auf 15:4 davon (4. Minute). Medi ließ sich aber nicht abschütteln und verkürzte bis zum Ende des Viertels auf 28:22.
Dreier von Robin Amaize und Bastian Doreth ließen den Vorsprung der Münchner weiter abschmelzen und zwangen Bayern-Trainer Sasa Djordjevic Mitte des zweiten Viertels zur ersten Auszeit, mit der er die Aufholjagd jedoch nicht stoppen konnte: In der 18. Minute glich Assem Marei zum 39:39 aus. Bis zur Halbzeitpause erkämpften sich die Münchner einen hauchdünnen 43:42-Vorsprung.
Der Schlagabtausch auf Augenhöhe setzte sich auch im dritten Viertel fort. Das Bayreuther Team verfolgte strikt Korners Gameplan und glich in der 35. Minute erneut aus (78:78). Als Robin Amaize einen weiteren seiner insgesamt fünf Dreier zur 83:81-Führung (36.) traf, durften die Oberfranken vom Sensationssieg träumen. Doch die Münchner antworteten mit einem Dreier durch Braydon Hobbs, verschärften die Abwehrarbeit und setzten auf den gut aufgelegten Jared Cunningham, der nur durch Fouls zu stoppen war und viermal sicher an der Freiwurflinie verwertete (88:83, 38.).
Medi Bayreuth bäumte sich noch einmal auf, vernachlässigte jedoch die Defense und als Nate Linhart 43 Sekunden vor dem Ende bei einem 90:85-Rückstand den Ball verlor und Cunningham dies mit einem Dunking bestrafte, war der Traum vorbei. Ein möglicher Foulpfiff, der Nate Linhart an die Freiwurflinie gebracht hätte, blieb zum Entsetzen der vielen mitgereisten Bayreuther Fans aus.
Als Erklärung für die Niederlage reicht diese Schiedsrichterentscheidung aber nicht: "Im Endspurt haben wir die Konstanz vermissen lassen. Ein Team wie Bayern München bestraft dann eben jeden Fehler", sieht Medi-Topscorer Robin Amaize (21 Punkte/5 Dreier) den Grund für die Niederlage vor allem beim eigenen Team; ebenso Trainer Raoul Korner: "Ich denke, wir haben einen ganz guten Fight geliefert. Aber wir haben in der Defensive zu viele Fehler gemacht", sagt der Trainer. Spielemacher James Robinson hofft bereits auf eine Revanche im Pokalfinale: "Gegen eine Mannschaft wie Bayern München muss man ein perfektes Spiel abliefern. Das ist uns in der Schlussphase leider nicht mehr gelungen. Ich hoffe jetzt, dass die Bayern ihre und wir unsere Aufgabe erfüllen, so dass wir sie am 18. Februar in Ulm wieder treffen!"
Zuvor warten auf die Bayreuther aber noch wichtige Aufgaben: Am Dienstag zöge Medi mit einem Sieg bei AEK Athen in die Play-offs der Basketball-Champions-League ein. Und auch in der Bundesliga sind noch zwei Heimspiele gegen Tübingen und Bonn zu bestehen, bevor die Bayreuther im Pokalhalbfinale auf Alba Berlin treffen.
Die Statistik
Medi Bayreuth: Robinson (10 Punkte/2 Dreier), Linhart (10/2), Doreth (8/2), Seiferth (9), Wachalski (5/1), Amaize (21/5), Brooks (11), York (8/2), Marei (6).
FC Bayern München: Hobbs (15/3), King (0), Cunningham (17), Djedovic (12), Redding (9/1), Jovic (6/2), Barthel (21/1), Gavel (8), Booker (4), Zirbes (4).