Der amtierende Meister FC Bayern München war für BasketballBundesligist medi Bayreuth eine Nummer zu groß: Im Gastspiel beim hochkarätig besetzten Münchner Starensemble kassierten die Wagnerstädter am zurückliegenden 13. Spieltag eine deutliche 102:75 (57:34)-Niederlage.
"Wir gehen als klarer Außenseiter in die Partie. Wir müssen versuchen, möglichst lange im Spiel zu bleiben. Dann könnte hinten raus schon noch was gehen!", hatte medi-Headcoach Michael Koch sein Team vor dem Spiel ins Gebetbuch geschrieben. Die Ausgangssituation für die Bayreuther war allerdings alles andere als günstig, denn die Münchner hatten nach ihrem vorangegangenen "Ausrutscher" in Trier einiges gutzumachen und konnten zudem nach längerer Verletzungspause ihren Kapitän Bryce Taylor wieder aufbieten, einzig die ewige Bilanz der Basketball-Vergleiche zwischen Bayreuth und dem FC Bayern sprach eine deutliche Sprache zugunsten der Gäste aus Oberfranken: In den zurückliegenden mehr als 30 Jahren hieß der Sieger in insgesamt 28 bayerischen Derbys 21 Mal Bayreuth.
Doch die Münchner ließen vom Start weg keinen Zweifel daran, wer am Ende als Sieger vom Parkett gehen sollte. Bereits in der 7.
Minute konnte der kurz zuvor eingewechselte Dusko Savanovic mit dem ersten Dreier der Partie die Rotweißen erstmals zweistellig in Führung schießen (19:7). Nicht zuletzt, weil die Bayreuther gegen die aggressive Verteidigung des Deutschen Meisters offensiv kaum freie Würfen bekamen und defensiv nicht die Einstellung fanden, die erforderlich gewesen wäre, um im audi dome für eine Überraschung sorgen zu können. Savanovic war es dann auch vorbehalten, mit seinem nächsten Dreier zum 31:16 (10.) das erste Viertel zu beenden.
Ein Dreier von Nationalspielmacher Heiko Schaffartzik sowie vier Punkte des Serben Vlade Stimac ließen die Führung der Hausherren gleich zum Start der zweiten zehn Minuten auf 38:16 anwachsen und forderten medi-Headcoach Michael Koch zur Auszeit heraus (13.). Doch auch danach fanden die Bayreuther in der Offensive kein Mittel gegen den aggressiven Verteidigungsdruck der Münchner, die zudem selbst
nach Belieben aus allen Lagen trafen. Der Halbzeitstand von 57:34 (20.) ließ für die zweiten zwanzig Minuten wenig Gutes erhoffen.
Für ein anerkennendes Raunen der geschätzt rund 5.000 Zuschauer, darunter rund 100 Bayreuther, sorgte medi-Flügelspieler David Brembly, als er nach einem Ballgewinn mit einem Rückwärts-Dunking sehenswert abschloss und die Wagnerstädter wieder kurzzeitig auf 65:45 (26.) heranbrachte. Dem ließen die Bayern-Korbjäger jedoch postwendend einen 15:6-Zwischenspurt in die letzte Viertelpause folgen (80:51, 30.).
Auf erstmals über dreißig Punkte konnte Stimac die Anzeigetafel gleich zu Beginn des Schlussabschnitts stellen (82:51, 31.), in der Schlussminute durchbrach dann ein Wurf von Lucca Staiger die magische Marke von einhundert Punkten zum 102:75-Endstand.
Javon McCrea, der mit 25 Punkten für den Bayreuther Bestwert sorgte und der zuletzt vielkritisierte
tschechische Nationalspieler Lukas Palyza, der endlich einmal seine Wurfstärke aus der Distanz unter Beweis zu stellen vermochte (19 Punkte, 5 Dreier), waren am Ende die Lichtblicke in einer zuweilen überfordert wirkenden Bayreuther Mannschaft.
Bereits am kommenden Donnerstag bietet sich den Wagnerstädtern gegen die Walter Tigers Tübingen die Chance es besser zu machen und das Punktekonto wiederum auszugleichen.