Schon wieder Metzgerei-Schließung in Oberfranken - Kunden kamen von weit her

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Wieder schließt eine Metzgerei in Oberfranken - Betrieb lockte Kunden von fern an
Die Metzgerei Schmid aus Pegnitz bringt ihr Fleisch auch per Partyservice an ihre Kunden und schlachtet selbst. Doch nun ist bald Schluss.
Wieder schließt eine Metzgerei in Oberfranken - Betrieb lockte Kunden von fern an
lessaek1/Pixabay (Symbol)

Im Kreis Bayreuth schließt zum Jahresende eine weitere Metzgerei. Immer wieder gab es in Franken in diesem Jahr Nachrichten über Metzgereischließungen - es handelt sich um eine regelrechte Welle.

Immer mehr Metzgereien in Franken ächzen unter verändertem Kundenverhalten, der großen Konkurrenz durch die Supermärkte und Fachkräftemangel. inFranken.de berichtet regelmäßig über Metzgereischließungen - so auch jetzt. Nur noch bis zum 31. Dezember 2023 gibt es die Metzgerei Schmid in Pegnitz, wie sie gegenüber inFranken.de bestätigt.

Den Grund will man hier öffentlich nicht nennen. Mit der Schließung werde auch der Partyservice und die eigene Schlachtung eingestellt. Die Produkte der Fleischerei hatten auch über die fränkischen Grenzen hinaus Fans.

Pegnitzer Metzgerei schließt trotz Beliebtheit - andere Unternehmer sagen Metzgerei-Sterben den Kampf an

In den sozialen Netzwerken bewarb die Metzgerei in den vergangenen Wochen beispielsweise ihre Gyrosbratwurst, panierte Schnitzel, Hackepeter, hausgemachte Fleischsalate und Grillkäse. In den Google-Rezensionen teilte ein Kunde mit, er lasse sich Wurstwaren bis nach Niedernhausen im Rheingau-Taunus-Kreis schicken. Ein weiterer Mann schrieb: "Die Wurst ist hier spitze, ich fahre einmal im Monat von Nürnberg nach Pegnitz zum Einkaufen bei Metzgerei Schmid." 

Im März schloss ein fränkischer Metzger eine Filiale in Forchheim und sprach offen über die Gründe mit inFranken.de. Es habe an Personal gefehlt und der Rückzug des Berufsschulstandorts von Forchheim über Bamberg nach Kulmbach mache es den Lehrlingen durch den Fahrtweg kompliziert. Ebenfalls im Landkreis Forchheim gab ein weiterer Inhaber seinen Familienbetrieb notgedrungen auf, wie inFranken.de im September berichtete. Eine enorme Arbeitsbelastung und ein fehlender Nachfolger waren hier die Gründe. 

Die Erfinder-Metzgerei von "Opa's Weißer" aus Gemünden schloss ebenfalls in diesem Jahr. "Vielschichtige Gründe" hatten die Betreiber dazu getrieben - darunter der verbreitete Fachkräftemangel, aber auch die Inflation und hohe zeitliche Arbeitsbelastung. Gegen den Trend machte indes im September eine alte Metzgerei in Mainleus im Landkreis Kulmbach wieder auf. Eine gelernte Fleischereifachverkäuferin und ehemalige Edeka-Abteilungsleiterin erklärte damals gegenüber inFranken.de den gewagten Schritt. Kurz darauf eröffnete auch das "Fleischcut am Kreisla". Die jungen Betreiberinnen sagen dem Metzgerei-Sterben den Kampf an. Weitere Nachrichten aus Bayreuth und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.