Ein gelungenes Heimdebüt feierte der zum Jahreswechsel verpflichtete neue Cheftrainer Michael Koch bei Basketball-Bundesligist medi Bayreuth: Im zweiten Pflichtspiel unter seiner Regie konnten die Wagnerstädter ihre zuvor acht Spiele anhaltende Negativserie mit einem 68:53 (29:23)-Erfolg im Kellerderby gegen die Walter Tigers Tübingen beenden und die Abstiegsränge verlassen.
"Der Druck war heute immens hoch und wir sind anfangs schwer in Rhythmus gekommen. Insbesondere mit unserer Defense und dem Rebound-Duell, das wir klar gewonnen haben, bin ich heute sehr zufrieden. Rebound ist Willenssache, das ist ein gutes Zeichen von meiner Mannschaft. Überhaupt waren alle mit Ehrgeiz und Herz bei der Sache, darauf lässt sich jetzt aufbauen", zog der mit reichlich Ovationen von den über 3.200 Zuschauern begrüßte Koch, der vor rund 25 Jahren Kapitän der ruhmreichen Bayreuther Meistermannschaft war, ein zufriedenes Fazit. Nach einem ausgeglichenen Auftaktviertel (15:13, 10.), konnten sich die Bayreuther bis zur Pause leicht absetzen, verpassten aber eine deutlichere Führung durch eine Vielzahl an Unkonzentriertheiten im Abschluss. "Bayreuth hat das Spiel an der Dreierlinie gewonnen", befand Gästecoach Igor Perovic treffend nach Spielende.
Und in der Tat: Insgesamt acht erfolgreiche Dreipunktwürfe fanden nach dem Seitenwechsel den Weg in die Reuse, wobei sich hier Nicolai Simon gegen seinen Ex-Verein besonders hervortat. Vier seiner insgesamt fünf Dreier ebneten den Wagnerstädtern den Weg zum vierten Heimsieg der Saison. Aber auch Simon Schmitz konnte seine Ladehemmung der zurückliegenden Wochen mit zwei erfolgreichen Dreiern beenden. Für spektakuläre Schlusspunkte sorgte Will Conroy. Der erst im Dezember verpflichtete US-Spielmacher versuchte sich als nimmermüder Anpeitscher und unterstrich seine deutlich ansteigende Formkurve mit einem spektakulären und viel umjubelten Dunking.
Aufgrund des All-Star-Spiels, für das kein Bayreuther nominiert wurde, pausiert der Spielbetrieb in der Beko BBL am kommenden Wochenende. Danach kommt es jedoch mit dem Favoriten-Trio Bamberg, Berlin und Bayern München "knüppeldick" für die Wagnerstädter.
"Ich mag solche Spiele, in denen man eigentlich keine Chance hat", sagt Michael Koch, der bis dahin insbesondere am Offensivverhalten arbeiten will.
medi bayreuth vs. WALTER Tigers Tübingen 68:53 (29:23)
Zuschauer: 3.232
medi Bayreuth: Simon (15 Pkt./ 5-3er), Qvale (12/0), Schmitz (8/2), Weems (7/1), Burrell (7/0), Conroy (6/0), Spöler (3/1), Hamilton (3/1), Wyrick (3/1), Heyden (2/0), Zeis (2/0), Chambers (0/0)
Walter Tigers Tübingen: Nadjfeji (16 Pkt./ 0-3er), Harris (15/3), Nash (7/0), Kashirov (7/0), Ratkovica (5/1), Mittmann (3/1), Albus (0/0), Radosavljevic (0/0), Young (0/0), Oehle (0/0)
Die Viertel im Überblick: 15:13, 14:10, 20:15, 19:15