Medi Bayreuth hofft auf Einzug ins Pokalfinale

2 Min
War nicht zu stoppen: Der Bayreuther Center Andreas Seiferth (am Ball) glänzte beim 83:76-Erfolg gegen Alba Berlin mit 17 Punkten und 13 Rebounds. Foto: Peter Mularczyk/Archiv
War nicht zu stoppen: Der Bayreuther Center Andreas Seiferth (am Ball) glänzte beim 83:76-Erfolg gegen Alba Berlin mit 17 Punkten und 13 Rebounds.  Foto: Peter Mularczyk/Archiv

Mit einem Halbfinal-Sieg gegen Alba Berlin will Medi Bayreuth ins Endspiel einziehen. Am liebsten wäre Trainer Korner der Finalgegner Bayern München.

Im Halbfinale des Bundesliga-Pokalturniers Top Four in Ulm treffen die Bayreuther Medi-Basketballer am Samstag (19 Uhr) auf Alba Berlin. Für den optimistischen Medi-Trainer Raoul Korner ist die Partie gegen den Tabellenzweiten aber nur ein erster Schritt: "Ich hoffe, dass wir in dieser Saison noch ein drittes Mal gegen den FC Bayern München spielen. Und damit meine ich nicht das Spiel um Platz drei!", sagte Korner nach der unglücklichen 88:96-Niederlage seines Teams Anfang Februar beim FC Bayern mutig.


Halbfinale

Medi Bayreuth - Alba Berlin
Das erste Aufeinandertreffen mit den Berlinern in dieser Saison entschieden die Bayreuther mit 83:76 für sich. Ein Schlüssel für einen weiteren Erfolg könnte diesmal unter den Brettern liegen: Im Unterschied zum ersten Aufeinandertreffen können die Bayreuther neben dem formstarken A-Nationalspieler Andreas Seiferth auch auf den damals verletzten Center Assem Marei zurückgreifen, der seine starke Form zuletzt noch weiter steigerte.

Der neunfache Pokalsieger aus der Bundeshauptstadt muss dagegen ein weiteres Mal auf Bogdan Radosavljevic verzichten. Der 2,13 Meter große Spieler pausiert seit dem Jahreswechsel aufgrund einer Bänderverletzung.

Dafür verfügt Alba Berlin über die größte Pokalerfahrung unter den diesjährigen Top-Four-Teilnehmern: Die Hauptstädter sind seit dem Jahr 2013 durchweg im Top Four vertreten und siegten 2013, 2014 und 2016. Insgesamt holten sie neun Mal den Pokal. Mit einem Durchschnittsalter von rund 25 Jahren stellen die Berliner die jüngste Mannschaft des Turniers. Leistungsträger im Team des spanischen Trainers Alejandro "Aito" Garcia Reneses sind die US-Guards Peyton Siva und Spencer Butterfield sowie der US-Allrounder Luke Sikma und der deutsche Nationalspieler Niels Giffey.

Wenn sich die Bayreuther gegen die Traditionsmannschaft aus der Hauptstadt durchsetzen, treffen sie im Finale auf den Sieger aus dem Duell des FC Bayern München gegen Ratiopharm Ulm (16 Uhr).


Münchner unter Erfolgsdruck

Die Münchner verfügen über den üppigsten Etat, die namhaftesten Spieler, damit aber wohl auch über den größten Erfolgsdruck: Seit der Meisterschaft 2014 warten die Bayern auf den nächsten Erfolg. Die Zeichen dafür scheinen diesmal gut zu stehen: Mit 19 Siegen und erst einer Niederlage führt das Team um den serbischen Nationaltrainer Aleksandar "Sasa" Djordevic die Bundesliga-Tabelle an. Im Eurocup stehen sie im Viertelfinale (gegen Unics Kazan).

Den Pokal gewannen die Münchner bisher nur ein Mal, und das ist 50 Jahre her. Zwar erreichten sie in den vergangenen beiden Jahren das Finale, scheiterten dort aber an Berlin (2016) und Bamberg (2017).


Wissenswertes zum BBL-Pokalturnier


Austragungsort
: Bereits zum zweiten Mal wird das Top-Four-Turnier in der Ratiopharm-Arena in Ulm ausgetragen (zuletzt 2014), die erst im Dezember des Jahres 2011 eröffnete. Die Multifunktionsarena bietet bis zu 6200 Basketball-Zuschauern Platz, zu Konzerten können 9000 Besucher kommen. Die Halle wird in einer länderübergreifenden Kooperation der Städte Ulm (Baden-Württemberg) und Neu-Ulm (Bayern) betrieben.

Der Modus: Seit 1993 werden die Halbfinal- und Finalspiele des Bundesliga-Pokals in einem Top-Four-Turnier an einem Wochenende ausgetragen. Bei der Premiere war Steiner Bayreuth der Ausrichter, der TSV Bayer Leverkusen holte sich damals in der Oberfrankenhalle im Finale gegen Brandt Hagen den Pokal. Steiner Bayreuth scheiterte im Halbfinale. Seit 2010 wird das Pokalturnier in Qualifikationsspielen unter den besten sechs Mannschaften der Hinrunde plus dem gesetzten Gastgeber im Top Four ausgetragen.

Bayreuther Qualifikation: Medi Bayreuth qualifizierte sich durch den vierten Tabellenplatz in der Hinrunde sowie durch den 96:74-Kantersieg im Viertelfinalspiel bei den Fraport Skyliners Frankfurt.

Bayreuther Pokalerfolge: Als Steiner Bayreuth gewannen die Wagnerstädter den Pokal in den Jahren 1988 und 1989.